Berater, Mitarbeiter, Investitionen

Die Krisen-Strategien der Anwender

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.
Der Druck auf die IT-Budgets hält in Folge der weltweiten Wirtschaftskrise an. Aber anders als in der Rezession 2001/2002 reagieren die Unternehmen einer Studie von Forrester Research zufolge sehr viel flexibler auf die Krise.

Noch immer leiden die IT-Abteilungen großer Unternehmen unter der Wirtschaftskrise. Die Budgets sinken, und in der Folge bleiben Mitarbeiter und wichtige IT-Projekte auf der Strecke. Das ist das Ergebnis der "Enterprise IT Services"-Studie von Forrester, für die das Unternehmen Anfang des Jahres knapp 1000 IT-Verantwortliche in Europa und Nordamerika befragt hat.

Betroffen von der Krise sind alle, am härtesten aber trifft es die Briten. Hier gaben zwei Drittel der Befragten (63 Prozent) sinkende Ausgaben zu Protokoll, nur sechs Prozent berichten von steigenden Budgets. In den USA planen 59 Prozent kürzere Einkaufslisten, in Deutschland gar nur eine Minderheit von 46 Prozent. Hier beträgt die Quote derer, die mehr Ausgaben für die IT einplanen, 19 Prozent, soviel wie nirgendwo anders.

Wiewohl alle Industrien von Kürzungen betroffen sind, müssen die MedienMedien sowie die Unterhaltungs- und Freizeitindustrie die größten Rückschläge hinnehmen. Hier erwarten 69 Prozent sinkende Geldmengen. Einen Silberstreif gibt es aber auch: Fast ein Viertel der öffentlichen Hände (23 Prozent) erwarten Aufschläge aufs Budget, weil Förderprogramme der Regierungen nun ihre Wirkung entfalten. Allerdings erwarten auch hier 45 Prozent einen Rückgang der Haushaltsmittel. Top-Firmen der Branche Medien

Gefragt nach den Auswegen aus der Krise, setzen die meisten befragten Unternehmen auf einen Abbau von Personal. Drei von vier Unternehmen (72 Prozent) haben einen Einstellungsstopp beschlossen. Mit 46 Prozent fast die Hälfte hat zudem bereits Personal entlassen, um auf die Krise zu reagieren. Zwei Drittel (66 Prozent) reduzieren außerdem ihre Berater- oder Service-Verträge. Das unterscheidet Forrester zufolge die aktuelle Situation von der Rezession kurz nach der Jahrtausendwende, wo Outsourcing- und Offshoring-Provider antizyklisch noch von der Krise profitieren konnten.

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