Von wegen junge Nerds

So sind Hacker und Cyberkriminelle wirklich

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Das Klischee vom jungen, einzelnen Hacker trügt: Laut britischen Forschern ist Cyberkriminalität meist organisiertes Verbrechen - und die Täter oft über 35.
So sieht die Altersverteilung bei Cyberkriminellen laut London Metropolitan University aus.
So sieht die Altersverteilung bei Cyberkriminellen laut London Metropolitan University aus.
Foto: London Metropolitan University/Detica BAE Systems

Sie sind jung und pickelig, lümmeln den ganzen Tag vor dem Rechner und haben keine Freunde - dieses Klischee vom Hacker hat wenig mit der Realität zu tun. Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls die Studie "Organised crime in the digital age: the real picture" des John Grieve Centre for policing and security. Dieses Centre ist der London Metropolitan University angeschlossen. Unterstützt wurde die Arbeit von dem britischen Anbieter Detica BAE Systems.

Dass die Studie mit gängigen Vorstellungen aufräumt, ist den Autoren klar. "It’s not who you think", schreiben sie. Nach eigener Darstellung haben sie rund 7000 Dokumentationen ausgewertet.

Mehr alte als junge Cyberkriminelle

Beispiel Alter: Eine relative Mehrheit von 43 Prozent der Cyberkriminellen sind älter als 35 Jahre. Elf Prozent haben die Fünfzig überschritten. Am anderen Ende der Skala stellen die 19- bis 25-Jährigen mit 21 Prozent nur ein gutes Fünftel des Feldes.

Stichwort IT-Skills: Man muss heute kein Computer-Genie mehr sein, um sich zum Cyber-Kriminellen zu entwickeln. Nach Aussage der Studienautoren finden Kriminelle beispielsweise genug "ready-made viruses" und andere Tools vor, die auch Nutzer mit durchschnittlichem Sachverstand missbrauchen können.

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