CIO Auf- und Aussteiger


CIO und Chief Innovation Officer

Helbig verlässt die Deutsche Post

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.
Der "CIO des Jahres 2010" Johannes Helbig hatte zuletzt als Leiter des Geschäftsfeldes Innovation den E-Postbrief maßgeblich voran gebracht.

"Johannes Helbig hat das Unternehmen zum 1. März auf eigenen Wunsch und im besten beiderseitigen Einvernehmen verlassen", bestätigte ein Sprecher der Deutschen Post auf Anfrage von CIO.de. Helbig hatte zuletzt das Geschäftsfeld Innovation geleitet. Ob seine Stelle bei der Post neu besetzt wird, ist derzeit unklar.

Johannes Helbig, Chief Innovation Officer der Deutschen Post, hat den Konzern verlassen.
Johannes Helbig, Chief Innovation Officer der Deutschen Post, hat den Konzern verlassen.
Foto: Deutsche Post

Johannes Helbig (53) studierte in Berkeley (USA) und Oldenburg Informatik sowie Operations Research in Aachen. Nach seiner Promotion sammelte er Erfahrung in der Managementberatung bei McKinsey & Company. Als Chief InnovationInnovation Officer war er Mitglied des Bereichsvorstandes bei der Deutschen Post. Seit Herbst 2011 baute er den neuen Bereich Innovationen dort auf, wofür er seine IT-Verantwortung abgegeben hatte. Alles zu Innovation auf CIO.de

Vom Chief Information Officer zum Chief Innovation Officer

Zuvor verantwortete Helbig seit 2002 als Chief Information Officer die Informationstechnik des Unternehmensbereichs Brief. Sein Nachfolger als CIO wurde im August 2011 Detlev Ruland von RWE.

Der E-Postbrief

Als CIO wollte Helbig das klassische Produkt der Deutschen Post in die digitale Welt überführen - mit dem E-Postbrief. Helbig zeigte, "dass die IT-Organisation im Transformationsprozess eines Konzerns eine Schlüsselrolle spielen kann", lobte die Jury bei der Wahl zum CIO des Jahres 2010. 2007 hatte Helbig bei der Wahl von Computerwoche und CIO bereits den zweiten Platz erreicht.

Johannes Helbig bei einem Vortrag.
Johannes Helbig bei einem Vortrag.
Foto: Joachim Wendler

"Der E-Postbrief überträgt unser klassisches Produkt, den Brief, in die digitale Welt. Das liegt sehr nah am Kerngeschäft. Mit der Verankerung des Chief Innovation Officers im Bereichsvorstand wollen wir noch einen Schritt weiter gehen. Ziel ist es, künftig systematisch neue Geschäftsfelder zu identifizieren, zu entwickeln und auszubauen", sagte Helbig im September 2011 im Gespräch mit der Computerwoche zu seiner neuen Funktion im Geschäftsfeld Innovation.

Helbig gilt als einer der geistigen Väter von SOA

Helbig gilt auch als einer der geistigen Väter des Konzepts serviceorientierter Architekturen. Er ist Gründer und Vorsitzender des Vorstands des SOA Innovation Labs, Deutschlands erster Anwendervereinigung zum Enterprise Architektur Management.

"Wenn Sie in zwei Jahren auf Ihre Arbeit zurückblicken - was wäre für Sie ein Erfolg, auf den Sie stolz sind?", fragte die CIO-Schwesterpublikation Computerwoche Helbig bei seinem Amtsantritt als Chief Innovation Officer 2011. Helbigs Antwort: "Messlatte für Erfolg kann letztlich nur Umfang und Profitabilität der entstehenden Geschäfte sein."

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