Umsetzung in vier Phasen

5 Essentials für das IT-Lizenzmanagement

20.01.2010 von Peter Ratzer
Die Ignoranz rechtlicher Fragen bei Softwarelizenzen kann fatale Folgen haben. Um sie zu vermeiden, sollten eine zentrale Organisation, ein IT-Asset-und Demand-Management sowie die Sicherstellung einer rechtskonformen Lizenznutzung eingeführt werden. Das meint Peter Ratzer von Deloitte in seiner Kolumne.
Peter Ratzer ist Partner bei Deloitte.
Foto: Deloitte Consulting GmbH

Die Zeiten, in denen IT-Lizenzbestände ohne strukturiertes Management vor sich hin schlummern können, sind vorbei. Die Notwendigkeit, ein strukturiertes und transparentes IT-Lizenzmanagement zu betreiben, betrifft unterschiedlichste Unternehmensbereiche. Dazu zählen unter anderem der Einkauf, Rechtabteilungen und natürlich die IT- Organisation.

Im Einkauf wirkt sich ein Mangel an zentralen Informationsbeständen negativ auf die Verhandlungsposition des Unternehmens aus. So ist es nicht möglich, eine kostenoptimierte Lizenzbeschaffung zu gewährleisten. Beispielsweise kommt es daraus resultierend in internationalen Großunternehmen immer noch vor, dass die gleiche Software für einzelne Landesgesellschaften separat eingekauft wird, anstatt optimale Preise über eine unternehmensweite, zentrale Beschaffung zu realisieren.

M&A-Transaktionen und immer kreativere Lizenzmodelle verändern zudem regelmäßig die Rahmenbedingungen für die Lizenznutzung. Dadurch wird ein rechtskonformes Verhalten erheblich erschwert. Dies birgt beachtliche Risiken, denn Verstöße gegen Lizenzverträge können nicht unerhebliche finanzielle und persönliche Konsequenzen nach sich ziehen. Die zuständigen Rechtsabteilungen müssen rechtszeitig im Vorfeld diesbezüglicher Vorkommnisse involviert werden, um Fehlverhalten angemessen vorzubeugen.

Mit Blick auf den Lizenzbedarf sind vor allem die IT-Abteilungen selbst gefragt - eine Optimierung im Sinne des Geschäfts bietet wesentliches Kostenreduktionspotential. Doch während die "Supply"-Seite seit Jahren im Fokus von Verbesserungsprogrammen, etwa über Outsourcing-Vorhaben, steht, ist die Bedarfs("Demand")-Seite bisher in dieser Hinsicht eher stiefmütterlich behandelt worden.

Fünf Bausteine für ein erfolgreiches IT-Lizenzmanagement

Ad-hoc getriebene Einzelaktivitäten, die in vielen Unternehmen nach wie vor auf der Tagesordnung stehen, führen zu keinem dauerhaft erfolgreichen IT-Lizenzmanagement. Vor allem weil viele unterschiedliche Unternehmensbereiche tangiert werden, sollte stattdessen eine unternehmensweite Lösung auf Basis eines kontinuierlichen Ansatzes angestrebt werden. Dafür sind fünf Bausteine wesentlich:

Implementierung des IT-Lizenzmanagements in vier Phasen

Die Umsetzung eines zentralen IT-Lizenzmanagements kann in vier Phasen vollzogen werden, zu denen das initiale Set-Up, die Ist-Analyse, die Optimierung bzw. das Design des Lösungskonzeptes sowie die Implementierung der entwickelten Lösung zu zählen sind. Die kritischen Faktoren für den Erfolg sowie die Einbindung der Stakeholder sind für jede dieser Phase unterschiedlich wie die unter anderem Abbildung illustriert.

Abbildung: Vierphasiges Vorgehen zur Einführung eines zentralen IT-Lizenzmanagements.

Fazit

Ein erfolgreiches IT-Lizenzmanagement ist vor allem für Einkaufs-, Rechts- und IT-Abteilungen von hoher Wichtigkeit. Die Ignoranz lizenzmanagementbezogener Notwendigkeiten kann fatale Folgen für das Unternehmen haben. Um diese zu vermeiden, sollten eine zentrale Organisation, ein Transparenz schaffendes IT-Asset-Management, ein Demand-Management, die Realisierung von Kostenreduktionen sowie die Sicherstellung einer rechtskonformen Lizenznutzung konsequent implementiert werden.

Hierfür bietet sich ein Vorgehen in vier Phasen an, das neben dem obligatorischen Programm-Set-Up die Analyse der Ist-Situation, die Optimierungsphase und schlussendlich die Umsetzung identifizierter Verbesserungsansätze zum Inhalt hat.

Peter Ratzer ist Partner bei Deloitte