Gehälter für Führungskräfte

Wie man eine Gehaltserhöhung durchsetzt

21.09.2009
Von Claus G. Schmalholz
Führungskräfte arbeiten aufgrund der Krise oft besonders hart und lange. Wer trotz Krise mehr Geld fordern darf und was man dabei beachten sollte.

Die Wirtschaftskrise bremst die Gehaltsentwicklung in Deutschland. Umfragen zufolge steigen die Gehälter in diesem Jahr nur um 2,1 Prozent. Viele Fach- und Führungskräfte müssen aber gerade wegen der allgemeinen Sparwelle in den Unternehmen härter arbeiten und fragen sich bisweilen, ob sie für diesen Mehreinsatz nicht mehr GehaltGehalt verlangen können. Gehaltsexperte Tim Böger, Gründer des Unternehmens Personalmarkt, das nach eigenen Angaben die größte Gehaltsdatenbank Deutschlands erstellt hat, erklärt im Interview mit manager- magazin.de, wer trotz Krise mehr Geld fordern darf - und wie man das am besten anstellt. Alles zu Gehalt auf CIO.de

Herr Böger, muss man es sich im Angesicht der Krise verkneifen beim Vorgesetzten nach mehr Geld zu fragen?

Böger: Es ist ja nicht überall Krise. Bei Autoherstellern ist es jetzt sicher nicht der richtige Moment, um mehr Geld zu fordern, allerdings gibt es auch Branchen, die noch gut laufen, zum Beispiel die Lebensmittel- oder die Gesundheitsbranche.

Wie lässt sich der richtige Zeitpunkt für eine Gehaltsverhandlung finden?

Böger: Ein guter Zeitpunkt ist das jährliche Leistungsgespräch, das meist im Herbst stattfindet. Allerdings bitten dann natürlich auch viele andere Mitarbeiter den Vorgesetzten um eine Gehaltserhöhung. Sinnvoll ist es daher, seinen Gehaltswunsch schon etwas früher zu äußern, damit man der erste in der Reihe ist, der das Thema anspricht. Wichtig ist auch, die Gesamtlage des Unternehmens im Auge zu behalten, damit man nicht gerade dann um mehr Geld bittet, wenn sich das Unternehmen wegen schlechter Auftragslage gerade im Abschwung befindet.

Wie hoch darf die Forderung nach einer Gehaltsverbesserung sein?

Böger: Im aktuellen Unternehmen kennt man ja ihre Gehaltsentwicklung, da sind also keine allzu großen Sprünge drin. 5 Prozent mehr sind da realistisch, bei 10 Prozent mehr wird's schon schwierig. 30 Prozent mehr können sie nur fordern, wenn sie wie die Flugzeug-Piloten eine starke Lobbyorganisation im Rücken haben. Wie hoch die Forderung ausfällt hängt vor allem davon ab, wo man steht. Wer schon ein gutes Gehalt bezieht, hat weniger Spielraum, wer nachweislich am unteren Ende des Gehaltsgefüges rangiert hat mehr Spielraum. Wichtig ist vor allem eine realistische Einschätzung der eigenen Leistung.

Foto: manager-magazin.de

Dieses Interview erschien bei manager-magazin.de

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