Weniger Zentralismus für mehr IT-Sicherheit

BRD-Infrastruktur aus Sicht von Cyber-Terroristen

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Knapp 80 Prozent des Telefonfestnetzes sind in der Hand eines Anbieters und auf deutschen Desktops herrscht Monokultur. In der BRD bietet sich Cyber-Kriminellen viel Angriffsfläche, wie Sicherheitsexperten warnen. Einer von ihnen ruft nun zu Dezentralisierung auf.

Was jeder Bauer weiß, sollten auch IT-Entscheider bedenken: Monokulturen ziehen Parasiten an. Der Schädling kann sich vervielfältigen und die komplette Anpflanzung vernichten. Anbieter wie die Compass SecuritySecurity AG warnen gar, Cyber-Terroristen könnten leicht das ganze Land lahmlegen. Alles zu Security auf CIO.de

Compass Security nimmt den bundesweiten Totalausfall des T-Mobile-Netzes Ende April zum Aufhänger. Fast 40 Millionen Deutsche hatten stundenlang keinen Handy-Empfang. Laut T-Mobile hat ein Software-Fehler im Home Location Register (HLR) die Störung verursacht. Das HLR verbindet die Mobilfunkstation mit der zugehörigen Mobilfunknummer. Glaubt man Compass Security, können auch Cyber-Kriminelle einen solchen Ausfall herbeiführen.

Marco di Filippo von Compass Security plädiert daher für eine Dezentralisierung. Er appelliert an IT-Entscheider, "deutsche Entwicklungen zu fördern, sich untereinander zu vernetzen und dezentral zusammenzuarbeiten. Nur so kann den Monokulturen und somit der Angriffsfläche, die die BRD bietet, entgegengewirkt werden".

Was angesichts der Zahlen, die das Kompetenzzentrum für Sicherheit (KoSiB) zusammengetragen hat, schwierig sein dürfte: 79 Prozent des deutschen Telefonfestnetzes sind in fester Hand eines Anbieters. Zudem besteht eine "fast hundertprozentige" Abhängigkeit von den USA und von dort stammenden Monopolisten wie Intel, IBMIBM, Cisco, HPHP und MicrosoftMicrosoft. Alles zu HP auf CIO.de Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de

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