Container, Conferencing ...

13 vielversprechende Open-Source-Projekte

21.04.2016 von Simon Hülsbömer
Beinahe täglich entstehen neue Software-Produkte auf Open-Source-Basis für Desktop- und Mobile-Umgebungen. Wir haben die verheißungsvollsten der vergangenen Monate zusammengetragen.

Rocket.Chat

Diese Web-Chat-Plattform ermöglicht es Communities und Unternehmen, einen eigenen Chat-Service einzurichten. Rocket.Chat verfolgt einen modularen Ansatz - die Anwender können sich ihr Chatsystem selbst zusammenbauen und nur die Module einsetzen, die sie benötigen - seien es Emoji-Unterstützung, Video- und Audio-Conferencing oder Screen Sharing. Die Software gibt es sowohl als Desktop-App für Mac OS X, Windows und Linux, als auch als mobile App für iOS und Android. Sogar Firefox OS wird unterstützt. Wer will, kann Rocket.Chat dank des Open-Source-Ansatzes auch selbst weiterentwickeln.

Mattermost

Eigentlich nur eine weitere Kommunikations-App für Unternehmen, vergleichbar mit Slack. Das Besondere an Mattermost ist jedoch, dass die Entwickler vorher Spiele auf HTML5-Basis für Facebook geschrieben haben und Mattermost ursprünglich als Spieleportal für Nutzer außerhalb des Facebook-Kosmos' gedacht war. Das führt zu einer sehr guten Bedienbarkeit und einem intuitiven Interface. Nachrichten und Dateien lassen sich quer über alle Geräteklassen verschicken und teilen - alles innerhalb einer geschlossen Infrastruktur. Mattermost ist vollständig kompatibel zu Slack und funktioniert auch mit für Slack geschriebenen Drittprogrammen. Mattermost gibt es in zwei Varianten - einer kleineren Version für bis zu 50 Nutzer und einer größeren für hunderte oder sogar tausende Clients.

Hubl.in

Video-Conferencing-Tools wie WebEx und GoToMeeting sind in vielen Büros zum Standard geworden. Diese Lösungen setzten jahrelang auf proprietären Desktop-Anwendungen auf, die neuen technischen Möglichkeiten von Web-Browsern läuten nun aber eine Trendwende ein. Hubl.in ist solch ein neues Browser-Tool, entwickelt von Linagora, die unter anderem auch für die Collaboration-Plattform OpenPaaS verantwortlich zeichnen. Es startet Videokonferenzen ohne Plugin und direkt im Browser und setzt auf WebRTC auf. So ermöglicht Hubl.in die dezentrale Kommunikation zwischen mehreren Browsern - die Daten werden dabei nicht über den Dienst gestreamt, sondern direkt zwischen den Clients. Das verbessert auch die Sicherheit.

Video-Recruiting: Tipps fürs Vorstellungsgespräch per Skype & Co.
Der Fauch-Pas
Ein Bewerber nutzte sein Video-Job-Interview dazu, seinem potentiellen neuen Arbeitgeber die Familienkatze vorzustellen. Bei einem anderen trottete der vierbeinige Hausfreund seelenruhig während des Bewerbungsgesprächs durch das Bild. John Reed findet hierzu klare Worte: "Das ist keine Zeit, um sein Privatleben auszubreiten. Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie sich in einem Raum befinden, zu dem Haustiere keinen Zugang haben."
Der verkannte Gourmet
Einige IT-Entscheider bekamen zum Bewerbungsgespräch per Video nicht nur den Kandidaten, sondern auch seine Leibspeise zu sehen. In einem Fall konnte ein Bewerber einfach nicht ohne die wichtigste Mahlzeit des Tages und verspeiste sein Frühstück gänzlich während des Job-Interviews. "Tun sie das einfach nicht", empfiehlt Reed. "Essen sie stattdessen vor oder nach dem Vorstellungsgespräch. Akzeptabel ist höchstens ein Glas Wasser, von dem sie aber höchstens ab und an nippen."
"Es passt gerade nicht so gut, Schatz"
Sie führen gerade ein Vorstellungsgespräch per Skype, als plötzlich Ihr Smartphone klingelt. Was tun Sie? Für einen Bewerber war der Fall klar: Rangehen und erst einmal während des Interviews mit der Freundin telefonieren. In einem anderen Fall bekam der Arbeitgeber die Ehefrau eines potentiellen Kandidaten zu sehen - im freizügigen Dusch-Outfit. Analyst John Reed gibt dazu folgenden Tipp: "Stellen Sie sicher, dass sie entweder alleine sind und Ihr Bewerbungsgespräch ungestört führen können, oder sorgen Sie dafür, dass Ihre Mitbewohner, Familie oder Freunde wissen, dass Sie nicht gestört werden dürfen."
Die süßen Kleinen
"Mami, was machst du da?" - fragte das Kind einer Job-Kandidatin während des Vorstellungsgesprächs ganz unverblümt ins Kameraobjektiv. Das war bestimmt ganz süß - aber trotzdem mehr als unpassend. Auch hier empfiehlt Reed, potentielle "Störquellen" bereits im Vorfeld zu eliminieren.
Das Dezibel-Desaster
Ein anderer Job-Kandidat führte sein Video-Interview, während im Hintergrund die Grundsanierung seiner Wohnung abgeschlossen wurde. Was für einen Eindruck das hinterlassen haben muss, kann man sich lebhaft ausmalen. "Finden Sie unbedingt einen ruhigen, abgeschlossenen Raum, wo Sie Ihr Job-Interview ungestört absolvieren können. Wenn das nicht möglich ist, sollten Sie Ihrem potentiellen Arbeitgeber die Situation erklären und das Interview wenn möglich verschieben", empfiehlt Reed.
Wenn der Postmann ...
... mitten im Bewerbungsgespräch klingelt es an der Tür, der Kandidat springt auf und nimmt eine Paketsendung entgegen. "Das ist genauso geschehen - und zwar mir persönlich", erzählt John Reed. "Ich führte das Interview, als der Kandidat plötzlich sagte: 'Entschuldigen Sie mich einen Moment'. Er ging zur Tür und wir konnten hören, wie er die Sendung quittierte. Ein schwerwiegendes No-Go."
Kleider machen Leute
Auch dieser Punkt scheint für einige Bewerber im vermeintlich sicheren "Cyberspace" nicht zur Selbstverständlichkeit gehören. Die von Robert Half Technology befragten IT-Entscheider berichten von Bewerbern in Flip-Flops und Tanktop und Kandidaten, die sich erst während des Gesprächs ankleiden. Auch hier hat Experte Reed einen Tipp: "Behandeln Sie ein Job-Interview per Video wie ein echtes Bewerbungsgespräch. Heutzutage ist die allgemeine Unternehmenskultur zwar deutlich lockerer und offener - dennoch sollten Sie sicherstellen, dass Sie bei einem Vorstellungsgespräch angemessen gekleidet sind. Schließlich drückt ein seriöses Äußeres auch aus, dass Sie Ihre Bewerbung ernst nehmen."

MXNet

Die Deep-Learning-Bibliothek MXNet kommt von DMLC, die auch CXXNet, Minerva und Purine2 entwickelt haben. MXNet setzt Erfahrungen aus diesen drei Projekten um, indem es symbolisches und imperatives Programmieren 'on the fly' verbindet. Im Kern verwendet MXNet dafür einen dynamischen Abhängigkeitsplaner, der beide Entwicklungsarten parallel ermöglicht.

Entwickler-Frameworks für Machine Learning
Apache Spark MLlib
Früher als Teil des Hadoop-Universums bekannt, ist Apache Spark mittlerweile ein bekanntes Machine-Learning-Framework. Sein umfangreiches Angebot an Algorithmen wird ständig überarbeitet und erweitert.
Apache Singa
Singa, seit kurzem Teil des Apache Incubator, ist ein Open-Source-Framework, das Deep-Learning-Mechanismen auf große Datenvolumen hin „trainieren“ soll. Singa stellt ein simples Programmierungsmodell für Deep-Learning-Netzwerke bereit und unterstützt dabei diverse Entwicklungsroutinen.
Caffe
Caffe umfasst ein ganzes Set von frei verfügbaren Referenzmodellen für gängige Klassifizierungsroutinen; die gewachsene Caffe-Community steuert weitere Modelle bei. Caffe unterstützt die Nvidia-Programmiertechnik CUDA, mit der Programmteile wahlweise auch durch den Grafikprozessor (GPU) abgearbeitet werden können.
Microsoft Azure ML Studio
Weil die Cloud also die ideale Umgebung für ML-Anwendungen darstellt, hat Microsoft seine Azure-Cloud mit einem eigenen ML-Service auf der Basis von „pay as you go“ ausgestattet: Mit Azure ML Studio können Nutzer KI-Modelle entwickeln und trainieren und anschließend in APIs umwandeln, um diese wiederum Anderen zur Verfügung zur stellen.
Amazon Machine Learning
Amazon Machine Learning arbeitet mit Daten, die in einer Amazon-Cloud wie S3, Redshift oder RDS liegen und kann mithilfe binärer Klassifizierungen und Multiklassen-Kategorisierung von vorgegebenen Daten neue KI-Modelle bauen.
Microsoft DMTK
Das DMTK (Distributed Machine Learning Toolkit) von Microsoft soll ML-Anwendungen über mehrere Maschinen hinweg skalieren. Es ist eher als "Out of the Box"-Lösung gedacht und weniger als Framework - entsprechend gering ist die Anzahl der unterstützten Algorithmen.
Google TensorFlow
TensorFlow basiert auf sogenannten Data-Flow-Graphen, in denen Bündel von Daten („Tensors“) durch eine Reihe von Algorithmen verarbeitet werden, die durch einen Graph beschrieben sind. Die Bewegungsmuster der Daten innerhalb des Systems heißen „Flows“. Die Graphen lassen sich mittels C++ und Python zusammenbauen und via CPU oder GPU verarbeiten.
Microsoft CNTK
Das Microsoft Computational Network Toolkit funktioniert ähnlich wie Google TensorFlow: Neuronale Netze lassen sich durch gerichtete Graphen erzeugen. Microsofts eigener Beschreibung zufolge lässt sich CNTK außerdem mit Projekten wie Caffe, Theano und Torch vergleichen – sei aber schneller und könne im Gegensatz zu den genannten gar parallel auf Prozessor- und Grafikprozessorleistung zugreifen.
Samsung Veles
Das Samsung-Framework ist dazu gedacht, Datensätze zu analysieren und automatisch zu normalisieren, bevor sie in den Produktivbetrieb übergehen – was wiederum durch eine eigene API namens REST sofort möglich ist – vorausgesetzt, die eingesetzte Hardware hat genügend Power. Der Python-Einsatz in Veles umfasst auch ein eigenes Analyse- und Visualisierungstool namens Jupyter (früher IPython) für die Darstellung einzelner Anwendungs-Cluster.
Brainstorm
Brainstorm setzt auf Python, um zwei Data-Management-APIs („Handers“ genannt) bereitzustellen – eine für CPU-Prozessing durch die Bibliothek „Numpy“ und eine für GPU-Verarbeitung via CUDA. Eine benutzerfreundliche GUI ist in Arbeit.
mlpack 2
Die neue Version der in C++ geschriebenen Machine-Learning-Bibliothek mlpack, die erstmals im Jahr 2011 erschien, bringt eine Menge Neuerungen mit – darunter neue Algorithmen und überarbeitete alte.
Marvin
Der Quellcode von Marvin ist sehr übersichtlich - die enthaltenen vortrainierten Modelle (siehe Bild) ermöglichen aber bereits eine umfangreiche Weiterentwicklung.
Neon
Neon von NervanaSystems ist ein Open-Source-Framework, das auf ein- und abschaltbaren Modulen basiert und KI-Prozesse via CPU, GPU oder Nervanas eigener Hardware ermöglicht.

Eine zusätzliche Programmebene zur Graph-Optimierung sorgt dafür, dass die Software schnell und speichereffizient arbeitet - sie skaliert über mehrere Grafikprozessoren und Maschinen hinweg. Wenn gewünscht, funktioniert sie sogar als Bilderkennungs-Tool auf dem Smartphone. Weil DLMC das Thema Machine Learning treiben möchte, beinhaltet MXNet auch eine Sammlung von Vorlagen und Guidelines, um eigene Deep-Learning-Systeme zu entwickeln.

Bazel

Unternehmen jeder Größe wissen, dass sie neue Software so schnell und ressourcenschonend wie möglich entwickeln müssen, um mit der technischen Entwicklung Schritt halten zu können. Mustergültig wird das von Google umgesetzt. Deshalb hat der Konzern auch Bazel veröffentlicht, ein Subset des Google-eigenen Software-Entwicklungssystems.

Bazel soll den Entwicklungsprozess beschleunigen und die Verlässlichkeit der Software mittels eines gemeinsam genutzten Code Repository verbessern. Testing und Releases werden automatisiert, indem sowohl eine parallele Programmierung als auch Caching angewandt wird, um die Rechengeschwindigkeit zu erhöhen. Dadurch eignet sich Bazel besonders für multilinguale und plattformübergreifende Softwareprojekte mit großen Code-Datenbanken, die ein intensives Testverfahren durchlaufen müssen. Den Nachweis seiner Tauglichkeit hat das Framework in der Google-Praxis bereits erbracht. Bazel läuft unter Linux und OS X, nicht aber unter Windows.

React Native

Mobile-Entwickler stehen vor einer schwierigen Entscheidung: Sollen Sie native Apps für Android, iOS oder ein anderes mobiles Betriebssystem bauen oder lieber auf eine Cross-Plattform-Lösung setzen? Native Apps sind schneller und für die Anwender besser zu bedienen - der Nachteil ist ihre Beschränkung auf eine Plattform. Also muss die gleiche Anwendung immer mindestens zweimal komplett neu geschrieben werden - einmal für iOS, einmal für Android -, um zumindest den Großteil der Mobilnutzer auch zu erreichen.

React Native kommt mit eigenem Entwicklerframework, um direkt plattformübergreifend arbeiten zu können.

Abhilfe schaffen Cross-Plattform-Tools, die Apps auf mehreren Systemen lauffähig machen - meist mit Hilfe von JavaScript. Leider performen die migrierten Apps meist sehr schlecht und bieten auch keine zufriedenstellenden Benutzeroberflächen.

Das - von Facebook unterstützte - Open-Source-Projekt React Native bietet nun einen neuen Ansatz: Entwickler programmieren direkt im JavaScript-gestützten React-Framework, um die Apps in nur einem Arbeitsschritt gleichermaßen nativ für iOS und Android anzulegen.

Kontena

Docker-Container mischen den Entwicklermarkt gewaltig auf - das Container-Management ist aber nach wie vor ein Problem für viele Unternehmen. Hier kommt Kontena ins Spiel - die Software soll die Entwicklung von Containern schneller machen und ihren Einsatz erleichtern. Dazu bietet die Lösung unter anderem Multi-Host-Networking, Multi-AZ-Orchestrierung und -Bereitstellung sowie VPN-Zugang zu Backend-Containern. Kontena lässt sich in jeder beliebigen Cloud-Infrastruktur installieren, ist vollständig Open Source und soll bald neben Docker auch Windows-Container, CoreeOS rkt und weitere unterstützten.

Nulecule

Die Open-Container-Initiative von Docker mag gutes Applikations-Packaging bieten, aber innerhalb jeder Instanz einer Multicontainer-Anwendung die Abhängigkeiten und Beziehungen der Assets untereinander zu verwalten, kann äußerst komplex werden.

Hier wartet das von Red Hat unterstützte Nulecule mit einer Lösung auf: Mittels eines holistischen Ansatzes sollen sich Container-Assets Instanz-übergreifend besser verwalten lassen. Anstatt wie sonst üblich für jede laufende Containerinstanz einzeln ein Management anzubieten, skaliert Nulecule über eine gesamte Anwendung inklusive aller Abhängigkeiten und Metadaten.

Nulecule verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz.

InSpec

Wer auf DevOps setzt, sich sieht häufig mit kniffligen Compliance-Protokollen konfrontiert, die den Entwicklungsprozess verlangsamen und Software-Entwickler frustrieren. InSpec will die Compliance-Testing-Prozesse vereinfachen und Compliance zum integralen Bestandteil des Development Lifecycle machen.

Das Open-Source-Framework ist dazu gedacht, Anforderungen an Compliance, Security und Policies von Beginn an festzulegen. Dafür wartet InSpec mit einer Menge Features auf - darunter Compliance-Tests, Metadaten-Tags für die Priorisierung von Aufgaben und ein Kommandozeilen-Fenster, um Tests schnell auszuführen. Anwender schreiben ihre Befehle in einer eigenen, auch maschinenlesbaren Programmiersprache. InSpec flaggt sogleich alle Auffälligkeiten bezüglich Security, Compliance und Policy. Und weil das Framework lokal auf dem zu prüfenden Knotenpunkt läuft, lässt sich InSpec auf jedem Node in jeder Infrastruktur einsetzen.

Das DevOps-Puzzle
Das fertige Puzzle
So sieht das fertige Puzzle aus: neun Teile, die sich in drei inhaltlich definierte Reihen fügen.
Die obere Reihe
Bei Strategien und Zielen sind die Anwender signifikant weiter als anderswo. Anders gesagt: Die linke obere Ecke des Puzzles haben die meisten bereits richtig platziert.
Die mittlere Reihe
Tückisches Teil: Am schwersten fällt es den Unternehmen, für kulturelle Harmonie in der IT zu sorgen.
Die untere Reihe
DevOps benötigt die richtigen Tools sowie Sicherheits- und Compliance-Instrumente. Die Analysten nennen als ein Beispiel Lösungen für Release Automation.
Performance im Markt
Anwender, die einen großen Teil des Puzzles zusammengesetzt haben, erweisen sich auf dem Markt als leistungsstärker. Das zeigt diese Grafik.
Effekt in der Scorecard
Ganzheitliche DevOps-Anwender profitieren auch bei den KPIs der Business Scorecard. Das zeigt sich in dieser Grafik. Überraschend ist allerdings der geringe Abstand zwischen DevOps-Abstinenzlern und Anwendern mit limitiertem Einsatz.

Hygieia

Nicht nur die großen IT-Player investieren in Open-Source-Lösungen. Die US-Bank Capital One hatte nach einem guten DevOps-Dashboard gesucht, aber keines gefunden, das sie zufriedenstelle konnte. Also baute man kurzerhand eine eigene Software - Hygieia, ein DevOps-Dashboard fürs Enterprise, das als Open-Source-Projekt bei GitHub veröffentlicht wurde.

Capital One setzte das Tool während der Software-Entwicklung ein, um Projektteams und -verantwortlichen einen schnellen und einfachen Überblick über den gesamten DevOps-Prozess zu geben. Anstatt wie die meisten anderen Dashboards nur einen Teil des Prozesses abzudecken, bietet Hygieia eine Gesamtübersicht mit zwei verschiedenen Anzeigen: "Widget View" und "Pipeline View". Der Widget View ist für detailliertere Informationen zu den Einzelkomponenten wie aktuelle Sprints, Integration, Code- und Security-Analyse oder auch Testergebnisse und Umgebungsstatus. Mit dem Pipeline View können sich die Nutzer auf Details zu jedem Abschnitt des Lebenszyklusses der einzelnen Komponenten konzentrieren - von der Entwicklungs-, über die die Test- bis hin zur Ausrollphase.

Glucosio

Als Open-Source-Entwickler Benjamin Kerensa im Mai 2015 mit Diabetes Typ 2 diagnostiziert wurde, musste er feststellen, dass es keinerlei Open-Source-Werkzeug am Markt gab, um den Blutzuckerspiegel oder andere Werte, die für Diabetiker wichtig sind, nachzuhalten. Also scharte Kerensa ein kleines Entwicklerteam um sich und veröffentlichte nur wenige Monate später das Diabetes-Monitoring-Programm Glucosio.

Diabetiker können ihre Werte in die App eingeben und den Blutzuckerspiel so nachverfolgen - die App hilft dabei, regelmäßig die Werte zu prüfen und gibt zudem hilfreiche Tipps in bestimmten Situationen. Wer will kann sogar mithelfen die Diabetes-Forschung zu unterstützen, indem er Kerensa und seinem Team seine demografischen Daten oder seinen Krankheitsverlauf anonymisiert mitteilt. Glucosio ist derzeit bereits in 20 Sprachen verfügbar und wird laut Download-Statistik weltweit genutzt. Noch in Planung ist eine kostenlose API für Diabetes-Forscher, über die diese auf die Daten der Nutzer zugreifen können, die einer Weiterverwendung zugestimmt haben.

Glucosio unterstützt Diabetiker in verschiedenen Lebenslagen.

Vault

HashiCorp ist ein Unternehmen aus San Francisco, das bislang für die portable Entwicklungsumgebung Vagrant bekannt ist. Das neue Projekt Vault ist hingegen ein Tool, "um Geheimnisse sicher zu verwalten", wie der Anbieter schreibt. Es geht um Passwörter, Zertifikate, Arbeitnehmerdaten und andere schützenswerte Informationen. Vault ver- und entschlüsselt diese Daten, ohne sie zu speichern - die Parameter legen die Security-Verantwortlichen im Unternehmen fest. Entwickler können verschlüsselte Daten speichern, ohne dafür eine eigene Engine zu schreiben.

Vault kann sogar "Secrets on demand" für AWS- und SQL-Datenbanken erzeugen und diese automatisch wieder vernichten, wenn ihre Gültigkeit abgelaufen ist. Die Software bietet ein vereinheitlichtes Zugangs-Interface, strenge Kontrollmechanismen und ausführliche Audit-Logs - die Nutzer können somit sicher sein, dass ihre sensiblen Daten auch wirklich geschützt sind.

Das setzt IT-Security-Verantwortliche unter Druck
Fehlende Fachkenntnisse
Die IT-Industrie wächst schneller, als die Universitäten qualifizierte Fachkräfte in den Markt bringen können. So bleiben zahlreiche IT-Abteilungen unterbesetzt und unterqualifiziert. 76 Prozent der von Trustwave für die Studie Befragten fühlen sich deshalb genötigt, sich selbst in ihrer täglichen Arbeit ständig zu übertreffen, um den Fachkräftemangel etwas zu kaschieren. Trustwave-Marketingchef Cas Purdy sieht externe Security-Service-Unternehmen wie sein eigenes in einer guten Position, IT-Abteilungen zu unterstützen.
Ungeduldiger Vorstand
Vier von zehn Security-Experten mögen Vorstandssitzungen überhaupt nicht. Direkt vor oder nach einem solchen Meeting haben sie nämlich den meisten Stress. Damit ist die Zahl derer, die sich von den eigenen Chefs stark unter Druck gesetzt fühlen sogar knapp höher als die Zahl derer, die sich unmittelbar nach einem großen Datendiebstahl gestresst fühlen (39 Prozent der von Trustwave Befragten).
Erkennen vs. vorbeugen
Die Erkennung von Schwachstellen, Malware und schädlichen Netzwerkaktivitäten stellt für jeden zweiten IT-Security-Experten eine Aufgabe im Tagesgeschäft dar, die mit großem Druck verbunden ist. Es geht darum, Hintertüren in den Systemen zu entdecken, die als Einfallstor missbraucht werden könnten und diese zu schließen, bevor es zu einem Sicherheitsvorfall kommt. Ein Katz-und-Maus-Spiel, was einen gewissen Druck entstehen lässt.
Zu frühe Releases
Wenn IT-Produkte veröffentlicht werden, bevor sie wirklich fertig sind – das ist ein Problem, das 77 Prozent der von Trustwave Befragten nur zu gut kennen. Denn zumeist mangelt es den neuen Errungenschaften gerade an einem – an Sicherheit. Dennoch werden Sicherheitsspezialisten häufig von ihren Unternehmen dazu genötigt, das unfertige Produkt so schnell wie möglich aus der Tür zu bringen.
Internet der Dinge
Wenn alles mit allem vernetzt ist und entsprechend viele neue Angriffspunkte entstehen, sind neue Aufgaben für Security-Experten nicht weit. Das Internet der Dinge (IoT) beherrscht viele Unternehmen und stellt IT-Verantwortliche vor die Aufgabe, entsprechende Lösungen zu entwickeln und zu integrieren. Mehr als jeder zehnte Security-Verantwortliche fühlt sich dadurch unter Druck gesetzt, dass ihm gar nicht die Wahl gelassen wird, ob er IoT-Technologie überhaupt als sinnvoll erachtet. Es geht oftmals nur darum, sie schnellstmöglich einzubauen – unter Sicherheitsaspekten alle andere als schnell erledigt.
Big Data
Der Diebstahl von Kundendaten und von Intellectual Property bestimmt die Schlagzeilen – entsprechend groß ist die Angst von Unternehmensverantwortlichen, dass ihnen so etwas auch widerfahren könnte. Security-Verantwortliche haben großen Druck dadurch, fast die Hälfte von ihnen fürchtet sich vor einem Hack im großen Stil – dass erst Kundendaten abhandenkommen, dann auch noch Firmengeheimnisse verschwinden und es anschließend neben dem herben Imageverlust auch noch zu Gerichtsverfahren kommt. Ganz unbegründet ist diese Angst nicht – zahlreiche reale Fälle, die genau so oder ähnlich abgelaufen sind, geben dieser Befürchtung Nahrung.
Angebot und Nachfrage
Dass es an Security-Personal fehlt, wurde bereits deutlich. Der Bedarf an Experten ist dennoch erstaunlich: Fast jeder Dritte für die Trustwave-Studie Befragte wünscht sich eine Vervierfachung des IT- und IT-Security-Personalstamms im eigenen Unternehmen. Jeder zweite immerhin eine Verdoppelung. Ähnlich groß ist der Wunsch nach einem höheren IT-Security-Budget.
Sicherheit des Arbeitsplatzes
Wenn es zu einem Security-Vorfall gekommen ist, fürchtet nur jeder zehnte Verantwortliche um seinen Job – was maßgeblich mit dem Fachkräftemangel zusammenhängt. Sollte doch einmal die Entlassung drohen, finden Security-Experten schnell wieder einen Arbeitgeber. Also immerhin ein Punkt, an dem sich nur wenige größere Sorgen machen müssen.

RancherOS

RancherLabs hat eine hocheffiziente Methode entwickelt, um Container-Anwendungen auszuführen: ein Betriebssystem im Minaturformat, das sich auf Container spezialisiert hat - ohne Schnickschnack. Die 20 Megabyte große Linux-Distribution wurde eigens programmiert, um Docker-Container zu verwalten. Die Idee ist der von CoreOS ähnlich - mit einem wichtigen Unterschied: Alles in RancherOS läuft als Docker-Container - sogar das Betriebssystem selbst.

RancherOS führt Docker direkt auf dem Linux-Kernel aus und liefert auch alle vom Nutzer verwendeten Systemdienste als Docker-Container aus - das Ergebnis sind dann zwei parallele Instanzen des Systems. Das "System-Docker" initialisiert alle Systemdienste wie udev, DHCP oder auch die Konsole - alle innerhalb eigener Container. Das "User-Doker" erstellt einzelne kleine User-Container innerhalb eines großen Containers. Auch Updates werden in RancherOS mittels Containern ausgeliefert. Das Betriebssystem kann auch Container-Management-Plattformen jeder Größe - wie beispielsweise Rancher system von Rancher Labs - hosten.

Dieser Beitrag basiert in weiten Teilen auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation InfoWorld.