Kosten abwälzen funktioniert nicht

5 entscheidende Fragen bei BYOD

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Über "Bring Your Own" kursieren einige Halbwahrheiten. Nur in Ausnahmen etwa spare der Ansatz Geld und steigere die Produktivität, so Berater Brandon Hampton.
Die BYOD-Skepsis überwiegt: Brandon Hampton von Mobi.
Die BYOD-Skepsis überwiegt: Brandon Hampton von Mobi.
Foto: Mobi Wireless Management

"Bring Your Own Device" (BYOD) wird immer noch als Wundermittel gepriesen. Zugleich fragen sich viele Anwender, ob vermeintliche Vorteile wie Kostenersparnis oder steigende Mitarbeiterproduktivität nicht schlichtweg Mythen sind. Unsere amerikanische Schwesterpublikation CIO.com sprach über das Thema mit Brandon Hampton, Mitgründer des Unternehmens Mobi Wireless Management, das Großunternehmen aus den Fortune 100 in Fragen der mobilen Strategie berät. Hampton gab CIO.com-Autor Tom Kaneshige Antworten auf fünf zentrale BYOD-Fragen.

1. Sparen Firmen durch BYOD-Geld? Das Kalkül, durch Entlastung der IT-Mitarbeiter oder Abwälzung von Kosten auf die Mitarbeiter Geld zu sparen, geht nach Hamptons Einschätzung nicht wirklich auf. „In vielen Fällen gibt es keine Kostensenkung“, so der Experte. Allerdings komme es auch auf den Einzelfall an. Typischerweise stimulierten Unternehmen BYOD, indem sie sich an den mobilen Ausgaben der mobilen Mitarbeiter beteiligten. Falle diese Beteiligung entsprechend klein aus, könne ein Einspareffekt vorkommen. Wer hier allerdings auf einen wirklich nennenswerten Effekt hofft, betrügt sich laut Hampton selbst.

Auch Apps brauchen Support

In diesem Zusammenhang hofften Firmen auch darauf, sich überhaupt nicht mehr mit dem Handy-Business auseinandersetzen zu müssen. Ein weiterer Trugschluss, so Hampton: „Unglücklicherweise geht BYOD mit einer Menge an Sicherheitsanforderungen einher und benötigt Mobile Device Management.“ Auch für die von den Mitarbeitern gewählten Apps gelte, dass sie Support, Updates und Problembehebung von der IT-Abteilung verlangen. „Die Leute werden mit ihren Fragen weiterhin den Arbeitgeber behelligen, nicht den Mobilfunkanbieter“, so Hampton. Es sei deshalb unrealistisch, sich aus der mobilen Welt völlig verabschieden zu können.

2. Kann BYOD die Produktivität der Mitarbeiter erhöhen? Kann vorkommen, meint Hampton. Wenn beispielsweise Mitarbeiter ein Firmen-Blackberry und ein eigenes iPhoneiPhone haben, kann die Konzentration auf nur ein Gerät zu mehr Effizienz führen. Schon anders gelagert sei der Fall aber, wenn ein nicht in Kundenkontakt stehender Manager mit Laptop, Smartphone und Tablet arbeite. „Ich trage ein Tablet mit mir herum und suche immer nach einer Entschuldigung, es nicht verwenden zu müssen“, berichtet Hampton über seine eigene Erfahrung. Alles zu iPhone auf CIO.de

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