Accenture Technology Vision 2012

6 Technologie-Trends für morgen

24.02.2012 von Andreas Schaffry
In Zukunft werden sich CIOs auf die Verknüpfung und Auswertung aller Arten von Daten konzentrieren. Das prognostiziert Accenture in der Studie "Technology Vision 2012".
6 Technologie-Trends für morgen haben wir Ihnen in diesem Artikel zusammengestellt.
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IT-Leiter in Unternehmen suchen nach immer neuen Wegen, um kundenorientierte Geschäftsprozesse noch effizienter zu gestalten und neue Umsatzpotenziale zu erschließen. Dazu werden sie künftig Daten und Signale aus der physischen Welt mit GPS-Daten, Online- und Social Media-Aktivitäten und anderem Input über Kontext-basierte Services sinnvoll miteinander verknüpfen und in Echtzeit auswerten. Auf diese Weise erhalten Firmen neue Einblicke in das Denken von Kunden und können ihnen die passenden Produkte und Dienstleistungen direkt anbieten, etwa über mobile Apps.

Die Analysten der Management- und Technologieberatung Accenture sehen darin einen Megatrend von morgen. In der Studie "Technology Vision 2012" identifizieren sie noch fünf weitere Technologie-Trends. Das sind konvergierende Daten-Architekturen, industrialisierte Daten-Services, Social-Driven IT, Platform-as-a-Service (PaaS) und Orchestrated Analytical Security.

Konvergierende Daten-Architekturen

Business-Daten gewinnen für Unternehmen immer mehr an Wert, um Geschäftspotenziale zu heben. "Big Data-Konzepte" und neue Daten-Architekturen sind gefragt, die eine Brücke zwischen alten und neuen Datenbank-Systemen schlagen, und eine stetig wachsende Datenmenge effizient bewältigen und verwalten. Den Forschern zufolge kommt es bei Big Data-Konzepten vor allem darauf an, unstrukturierte und strukturierte Informationen sinnvoll miteinander zu verknüpfen, mit leistungsfähigen Analyse-Werkzeugen sehr schnell auszuwerten. Gleichzeitig müssen sich die Daten sehr einfach verteilen lassen.

Industrialisierte Daten-Services

Um den wahren Wert interner und externer Daten zu erkennen und in Businessvorteile umzumünzen, müssen Mechanismen implementiert werden, die deren "industrialisierte" Verteilung an die richtigen Stellen erlaubt. Hierfür sind die Daten von den Business-Applikationen zu entkoppeln.

Der Weg dahin ist allerdings noch lang, denn: Viele CIOs sehen sich nicht in der Rolle eines Data-Steward, sondern noch in der eines Data-Owner. Sie halten daher an alten Gewohnheiten fest, indem sie Daten strukturiert sammeln und verteilen. Allerdings setzt hier langsam ein Umdenken ein.

Social-Driven IT

Unternehmen werden Social-Media-Aktivitäten von Kunden, Mitarbeitern und Partnern für ihr Business nutzen.
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Facebook, Linkedin, Twitter und andere Social-Media-Angebote sind nicht nur ein neuer, zusätzlicher Kommunikationskanal zu Kunden. Soziale Netzwerke sind vielmehr machtvolle Katalysatoren, die die Art und Weise wie Kunden, Mitarbeiter und Partner IT-Technologien nutzen, um mit ihrer Umwelt zu interagieren, verändern. Unternehmen müssen daher in der Lage sein, die sozialen Interaktionen zu erfassen, zu bemessen, zu analysieren und für ihre Zwecke zu nutzen. IT-Verantwortliche stehen daher vor der Aufgabe, alle Verkaufskanäle wie Call-Center- und CRM-Applikationen oder mobile Anwendungen miteinander zu integrieren und Geschäftsprozesse "social-enabled" zu gestalten.

Mehr Agilität mit PaaS

IT-Manager, die sich lediglich aus Gründen der Kosteneinsparung für die Einführung einer PaaS-Architektur entscheiden, haben eine eingeschränkte Sichtweise. Diese stellt vielmehr eine flexible Umgebung bereit, um vorhandene IT-Prozesse schnell an Marktveränderungen anzupassen.

Unternehmen mit PaaS-Architektur verkürzen zudem Entwicklungszyklen und können neue Funktionalität zeitnah bereitstellen und so kurzfristige Prozessanforderungen aus dem Business noch besser erfüllen.

Orchestrated Analytical Security

Den Studienautoren zufolge gibt es keinen hundertprozentigen Schutz vor Datenklau und Datenverlusten. Allerdings arbeiten viele Firmen das Thema IT-Security derzeit noch stur unter Compliance-Aspekten ab. Das genügt nicht. Firmen müssen wissen, dass ein Angreifer im Netzwerk ist und wie er das angestellt hat, um entstandene Schäden auf ein Minimum zu reduzieren.

CIOs müssen IT-Systeme und Anwendungen intelligent und vernetzt absichern.
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Sicherheitsprofis in Unternehmen sollen deshalb wie die Angreifer denken. Daraus lassen sich drei Kernaufgaben ableiten:

3 Aufgaben für CIOs

1. CIOs müssen sich alle potenziellen Angriffsflächen, die ihr Unternehmen bietet, bewusst machen

2. Sie müssen eine Daten-zentrierte Denkweise aneignen, und Plattform-Konzepte entwickeln und einführen, die den Betrieb von IT-Anwendungen spürbar sicherer machen.

3. Sämtliche sicherheitsrelevanten Aspekte sind über IT-Systeme, Provider und Kommunikationskanäle hinweg mit einander in Einklang zu bringen und die dafür benötigten Kapazitäten bereitzustellen.

Für den aktuellen Report haben die Marktforscher und Wissenschaftler der Accenture Technology Labs Hypothesen entwickelt, die auf Accenture-Kunden in den nächsten fünf Jahren einen wesentlichen Einfluss haben sollen. Die Anzahl der ausgewerteten Quellen reicht von akademischer Literatur über Kernthemen auf Konferenzen und Meinungen von IT-Analysten bis hin zu eigenen Marktforschungen.