Finance IT


Avanade: Merger sind ein Glückfall für die IT

CIOs fehlt der Mumm, IT-Systeme abzuschalten

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
CIOs in einer Bank kann nichts Besseres passieren als ein Merger oder eine Akquisition. Das behauptet zumindest Thorsten Eberhardt vom IT-Berater Avanade. Seine These: Von sich aus haben Banken nicht den Mut, ihre 20 Jahre alten Systeme rauszuschmeißen.
Thorsten Eberhardt, Avanade: "Wer hat heute schon den Mut, sich von einem System zu trennen, das über 15 bis 20 Jahre gewachsen ist?"
Thorsten Eberhardt, Avanade: "Wer hat heute schon den Mut, sich von einem System zu trennen, das über 15 bis 20 Jahre gewachsen ist?"

Herr Eberhardt, Sie behaupten, Merger und Akquisitionen seien für die Finanzbrache eine große Chance. Inwiefern gilt das für die IT?

Eberhardt: Nicht nur auf CIOs kommen natürlich erhebliche Herausforderungen zu. Ich sehe das nicht negativ. Ein Merger ist wie ein Umzug, man räumt endlich mal auf (lacht).

Die betroffenen CIOs dürften das weniger leicht nehmen …

Eberhardt: Das Problem liegt in den oft starren, historisch gewachsenen IT-Systemen. Es gibt wenig Standard-Software für BankenBanken. Viele Anbieter wie SAPSAP haben das lange versucht zu ändern aber erfolglos. Alles zu SAP auf CIO.de Top-Firmen der Branche Banken

Warum gibt es in dieser Branche keine Standard-Produkte?

Eberhardt: Gute Frage. Man war lange einfach nicht darauf vorbereitet, IT offen zu gestalten. Und wer hat heute schon den Mut, sich von einem System zu trennen, das über 15 bis 20 Jahre gewachsen ist? Diese Chance bietet erst ein Merger.

Nicht unbedingt für beide Partner.

Eberhardt: Meistens sieht es leider so aus: Es gilt das, was der Aufkäufer mitbringt. Auch, wenn es nicht unbedingt das bessere System ist. Da müssen die Entscheider lernen, umzudenken.

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