Trotz überforderter Mitarbeiter

Süchtig nach noch mehr Daten

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.
Zu spät entschieden, weil der Durchblick fehlt - laut Avanade-Umfrage eine häufige Erfahrung für Manager. Bizarr: Trotz der Flut wollen sie noch mehr Daten.
Das Datenaufkommen steigt kontinuierlich an.
Das Datenaufkommen steigt kontinuierlich an.
Foto: Frank Gärtner - Fotolia.com

Die Menge an Daten wächst explosionsartig an. Dazu trägt zum Beispiel die zunehmende Digitalisierung aller Unternehmensprozesse bei. Zum großen Teil sind aber auch soziale NetzwerkeNetzwerke wie FacebookFacebook oder TwitterTwitter für die Vervielfachung der Informationsmengen verantwortlich. Mindestens an einem Teil dieser Daten sollten Unternehmen interessiert sein, weil sie Rückschlüsse auf die Vorlieben oder Probleme ihrer Kunden zulassen. Alles zu Facebook auf CIO.de Alles zu Netzwerke auf CIO.de Alles zu Twitter auf CIO.de

Allein die Menge der Unternehmensdaten, sagen die Marktforscher von Gartner voraus, werde in den kommenden fünf Jahren um 650 Prozent steigen. Ihrer Kollegen von IDC zufolge verdoppelt sich das weltweite Datenvolumen alle 18 Monate. Kein Zweifel, dass dieses Aufkommen von "Big Data" für Manager und IT-Veranwortliche eine echte Herausforderung ist, wie die Berater von Avanade meinen.

"Die Datenflut ist real", lautet denn auch eins der Schlüsselergebnisse einer aktuellen Umfrage unter mehr als 500 Managern und IT-Entscheider aus 17 Ländern, darunter Deutschland. Tatsächlich gaben die meisten Befragten an, vom akuten Datenaufkommen am Arbeitsplatz völlig überwältigt zu werden. Viele Mitarbeiter fühlen sich zudem von den zahlreichen Kanälen, auf denen die Daten auf sie einströmen, schlicht abgelenkt und überfordert. Aufgrund des "Information overload" sehen sich viele der befragten C-Level-Manager nicht in der Lage, Entscheidungen rechtzeitig zu treffen. Dazu kommt, dass ein Drittel der Befragten auch nicht weiß, wen im Unternehmen sie auf der Suche nach den richtigen Informationen zur rechten Zeit fragen können.

Immerhin scheinen in der Datenflut unter anderem aber auch die tatsächlich geschäftskritischen Informationen vorhanden zu sein: 70 Prozent der befragten Manager glauben jedenfalls, dass die vorhandene IT-Infrastruktur ihren Mitarbeitern prinzipiell ermögliche, die nötigen Daten zur rechten Zeit bekommen zu können. Für die IT-Infrastruktur bringt der ungebremste Datenzufluss dennoch Probleme: 55 Prozent der Befragten geben an, dass die Performance der IT unter der Datenflut leide, 47 Prozent berichten von Datenschutzproblemen.

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