Privat Facebook, im Job Xing

3 Tipps zum Netzwerken mit dem Chef

24.11.2011 von Andrea König
Berufliches und Privates in sozialen Netzwerken sollten getrennt bleiben, rät das Karriereportal Monster. Welcher Kontakt was sehen kann, lässt sich prüfen.

Fast jeder, der bei Facebook registriert ist, war schon einmal in der Situation, dass ein Kollege oder sogar der Vorgesetzte eine Kontaktanfrage geschickt hat. Wer nicht möchte, dass bestimmte Mitarbeiter private Einträge lesen oder die letzten Urlaubsfotos sehen können, kann seine Kontakte bei Facebook in Kategorien unterteilen und Einträge dann beispielweise für die beruflichen Kontakte sperren.

Wer sich mit dem Chef auf Xing vernetzt, sollte nicht offensichtlich nach einem neuen Job suchen.
Foto: Xing AG

Zu komischen Momenten kann das zum Beispiel dann führen, wenn der befreundete Kollege, der alle Einträge sehen darf, im Großraumbüro oder am Kantinentisch einen Eintrag kommentiert, den alle anderen Anwesenden überhaupt nicht sehen konnten. Einfach ist anders. Eine Umfrage des Karriereportals Monster ergab, dass einer von drei Arbeitnehmern in Europa (35 Prozent) aufgrund von Beiträgen in einem sozialen Netzwerk bereits Probleme mit Arbeitskollegen hatte. Damit die Online-Vernetzung nicht zum Problem wird, gibt Monster drei Ratschläge zum erfolgreichen Online-Netzwerken.

1. Um Probleme zu vermeiden, raten die Karriereexperten zu einer klaren Trennung von sozialen und beruflichen Kontakten. Wer Kontakte auf Facebook Listen zugeordnet hat und sichergehen möchte, dass der Chef die Partyfotos wirklich nicht sehen kann, kann das prüfen. Dafür geht man auf die eigene Profilseite und klickt dann oben rechts auf "Anzeigen aus der Sicht von…". Dort trägt man den Namen des Vorgesetzten ein und sieht, wie er die Profilseite angezeigt bekommt. Wer noch klarer trennen möchte, könnte sich mit Freunden auf Facebook vernetzen, mit den beruflichen Kontakten auf Xing.

2. Trotz der Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen rät Monster aber nicht grundsätzlich davon ab, den Chef ins soziale Netzwerk einzuladen. Viele Führungskräfte würden die Kontaktaufnahme über soziale Netzwerke positiv bewerten, heißt es. Deshalb sollte man ruhig den Mut haben, den eigenen Chef ins berufliche Netzwerk einzuladen.

3. Die Trennung von Beruf und Privatem und das Sperren der Partyfotos allein reicht noch nicht für eine erfolgreiche Vernetzung. Auch auf beruflichen Netzwerken wie Xing müssen einige Dinge beachtet werden: Wer sich dort mit dem Chef vernetzt, sollte nicht zu offensichtlich die Botschaft senden, dass er auf der Suche nach einem neuen Job ist. Deshalb sollte man diesen Wunsch weder in das "Ich suche"-Feld eingeben noch den gesamten Lebenslauf online stellen.

Frauen forschen Kontaktanfragen eher nach als Männer

Wer sich online erfolgreich vernetzen möchte, muss neben diesen Hinweisen auch auf die Sicherheit im Netz achten. Sicherheitssoftware-Anbieter Bitdefender befragte Männer und Frauen zu ihrem Verhalten in sozialen Netzwerken und zeigte, dass mehr weibliche Internetnutzer Sicherheitsvorkehrungen treffen als männliche. Nur 16 Prozent der befragten Frauen ignorieren private Sicherheitseinstellungen, bei den Männern sind es 24,5 Prozent. Bei der Standortangabe sind Männer auskunftsfreudiger als Frauen. 25,6 Prozent der befragten Männer geben diese Daten preis, von den Frauen tun dies nur 21,8 Prozent.

Auch auf neue Kontakte reagieren Frauen zurückhaltender als Männer. Bevor Frauen bei Facebook oder Twitter eine Freundschafts- beziehungsweise Followeranfrage annehmen, forschen 64,2 Prozent von ihnen erst einmal nach, ob sie die anfragende Person tatsächlich kennen oder ob sich vielleicht ein Spammer hinter dem Kontakt verbirgt. Männer sind risikofreudiger: Bei ihnen prüfen nur 55,4 Prozent, wer sich hinter dem Kontakt verbirgt.

Bestätigt man Unbekannte als Kontakt, kann das Folgen haben: Wie Bitdefender berichtet, haben Online-Attacken über Facebook und Twitter mit dem Ziel des Datendiebstahls in den vergangenen Monaten deutlich zugenommen. Laut einer Analyse des Anbieters für Sicherheitssoftware ist jeder fünfte Facebook-User durch Newsfeeds, die ihn über die Aktivitäten seiner Freunde auf dem Laufenden halten, der Gefahr von verseuchten Nachrichten ausgesetzt.

Sicherheitssoftware-Anbieter Bitdefender befragte für seine Untersuchung jeweils 1.649 Männer und Frauen in den USA und Großbritannien.