Accenture Technology Vision 2015

5 Technologie-Visionen für CIOs

03.03.2015 von Christiane Pütter
Ein neues "Wir-Gefühl" beschreibt Accenture in ihrer Technology Vision 2015. Fünf Trends zeigen auf, wie Unternehmen künftig arbeiten.

Digitale Plattformen und vernetzte Systeme lassen die Grenzen zwischen Unternehmen und ganzen Branchen so stark verschwimmen, dass eine "We Economy" entsteht. Das behauptet zumindest Accenture in seiner "Technology Vision 2015". Der Report, den die Berater seit rund 15 Jahren einmal jährlich herausbringen, basiert auf Gesprächen mit Managern aus Konzernen und Start-Ups sowie mit Wissenschaftlern. Außerdem hat Accenture eine Umfrage unter rund 2000 Entscheidern weltweit durchgeführt.

Als Beispiel für diese "We Economy" nennen die Berater eine Kooperation des Medizintechnik-Herstellers Philips und Salesforce. Deren gemeinsame Cloud-basierte Plattform soll die Zusammenarbeit von Ärzten, Gesundheitsdienstleistern und Patienten ermöglichen. Die Cloud-basierte Plattform unterstützt die Interoperabilität von Geräten und Daten.

Accenture Technology Vision 2015
Accenture Technology Vision 2015
Die „Accenture Technology Vision 2015“ basiert auf Gesprächen mit Managern aus Konzernen und Start-Ups sowie mit Wissenschaftlern. Außerdem haben die Analysten eine Umfrage unter rund 2000 Entscheidern weltweit durchgeführt.
Überblick
Für 2015 identifiziert Accenture fünf Trends.
Trend 1: Internet of me
Aus den Daten von vernetzten Autos, Fernsehern oder Wearables beziehen Anbieter Informationen über das persönliche Leben der Kunden. Daraus lassen sich individualisierte Angebote ableiten. 60 Prozent der Befragungs-Teilnehmer geben an, Investitionen in Personalisierungs-Lösungen zahlten sich aus.
Trend 2: Outcome Economy
Das Wort "Ergebnis" umschreibt hier das Ergebnis des Kunden, also die Frage, was der Kunde mit den gekauften Produkten oder Services anfangen will. 84 Prozent der Studienteilnehmer erklären, zunehmend besser zu analysieren, was ihre Kunden mit der Nutzung vernetzter Produkte und Services erreichen wollen.
Trend 3: The Platform (R)evolution
Cloud und mobile IT ermöglichen Kooperationen von Unternehmen verschiedener Branchen. Basis ist die geeignete Plattform, über die Kooperationspartner integriert werden können. Drei von vier Studienteilnehmern (75 Prozent) erwarten, dass die nächste Generation an Plattformen nicht von den großen Tech-Unternehmen herausgebracht wird, sondern von Vorreitern aus der Industrie.
Trend 4: Intelligent Enterprise
Künftig unterstützt Software nicht nur Menschen, sondern auch smarte Maschinen bei der besseren Entscheidungsfindung, sagt Accenture vorher. Das Vertrauen der Befragten ist hoch: 80 Prozent glauben, dass Anwendungen und Tools der menschlichen Denkweise immer ähnlicher werden.
Trend 5: Workforce Reimagined
Aus Sicht von 78 Prozent der Befragten muss eine erfolgreiche Führungskraft der Zukunft die Collaboration von Menschen und Maschinen in ihrem Unternehmen managen können. Denn Wearables, smarte Maschinen und natürliche Schnittstellen verändern die Zusammensetzung der Teams. Mensch und Maschine werden enger zusammenarbeiten.
Paul Daugherty, CTO von Accenture
Für Paul Daugherty, Chief Technology Officer (CTO) von Accenture, ist „Digital Teil der DNA“ von Unternehmen geworden. Jetzt gehe es darum, „sich in größere digitale Wirtschaftssysteme zu bewegen und die nächste Generation an Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen zu entwickeln.“

Im Einzelnen beschreibt Accenture folgende fünf Trends, mit denen sich IT-Entscheider auseinandersetzen sollten:

1. Die hochgradig personalisierte Welt des "Internet of Me": Anbieter beziehen über vernetzte Autos, Fernseher oder Wearables jede Menge Daten über das persönliche Leben der Kunden. Daraus lassen sich individualisierte Angebote ableiten, so Accenture. Die Berater geben jedoch zu bedenken, dass das Vertrauen der Nutzer nicht missbraucht werden dürfe.

2. Neues Verständnis des Begriffs "Ergebnis"

Das Internet der Dinge beziehungsweise das neue Zusammenspiel von Maschinen und Sensoren schaffen einen neuen Blick auf den Begriff "Ergebnis". Das Wort umschreibt nun das Ergebnis des Kunden, also die Frage, was der Kunde mit den gekauften Produkten oder Services anfangen will.

3. Die Entwicklung der Plattformen definiert Wirtschaftssysteme und Branchen neu

Cloud und mobile IT ermöglichen Kooperationen von Unternehmen verschiedener Branchen. Basis ist die geeignete Plattform, über die Kooperationspartner integriert werden können.

4. Intelligentere Mitarbeiter und Maschinen in den Unternehmen

Bisher verlassen sich Menschen auf intelligente Software, um bessere Entscheidungen zu treffen. Künftig unterstützt Software auch smarte Maschinen bei der besseren Entscheidungsfindung, sagt Accenture vorher.

5. Mensch und Maschine im Team

Heute schon ersetzt die Technologie manchen IT-Fachmann. In Zukunft verändern Wearables, smarte Maschinen und natürliche Schnittstellen die Zusammensetzung der Teams. Mensch und Maschine werden enger zusammenarbeiten.

Für Paul Daugherty, Chief Technology Officer (CTO) von Accenture, ist "Digital Teil der DNA" von Unternehmen geworden. Jetzt gehe es darum, "sich in größere digitale Wirtschaftssysteme zu bewegen und die nächste Generation an Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen zu entwickeln." Frank Riemensperger, Vorsitzender der Geschäftsführung Accenture Deutschland, ergänzt: „Es entstehen neue, digitale Kontrollpunkte, die wir nicht den Internetgiganten überlassen sollten. Für Unternehmen ist es jetzt an der Zeit, ihren Platz im neuen Ökosystem zu finden. Nur so wird die deutsche Industrie ihre starke Position im globalen Wettbewerb behaupten, wenn nicht sogar ausbauen können.“