So hat es Steve Jobs gemacht

3 Tipps bei Präsentationspannen

01.10.2020
Steve Jobs hat die technischen Probleme bei der Präsentation des iPhone 4 damals souverän gelöst. Wie bleibt man so ruhig wie der mittlerweile verstorbene ehemalige Apple-Chef damals? Einige Tipps.
Steve Jobs war ein blendender Rhetoriker.
Foto: IDG News Service Boston

Tausende Gäste der Entwicklerkonferenz WWDC und noch viel mehr Online-Besucher wurden Zeugen davon, wie Steve Jobs mit Netzwerk-Problemen zu kämpfen hatte. Bei der Vorführung der Features des iPhone 4 im Jahre 2010 versagte die Verbindung.

"Unsere Netzwerke hier sind immer unberechenbar, daher habe ich keine Ahnung, was wir vorfinden. Sie arbeiten heute sehr langsam", sagte Jobs und hatte damit schon die ersten Lacher auf seiner Seite.

Danach demonstrierte er in vorbildlicher Weise, wie ein Vortragender mit so einer Situation umgehen sollte. Steve Jobs brach nicht in Panik aus und er bekam in seinem unvermeidlichen Rollkragenpullover auch keine Schweißausbrüche. Seine Erfahrung und seine große Kenntnis zu jedem Detail der einzelnen Folien gaben ihm genug Sicherheit. So ging er souverän zu einem anderen Teil der Präsentation über.

Der Apple-Chef löste das Problem geschickt und bat das Publikum (und vermutlich auch die Techniker hinter der Bühne), um ein wenig Netzwerk-Hilfe: "Sie könnten mir aus der Klemme helfen. Wenn sie gerade im Netz sind, könnten sie bitte kurz rausgehen?" Daraufhin brach das Publikum in schallendes Gelächter aus.

Die Sequenz sehen Sie hier direkt ab 1:01:19.

Weitere keynotes von Steve Jobs

"Die Situation hat er einfach brilliant gelöst", sagt Carmine Gallo, Autor des Buchs "The Presentation Secrets of Steve Jobs". Er sei einfach so gut vorbereitet gewesen, dass er wusste, was als nächstes geschieht. Er hatte einen Notfallplan und ging einfach zu Fotografien über, ohne die Präsentation ins Stocken zu bringen.

Laut Gallo kann jeder Redner von diesem Vorfall etwas lernen. Es war nicht das erste Mal, dass Steve Jobs so ein Durcheinander während einer Präsentation erleiden musste. Der Grund: High Tech-Geräte werden mittlerweile bei jeder Präsentation eingesetzt und Technik ist, wie wir wissen, unberechenbar.

Das Leben von Steve Jobs in Bildern

So fing alles an: Dieses Foto im Hintergrund zeigt Steve Jobs und Steve Wozniak in den Siebzigerjahren. Jobs zeigte dieses Bild aus der Anfangszeit auf der Keynote 2010 zum iPad.
















2010








1. Sie müssen gut vorbereitet sein

Die Liste von Dingen, die bei einem Vortrag schief laufen können ist endlos. So kann beispielsweise das Netzwerk abstürzen, bei einer Power-Point-Präsentation kann die Applikation still stehen oder ein eingebautes Video lässt sich nicht hoch laden.

Wichtig ist in solchen Fällen: Vermeiden Sie die unangenehme Stille im Publikum. Dabei kann einem eine gute Vorbereitung aus der Klemme helfen. "Jobs kennt jede Folie, sogar jede Schriftart, seiner Präsentation. Ich kann nicht genau sagen wie viele Stunden Arbeit er in den Vortrag gesteckt hat, aber eins ist sicher: Es war mehr Zeit, als 99 Prozent der Menschen darein stecken würden", sagt Carmine Gallo. Eine gute Vorbereitung gibt einem viel Sicherheit auf der Bühne.

2. Sie müssen nicht perfekt sein, aber seien Sie unterhaltsam

Gallo zufolge verkrampfen sich viele in der Rolle des Vortragenden. Alles muss für sie perfekt sein und das führt dazu, dass es sehr unangenehm wird, wenn dann doch etwas nicht nach Plan läuft.

Eine Präsentation sollte drei Merkmale erfüllen: Sie muss informieren, lehrreich und unterhaltend sein. "Wenn sie letzteres vergessen, dann werden kleine Pannen zu großen Problemen", sagt der Buchautor. Es sei völlig in Ordnung mit dem Publikum Witze über die technischen Probleme zu machen.

3. Werden Sie nicht panisch wegen Kleinigkeiten

Die Fähigkeit mit Pannen umzugehen, unterschiedet gute von schlechten Rednern. Taucht beispielsweise ein kleines Problem auf, von dem das Publikum nichts merkt, dann sollte man es auch nicht darauf aufmerksam machen.

Außerdem sollte eine Unterbrechung, die in Folge eines technischen Problems entsteht, den Vortragenden nicht aus der Ruhe bringen. Er sollte sie als kurze Pause nutzen, um sich zu sammeln und nicht einfach nervös drauflos plappern.