Gute Mitarbeiter halten

Krise führt zu neuen Gehaltsstrukturen

21.01.2010
Von Nicolas Zeitler

Außer im Top-Management sind variable Vergütungsanteile Kamp zufolge mittlerweile bis in den Tarifbereich hinein nicht unüblich. Derzeit seien viele Firmen damit beschäftigt, Leistungskriterien für variable Vergütungsanteile anzupassen. Gehaltssteigerungen "nach dem Gießkannenprinzip" gäbe es immer seltener, stattdessen versuche man, Positionen mit Schlüsselrollen und "Top-Leister" zu identifizieren.

IT-Gehälter steigen unterdurchschnittlich

Die Talsohle der Krise ist nach Einschätzung der Hälfte der mehr als 700 in Europa, dem Nahen Osten und Afrika befragten Firmen erreicht. Die Steigerungsraten bei den Gehältern in Deutschland liegen 2010 leicht unter denen des Vorjahres. Stiegen beispielsweise 2009 die Gehälter in der Hochtechnologie-Branche, zu der in der Umfrage auch die IT zählt, um 3,1 Prozent, wird für 2010 mit nur 2,2 Prozent Wachstum gerechnet. Kamp zufolge liegt dieser Bereich damit unter dem branchenübergreifenden Durchschnitt.

Ausreißer nach unten ist die Automobilbranche, wogegen Mitarbeiter in der Pharmaindustrie nur selten mit Nullrunden rechnen müssen.

Jeder Zehnte senkt die Gehälter

Auf den Kostendruck in Folge der Krise haben die meisten Firmen Kamp zufolge schnell reagiert. Vor allem die 80 Unternehmen in Deutschland, die an der Umfrage teilnahmen, stächen hier positiv hervor. In Deutschland müssen Mitarbeiter auch seltener mit Gehaltssenkungen rechnen als anderswo: Rund zehn Prozent der Firmen in Europa, dem Nahen Osten und Afrika haben ihre Vergütungen zurückgefahren; in Deutschland war ihr Anteil niedriger.

Watson Wyatt Heissmann hat mehr als 700 Firmen unterschiedlicher Größe und Branchen befragt; die meisten haben ihren Sitz in Europa, dabei waren auch Betriebe aus Nahost und Afrika. 80 Firmen haben ihren Sitz in Deutschland.Befragt wurden Führungskräfte unterschiedlicher Positionen, die in ihrem Unternehmen jeweils für das Thema Vergütung zuständig sind.

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