Optimierung scheitert an technologischen und organisatorischen Hürden

Die gläserne Lieferkette, dann klappt's auch mit dem Kunden

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Nichts beeindrucke seine Kunden mehr, als die georderten Ersatzteile von der Fabrik bis zum eigenen Tor ständig im Blick zu haben - dank Webcam und Technologien für "gläserne" Lieferketten. Das sagt einer der befragten CIOs in einer Aberdeen-Studie. Bis es soweit ist, sind allerdings noch viele Schnittstellen zu integrieren - und die Frage zu klären, wer das alles verantworten und bezahlen soll.

Transparenz in der Lieferkette - dabei geht es längst nicht mehr nur darum, zu wissen, wo sich LKW und Containerschiffe gerade befinden. Ziel ist es, Beschaffungs- und Lieferzeiten, Liefertreue und Lagerauslastung zu verbessern. Die Analysten sehen ein ausgefeiltes Lieferketten-Management gar als Mittel, Marktanteile auszubauen.

Allerdings verstummt das Loblied, sobald sie den Ist-Zustand betrachten. In den meisten Firmen herrsche ein Mischmasch aus Arbeitsblättern und Tabellen, Carrier-Tracking-Systemen und diversen selbstgebauten Anwendungen vor. Von Transparenz in der Lieferkette seien die Unternehmen noch ein ganzes Stück entfernt.

Die geloben denn auch Besserung: Vier von fünf Studienteilnehmern erklären, entsprechende Lösungen zu implementieren oder das zumindest zu planen - leider hält Aberdeen diese Kategorien nicht auseinander und macht auch keine näheren Angaben dazu, wie konkret die Pläne sind. Wie auch immer: Für die Befragten geht es vor allem darum, Aufträge im Heimatmarkt besser managen zu können (81 Prozent der Nennungen), die Sichtbarkeit in der Lagerhaltung zu verbessern (80 Prozent) und die globale Lieferkette zu optimieren (77 Prozent).

Die Kunden rechtzeitig informieren, dass es länger dauert

Als Treiber gelten die Verbesserung der On-Time-Lieferung und das pro-aktive Informieren von Kunden, wenn es länger dauern sollte als vereinbart (je 68 Prozent der Nennungen). Außerdem steht der Wunsch nach kürzeren Lieferzeiten oben auf der Liste (66 Prozent). Compliance-Vorgaben und Sicherheitsfragen erreichen dagegen nur 37 Prozent der Nennungen.

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