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Zielvereinbarungen: Ziele vergessen

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.
Die Chance auf mehr Geld finden sie gut, doch was in ihrer Zielvereinbarung steht, vergessen Manager. Ein Grund: Zu langfristige Ziele, so Berater Saaman AG.
Dass sie einen Bonus erhalten, wenn sie ihre Zielvereinbarungen erfüllen, bewerten die von der Saaman AG Befragten mehrheitlich als positiv.
Dass sie einen Bonus erhalten, wenn sie ihre Zielvereinbarungen erfüllen, bewerten die von der Saaman AG Befragten mehrheitlich als positiv.
Foto: Gina Sanders - Fotolia.com

Als Führungsinstrument stießen Zielvereinbarungen besonders in den Jahren von 2008 bis 2010 an ihre Grenzen. Denn um die Ziele aktuell zu halten, waren die Zielzeiträume häufig zu lang. Eine bestimmte Bedeutung wird Zielvereinbarungen oftmals auch nur deshalb beigemessen, weil sie aus Gründen der Gewöhnung scheinbar nicht mehr wegzudenken sind. Solche Gründe seien aber keine Basis für eine zukunftweisende Unternehmensführung, schreiben die Studienautoren des Freiburger Beratungsunternehmens Saaman AG. Sie werten die FührungFührung per Verantwortung als wichtiger als die Vereinbarung von bloßen Zielen. Alles zu Führung auf CIO.de

89 Prozent der Führungskräfte haben ihre Zielvereinbarungen für 2010 für die Dauer von einem Jahr geschlossen. Die Experten beanstanden diese Dauer, da sich die Wirtschaftslage viel zu schnell verändert, um diesem Zeitraum gerecht zu werden. Mitarbeiter könnten so kein persönliches Verantwortungsbewusstsein und keine Identifikation mit einjährigen Zielen entwickeln.

Ziele während des Jahres 2010 nicht aktualisiert

Weniger als 40 Prozent der Firmen haben ihre Ziele im Jahr 2010 während des Jahres aktualisiert. Die übrigen Unternehmen haben nicht auf die dynamischen Bewegungen der Wirtschaft reagiert. Damit ist die Zielveränderung in den Augen der Studienautoren kein effektives sondern ein nachlässiges Führungsinstrument.

Welchen geringen Stellenwert die Ziele bei den Befragten haben, sieht man auch daran, wie wenig präsent sie ihnen sind. Nur 27 Prozent der Mitarbeiter und 51 Prozent der Führungskräfte geben an, ihre Ziele spontan nennen zu können. Damit sind die Vereinbarungen oft wohl nicht so verbindlich, dass man im täglichen Handeln auf sie achten müsste. "In vielen Fällen wird erst kurz vor dem nächsten Gespräch wieder an die Ziele gedacht und geschaut, dass man sie als erreicht vermelden oder sich die Argumente für ihre Verfehlung zurechtlegen kann", schreiben die Studienautoren.

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