Was Mitarbeiter wünschen

Die Treiber für Mitarbeitermotivation

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
In ihrer Global Workforce Study 2012 geben die Berater von Towers Watson Ratschläge, was Unternehmen für Engagement, Recruiting und Motivation tun können.

Deutsche Firmen können sich über im europäischen Vergleich überdurchschnittlich engagierte Arbeitnehmer freuen, denen es vor allem auf einen sicheren Arbeitsplatz und ein gutes Grundgehalt ankommt. Das geht aus einer Studie der Unternehmensberatung Towers Watson hervor. Fast ein Viertel der Mitarbeiter leistet jedoch nur Dienst nach Vorschrift. Ein Alarmsignal, wie überhaupt in einigen Bereichen Luft nach oben bei der Motivation der Angestellten herrscht. Towers Watson hat diesbezüglich auch einige Tipps für die Unternehmen parat.

Das Beratungshaus befragte bereits zum fünften Mal mehr als 32.000 Arbeitnehmer aus 28 Ländern. Die Mitarbeiter in Deutschland liegen in Punkto Engagement europaweit an vorderer Stelle. 52 Prozent der Arbeitnehmer hierzulande sind demnach grundsätzlich motiviert. 29 Prozent arbeiten nachhaltig engagiert, der europäische Durchschnittwert liegt bei 26 Prozent. 23 Prozent der deutschen Mitarbeiter benötigen laut Studie mehr Unterstützung durch ihr Unternehmen, um ihr Engagement langfristig aufrechterhalten zu können.

Eine Top-Unternehmensführung und eine ausgeglichene Work-Life-Balance sind die entscheidenden Faktoren bei der Mitarbeitermotivation.
Eine Top-Unternehmensführung und eine ausgeglichene Work-Life-Balance sind die entscheidenden Faktoren bei der Mitarbeitermotivation.
Foto: Towers Watson

Die Mitarbeiter seien grundsätzlich zwar engagiert. „Sie fühlen sich jedoch ausgebremst, da es etwa an den wesentlichen Arbeitsmitteln mangelt oder sie nicht die notwendige Unterstützung erfahren“, erläutert Studienautor Bernd Süßmuth. „Das Arbeitsleben ist eher ein Marathon als ein Sprint, daher müssen Unternehmen verhindern, dass ihre Leistungsträger ausbrennen.“

„Standstill Britain“

Knapp über die Hälfte der Mitarbeiter sind also leistungswillig. Was der europäische Vergleich als ordentlichen Wert ausweist, darf einem aus guten Gründen ausbaufähig vorkommen. Zwar ist die Lage in Großbritannien inzwischen offenbar derart düster, dass Towers Watson seine Studie dort mit „Standstill Britain“ überschreibt. 40 Prozent der Mitarbeiter im Vereinigten Königreich haben nämlich das Gefühl, eigentlich den Arbeitgeber wechseln zu müssen, weil im eigenen Unternehmen nichts vorangeht.

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