Ernüchternde Studienergebnisse

Massive Zweifel am Data Warehouse

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Völlig vernichtend fällt das BARC-Fazit indes nicht aus. „Trotz aller Mängel und Herausforderungen von Data-Warehouse-Systemen schneiden die Alternativen, wie informelle Organisation von Daten oder die Nutzung der operativen Systeme in vielen Aspekten schlechter ab“, so Bange weiter.

Warehouse-Alternativen noch schlechter

Fast alle Befragten betrachten das Data Warehouse als wichtig oder sogar kritisch für ihr Unternehmen. Neben oder anstatt eines Data Warehouse nutzen 52 Prozent informelle Datenbestände, ein Viertel hat unabhängige Data Marts aufgebaut. 92 Prozent verwenden klassische Datenbanken. Die Hälfte der Unternehmen setzt analyseoptimierte Datenbanksysteme ein, wobei zwei Fünftel einen Mischansatz aus klassisch und analyseorientierten Datenbanken bevorzugen. Nur 8 Prozent arbeiten ausschließlich mit Analytischen Datenbanken.

Mehr als die Hälfte der Befragten aus den IT-Abteilungen gibt an, dass das Datenvolumen ihrer Nutzdaten im Data Warehouse mehr als ein Terabyte beträgt. 96 Prozent der Befragten sagen, dass die Daten für Berichtswesen und Analyse gestiegen sind. In über 70 Prozent der Unternehmen haben weniger als 20 Prozent der Mitarbeiter Zugriff auf die Daten aus dem Data Warehouse. Es gibt aber auch eine kleine Gruppe von Unternehmen, die mit mehr als 75 Prozent der Mitarbeiter intensiv Data Warehousing betreibt. Eine Zunahme der Nutzerzahlen wird erwartet – insbesondere in Unternehmen der IT-Branche, der verarbeitenden IndustrieIndustrie sowie in Chemie- und Pharmaunternehmen. Top-Firmen der Branche Industrie

IT-Abteilung versus Fachbereich

Die größten Herausforderungen werden von IT-Seite anders bewertet als von den Anwendern in den Fachbereichen, wie die Studie zeigt. Jeweils rund 55 Prozent der IT-Verantwortlichen nennen hier Datenqualität sowie die Umsetzungsgeschwindigkeit von Anforderungen. Den Fachbereichen brennt die Agilität deutlich mehr unter den Nägeln und wird von 63 Prozent genannt, die Datenqualität hingegen nur von 51 Prozent.

Ferner nennen 39 Prozent der Befragten aus der IT die fehlende Integration von Fachbereichen und 42 Prozent der Befragten aus den Fachbereichen die Abfrage-Performance. Daneben werden fehlende fach- und prozessübergreifende Auswertungen als dringliches Problem betrachtet. Als derzeit relevante Trendthemen nennen drei Viertel das Stammdatenmanagement, 63 Prozent den Zugriff über mobile Endgeräte und 58 Prozent die Echtzeit-Verarbeitung von Daten.

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