Public IT


Mentana-Claimsoft vor T-Systems

Wettrennen um De-Mail geht los

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.
Mentana-Claimsoft, Tochterunternehmen des Brief-Komplettdienstleisters Francotyp-Postalia, befindet sich derzeit im Akkreditierungsverfahren zum De-Mail-Provider. Und es sieht so aus, als ob das nur 30 Mann starke Unternehmen noch vor T-Systems und United Internet als erster De-Mail-Anbieter akkreditiert wird. Ein Gespräch mit Mentana-Claimsoft-Vorstand Axel Janhoff.

Mentana-Claimsoft, Tochterunternehmen des Brief-Komplettdienstleisters Francotyp-Postalia, befindet sich derzeit im Akkreditierungsverfahren zum De-Mail-Provider. Und es sieht so aus, als ob das nur 30 Mann starke Unternehmen noch vor T-Systems und United Internet als erster De-Mail-Anbieter akkreditiert wird. Ein Gespräch mit Mentana-Claimsoft-Vorstand Axel Janhoff.

CIO.de: Wie sind Sie zur De-Mail gekommen?

Mentana-Claimsoft-Vorstand Axel Janhoff: 2009 hat uns das Bundesinnenministerium eingeladen, an der De-Mail-Diskussion teilzunehmen, was wir gerne getan haben. Wir haben mit den Jahren gelernt, dass es zwar schön ist, wenn man verbindliche elektronische Kommunikation gut beherrscht, dass es aber immer noch genug Menschen und Institutionen gibt, die man nur per Briefpost erreicht.

Mentana-Claimsoft-Vorstand Axel Janhoff hilft auf Wunsch auch anderen Firmen bei der Akkreditierung.
Mentana-Claimsoft-Vorstand Axel Janhoff hilft auf Wunsch auch anderen Firmen bei der Akkreditierung.
Foto: Mentana-Claimsoft

Die Francotyp-Postalia ist ja seit 80 Jahren mit Papierpost sehr erfahren und versendet Hybridbriefe über ihre Schwesterfirma IAB in Berlin-Adlershof. So war es nur logisch zu sagen, dass das Portfolio super gut wäre, wenn man beides zusammenpackt. Deshalb sind wir im März dieses Jahres zusammengegangen. Wir können jetzt als Multi-Channel-Anbieter auf dem Markt agieren. Wir werden in der Lage sein, rechtsverbindlich und sicher elektronisch zuzustellen – das ist am elegantesten, was die Prozesse angeht.

CIO.de: Man hat bisher nicht viel gehört von Ihnen, T-Systems und United Internet standen im Vordergrund in Sachen De-Mail.

Janhoff: Diese Firmen haben ganz große PR-Abteilungen, wir nur eine ganz kleine. Wichtig ist, dass wir dann wahrgenommen werden, wenn wir am Markt sind. Man kann nicht ständig kommunizieren: Wir sind immer noch da. Wir sagen stattdessen: Wir sind bald fertig. Im Dezember, spätestens im Januar, werden wir die ersten sein, die mit De-Mail akkreditiert sind. Das ist sehr sicher. Die Cebit ist ein wunderbarer Termin, um unser Produkt vorzustellen.

Post-Pläne sind unklar

CIO.de: Die Deutsche Telekom nennt auch die Cebit als Starttermin. Bei der Deutschen Post ist es unklar, ob die sich überhaupt akkreditieren lassen.

Janhoff: Die Post sagte bei der letzten Sitzung im Innenministerium, dass sie De-Mail unter der Flagge E-Postbrief bedienen will. Ob sie das tun, kann ich nicht sagen. Ich glaube, sie haben noch keinen Antrag beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik eingereicht. Das wird zur Cebit dann nicht mehr reichen.

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