Wie Social Media hilft

3 Wege zu mehr Mitarbeiter-Motivation

03.09.2012 von Werner Kurzlechner
Talent-Management, Belohnungsprogramme und Informationstechnik: Eine Aberdeen-Umfrage identifiziert drei Ansatzpunkte, um die Leistungsbereitschaft anzukurbeln.

Im Kern drei Dinge empfiehlt die Aberdeen Group, um die Motivation der Mitarbeiter im Unternehmen zu stärken: Erstens sollte das Mitarbeiter-Engagement in die Talent-Management-Strategie integriert werden. Zweitens sei es ratsam, Rewards- & Recognition-Programme zu stärken. Drittens sollte auch in adäquate Technologien investiert werden.

Single Solutions gibt der Markt für den Bereich Mitarbeiterengagement nicht her. Deshalb setzen die befragten Firmen unter anderem auf Performance Management.
Foto: Aberdeen Group

Auf Basis einer Umfrage unter 258 Firmen filtern die Analysten wieder einmal Best Practices heraus, die das Fünftel der „Klassenbesten“ erfolgreicher machen als die Firmen aus den Gruppen „Durchschnitt“ und „Nachzügler“.

71 Prozent der Mitarbeiter übertreffen die Erwartungen

Der Erfolg der Musterschüler erscheint frappierend. So übertreffen in diesen Firmen 71 Prozent der Mitarbeiter die Leistungserwartungen, was im Mittelfeld nur jedem Dritten gelingt und bei den Nachzüglern nur 14 Prozent. 72 Prozent der Mitarbeiter bezeichnen sich selbst als hochmotiviert, in den anderen Gruppen tun dies nur 39 respektive neun Prozent.

Und auch die Rekrutierung verläuft für die Klassenbesten besser als für den Rest. 85 Prozent der Wunschkandidaten auf dem Jobmarkt nehmen ein Angebot auch an. Mit diesem Wert kann der Durchschnitt noch halbwegs mithalten, während Nachzügler nur acht Prozent ihrer bevorzugten Bewerber auch tatsächlich bekommen.

IT-Lösungen sind dabei ein relevanter, wenngleich nicht alleiniger Faktor. Aberdeen bemerkt, dass es aktuell für die Mitarbeiter-Motivation keine Single-Lösung gebe. „Deshalb investieren die führenden Firmen in eine Vielzahl von Lösungen und Tools, um ihre Programme zu stärken“, heißt es in der Studie.

Regelmäßig Produktivität auswerten

62 Prozent der Firmen setzen auf Performance Management, um Leistungsziele für die Mitarbeiter zu entwickeln, Feedback zu geben und die Produktivität auszuwerten. 49 Prozent arbeiten mit Systemen für Employee Self-Service, um durch personalisierte Inhalte die Zusammenarbeit zu fördern. 37 Prozent nutzen Learning-Management-Systeme zur Schulung ihrer Mitarbeiter.

Wodurch sich das Vorgehen der Klassenbesten von den anderen unterscheidet, arbeitet die Studie eher schlaglichtartig heraus. So legen die Musterschüler bei der Auswahl eines IT-Providers deutlich häufiger ihr Augenmerk auf Innovation.

Beim Performance Management identifizieren sie Metriken fürs Engagement der Mitarbeiter. Prozess-Messungen führen 71 Prozent einmal jährlich durch, 30 Prozent sogar monatlich. Als wichtigste Kriterien dienen dabei die Verweildauer im Unternehmen sowie Performance und Produktivität der Mitarbeiter.

Deutlich aktiver als andere sind die erfolgreichen Firmen auch beim Einsatz von Social Media. So nutzen 42 Prozent externe Social-Networking-Tools im Vergleich zu 24 Prozent beim Rest des Feldes. Gemeint ist hier, dass Facebook, Twitter oder LinkedIn als Kanäle genutzt werden, um Mitarbeiterleistungen öffentlich zu würdigen oder um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. 35 Prozent der Musterschüler setzen zudem auf interne Social-Networking-Tools, um die interne Zusammenarbeit der Mitarbeiter so zeitgemäß wie möglich zu machen.

Statt kurzfristiger Belohnungsanreize empfiehlt Aberdeen, auf Reward & Recognition zu setzen – also auf langfristige Performance-Ziele und Anerkennung für den dauerhaften Beitrag der Mitarbeiter zu den Zielen des Unternehmens. 95 Prozent der Befragten setzen zwar bereits auf dieses Modell. „Aber nur 19 Prozent integrieren ihre Reward- und Recognition-Programme vollständig“, heißt es in der Studie.

Nur zwei Fünftel erfolgreich

31 Prozent der Befragten verfügen über eine formelle, 39 Prozent lediglich über eine informelle Motivationsstrategie. „Unternehmen benötigen einen systematischen Ansatz, um Mitarbeitermotivations-Programme zu kontrollieren, zu bewerten und manchmal auch aufzumöbeln“, kommentiert Aberdeen.

Ein Schlüsselfaktor dabei ist nach Einschätzung der Analysten eine konsistente Kommunikation in beide Richtungen. Die Strategie sollte Entwicklungschancen für die Mitarbeiter berücksichtigen, wie es laut Studie in 39 Prozent der Firmen praktiziert wird. „Mitarbeiter, die im Unternehmen engagiert sind, wollen ihre Karrierefortschritte mit dem Wachstum der Firma in Einklang bringen“, so Aberdeen. „Diese Mitarbeiter investieren wahrscheinlicher in ihr Unternehmen, wenn dieses in sie investiert.“

Die Studie zeigt aber auch, dass die Implementierung einer Strategie nur in zwei Fünftel der Firmen wirklich zu mehr Engagement durch die Mitarbeiter führte. Ein Erfolgsmerkmal scheint zu sein, dass der CEO das Thema zur Chefsache macht. Bei den Klassenbesten ist dies zu 63 Prozent der Fall, aber nur in 41 Prozent der anderen Firmen. Darüber hinaus gelingt es den Musterschülern besser, Motivationsprogramme und geschäftlichen Erfolg zu verzahnen.

Die Studie „The Rules of Employee Engagement“ ist bei Aberdeen erhältlich.