Unflexible IT-Landschaften

Überalterte ERP-Lösungen in Fertigungs-Industrie

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.
Viele Fertigungsbetriebe setzen immer noch ihr "erstes" ERP-System ein. Das hat zur Folge, dass die Technologie oft veraltet ist und neue Geschäftsprozesse nur begrenzt aufgebaut werden können. Damit lassen sich in einem wettbewerbsintensiven Umfeld aber keine nachhaltigen Wachstumsstrategien realisieren. Zu dieser Einschätzung kommt eine aktuelle Analyse der Aberdeen Group zum Einsatz von ERP-Software in der Fertigungsindustrie.

Bei einem Großteil der Fertigungsbetriebe ist die Software-Landschaft überaltert. Sie entspricht nicht mehr den aktuellen Erfordernissen an moderne Produktions-Prozesse. Die Aberdeen-Analysten fanden in einer Umfrage heraus, dass noch 31 Prozent der befragten Fertigungsbetriebe mit einer ERP-Software arbeiten, die älter als zehn Jahre ist. 34 Prozent setzen Systeme ein, die zwischen fünf und zehn Jahren alt sind.

Zwar haben Unternehmen ihre "Altsysteme" mit zusätzlichen Funktionalitäten sowie Eigenentwicklungen "nachgerüstet" und an die sich verändernden Geschäftsprozesse angepasst. Die so entstandenen ERP-Landschaften sind jedoch unflexibel, da sie über zahlreiche Schnittstellen miteinander verbunden sind.

Prozesse verbessern

Laut Aberdeen Group beeinflussen folgende Faktoren die Entwicklung einer zukunftsgerichteten ERP-Strategie: Fertigungsprozesse müssen standardisiert und beschleunigt sowie operative Kosten reduziert werden. Des Weiteren gilt es, Prozesse von der Bestellung bis zur Auslieferung zu straffen, den Kundenservice zu verbessern, weltweite Tätigkeiten zu vernetzen sowie einfachere Partner und Kunden zu integrieren.

Die Marktforscher wollten daher wissen, ob die Fertigungsunternehmen diese Anforderungen mit neuer ERP-Software, Upgrades oder Beibehaltung des Status Quo erfüllen wollen. 14 Prozent gaben an, die bislang eingesetzte Software komplett durch eine neue ERP-Software zu ersetzen, während 45 Prozent auf die neueste Version der bisher eingesetzten Software wechseln. Durchschnittlich 40 Prozent planen derzeit keine Aktivitäten.

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