Cloud Computing

Anwender haben Sicherheitsbedenken

15.12.2009
Services für Cloud Computing fehlt es an Akzeptanz. CIOs zweifeln an der Sicherheit der Dienste.

In einer aktuellen Umfrage unter europäischen IT-Leitern gaben 68 Prozent der Befragten an, Sicherheitsbedenken hielten sie von der Einführung von Cloud-Computing-Diensten ab. Zudem haben die IT-Manager Zweifel an der Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit von der Diensten (58 Prozent). Außerdem bemängelte knapp die Hälfte der Befragten die fehlende Preistransparenz (47 Prozent). Die Studie wurde von dem Marktforschungsunternehmen Portio Research betrieben und von dem Carrier Colt bezahlt.

Trotz der genannten Bedenken gibt es nach Einschätzung der Marktforscher durchaus Bedarf an Cloud-Diensten. Genannt wurde beispielsweise der ortunabhängige Zugriff auf Daten und IT-Systeme. Jeweils die Hälfte der Befragten nutzt oder prüft die Einführung von Cloud-Services für den E-Mail-Betrieb sowie für das Backup wichtiger Daten. 40 Prozent setzen Cloud-basierende Gehalts- und Finanzanwendungen ein oder fassen deren Einsatz ins Auge. Den Zugang zu Desktop-Applikationen nannten in diesem Zusammenhang 39 Prozent.

Ein wichtiger Grund für das Interesse an den alternativen Angeboten ist der anhaltende Druck auf die IT-Abteilungen. 80 Prozent der Befragten müssen Kosten reduzieren, 72 Prozent wollen die Flexibilität verbessern. Als weitere wichtige Aspekte wurden Risikominimierung (62 Prozent) und Innovation (57 Prozent) genannt.

Die Ziele, die IT-Leiter mit Cloud-Konzepten verfolgen, ranken sich zumeist um das Kostenthema. 48 Prozent der befragten CIOs glauben, der Hauptnutzen Cloud-basierter Dienste sei die Kostensenkung. 21 Prozent sehen den Hauptzweck darin, dass Unternehmen auf den Besitz eigener Rechenzentren verzichten können. 19 Prozent verstehen Cloud-Services als eine Dienstleistung, die Unternehmen zu einer verbesserten Aufstellung verhilft.

Viele deutsche CIOs stehen vor der Implementierung

In Deutschland rechnen die meisten Befragten mit einer raschen Verbreitung von Cloud Computing, wobei fast 43 Prozent ein deutliches Wachstum innerhalb der nächsten zwölf Monate erwarten. Zudem gehen über zwei Drittel (67 Prozent) der Befragten davon aus, dass 21 bis 60 Prozent ihres IT-Portfolios innerhalb der nächsten zwölf Monate in Form von Cloud-Diensten ausgelagert werden wird. Als Faktoren, die die Verbreitung der Services begünstigen, nannten die Umfrageteilnehmer in Deutschland vor allem Sicherheitsbestimmungen für den Umgang mit Kundendaten (77 Prozent) sowie die Gewissheit, dass Cloud-basierende Dienste Zugang zu den neuesten Technologien und Applikationen bieten (70 Prozent).

"Die Umfrage hat eindeutig die Sicherheit als das Thema identifiziert, das CIOs im Zusammenhang mit Cloud Computing am meisten besorgt. Die Kunden gehen zu Recht davon aus, dass sie auch als Nutzer von Cloud-Diensten Eigentümer ihrer Daten sind und insofern auch dafür die Verantwortung tragen", betonte Maggy McClelland, Managing Director bei Colt. "Die Cloud-Anbieter müssen ihre Kunden über die Themen Sicherheit und Datenbesitz im Zusammenhang mit Cloud-Diensten gründlich informieren." (jha)