Schulen und Hochschulen

7-Punkte-Plan gegen IT-Fachkräftemangel

30.11.2010 von Andrea König
Informatik sollte an Schulen von Praktikern unterrichtet werden, die sich regelmäßig fortbilden. Diese und weitere Forderungen zur Nachwuchsförderung in der IT stellt der Bundesverband IT-Mittelstand.

Immer mehr Zeit verbringen Menschen heute im Beruf und im Privaten mit Informationstechnologien. Die Bedeutung von IT-Nachwuchs stellt da kaum einer in Frage. "Es sind Mitarbeiter und IT-Spezialisten gefragt, die fähig sind, in einer Zeit des beschleunigten Wandels und technologischen Umbruchs kreative Ideen zu entwickeln und solide Lösungen anzufertigen", schreibt der Bundesverband IT-Mittelstand in einem Positionspapier zur Nachwuchsförderung in der IT.

Informatik soll zum Abiturfach werden, fordert der Bundesverband IT-Mittelstand.
Foto: Brillux GmbH & Co. KG

Die ritualisierten Rufe nach mehr Informatikunterricht an Schulen gehen den Initiatoren nicht weit genug, von der Politik sehen sie das Thema IT-Nachwuchs vernachlässigt. Der Verband stellt die folgenden Forderungen zur Diskussion:

1. Alle Schüler sollten zu einem Grundkurs IT verpflichtet werden. Ein integratives Unterrichtskonzept für Informatik an Schulen könnte Chancen für Anwender und Spezialisten eröffnen.

2. Das Fach Informatik sollte zum Prüfungsfach für das Abitur werden.

3. Mehr Lehrkräfte sollten über eine reguläre Informatikausbildung verfügen. Die Lehrerausbildung sollte praktischer sein und eine Aktualität der Unterrichtsthemen gewährleisten. Dafür ist es auch erforderlich, dass sich Informatiklehrer regelmäßig und systematisch fortbilden.

4. Um den IT-Nachwuchs zu begeistern, wünscht sich der Verband außerdem, nachhaltige Berufsorientierungsveranstaltungen und die Unterstützung von Initiativen, beispielweise Besuche von mittelständischen Unternehmen an Schulen.

Wie IT-Nachwuchs an Hochschulen gefördert werden soll

5. Eine weitere Idee ist es, ein System der Nachwuchsförderung für die strategische Ausbildung zu schaffen, etwa durch eine gemeinsame Stiftung von Politik und Mittelstand.

6. Fortbildungsmaßnahmen, die bereits öffentlich gefördert werden, möchte der Verband kritisch evaluieren und prüfen.

7. Entgegen vieler anderer Stimmen wünschen sich die Initiatoren des Papiers nicht die Rückkehr zum Diplom sondern halten an der Hochschulausbildung auf der Basis von Bachelor und Master fest. An den Hochschulen möchten sie zusätzlich zum IT-Wissen auch Anwendungswissen aus den Kundenbranchen vermittelt haben, um den Nachwuchs so optimal aufs Arbeitsleben vorzubereiten.

Das Positionspapier "Nachwuchsförderung von IT-Spezialisten" stammt vom Bundesverband IT-Mittelstand. Der Verband hat seinen Sitz in Aachen.