Strategien


PC-Standard bei BASF

Einer für alle

Die hundertprozentige Tochter des Chemiekonzerns BASF, die BASF IT Services, hat damit vollendet, was die Mutter BASF vor fünf Jahren begonnen hat. Damals habe es eine Unzahl an Rechnern gegeben, berichtet Ruckert, der bei BASF die PC-Standardisierung auf den Weg brachte. "Die Anzahl der PC-Typen haben wir auf dem Ludwigshafener Campus auf zwei reduziert." Damit nicht genug: Im Jahr 2000 suchte BASF IT erneut nach weiteren Möglichkeiten für eine Straffung und StandardisierungStandardisierung der Prozesse. Das konzernweite Programm "Fit for the future" war bereits 2001 ausgerufen, in dessen Rahmen "Kostenvorteile" von 400 Millionen Euro pro Jahr erzielt werden sollten. Danach leitete Ruckert das Projekt Global PC-Standardisation (GPS). Es ist ein Bestandteil des "Esprit-Programms, das den Umbau der IT-Systemlandschaft fokussiert. Auch deshalb formierte der BASF-Vorstand eine eigenständige IT-Gesellschaft, die die Prozesse im Haus erneut unter die Lupe nahm - BASF IT Services, intern auch BIS genannt. Alles zu Standardisierung auf CIO.de

Die Besonderheit: Um die Unabhängigkeit von der Mutter zu untermauern, suchte man sich einen zentralen Standort in Europa - in der Schweiz. Der Hauptsitz der BASF IT Services liegt im kleinen Wädenswil an der Nordseite des Zürichsees mit Alpenpanorama. Gerne richtet Geschäftsführer Krakau seinen Blick auch auf den externen Markt. "Die Tinte ist noch nicht getrocknet", sagt Marketing-Mann Krakau auf die Frage, weshalb er noch nichts zu den neuen Vertragsabschlüssen mit externen Kunden sagen darf. Derzeit verzeichnet der Wädenswiler IT-Dienstleister nur fünf Prozent externen Umsatz. "Für 2005 erwarten wir hier 60 Millionen Euro Umsatz", erzählt Krakau. Der Gesamtumsatz der Firma liegt derzeit bei etwa 450 Millionen Euro, soll aber um zehn bis fünfzehn Prozent fallen - und dies ist nicht zuletzt eine Folge der Verschlankung der Geschäftsprozesse.

Krakau zögert, wenn er die Entscheidungsprozesse bei BASF erläutern soll, denn er möchte das Geschäft nach draußen verbessern - BASF sei da nur ein Kunde. Das GPS-Projekt unter dem Esprit-Mantel versteht er nur als Referenz für externe Kunden, verhehlt aber nicht, dass der Umsatz von BASF IT Services in etwa dem gesamten IT-Budget von BASF entspricht. Das GPS-Projekt hat das Steering-Kommitee mit IT-Vorstand Uwe Bock und den ITLeitern der Geschäftseinheiten beschlossen. "Wir hatten stets die Unterstützung vom oberen BASF-Management", so Ruckert. Dadurch seien auch die Verantwortlichkeiten geklärt - ein Schlüsselfaktor für das Projekt.

IT-Manager Wilsdorf ist im Großen und Ganzen zufrieden: "Man kann bei einem Projekt dieser Größenordnung keine Perfektion erwarten, es stehen noch Zusammenlegungen von Anwendungen sowie die Standardisierung der Peripherie an." Etwa vier Fünftel der Arbeit sei getan, so schätzt der IT-Manager - wesentliche Schritte seien gemacht, um Fehler schneller beheben, die Servicequalität verbessern und IT-Kosten senken zu können. Doch für eine Daumenrechnung sei es noch zu früh.

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