Amazon, Cyberport, Etsy, Neckermann

Acht deutsche Online-Shops im Vergleich

23.11.2011 von Stefan von Gagern
Wie gut sind die deutschen Shops in Sachen Design, Benutzerführung und Technik? Welche Shops glänzen mit neuen interaktiven Ideen? Wir haben acht deutsche Shops unter die Lupe genommen.

Amazon.de: Top, aber nicht alles perfekt

Der einst reine Buchhändler bietet inzwischen so ziemlich alle Waren an. Die Seiten und Menüs sind entsprechend überfrachtet.
Foto: Stefan von Gagern

Der Klassiker unter den Shops ist für viele quasi der Inbegriff des Online-Händlers. In Sachen Übersichtlichkeit haben die einst schlanken und schlichten Seiten des als reinen Buchhändlers gestarteten Shops stark gelitten. Das riesige Sortiment beschert dem Kunden eine Fülle von Kategorien, die in Klappmenüs gepackt wurden. Neben fast allen erdenklichen Produkten mischen sich noch Musikdownloads, E-Books und Software-Downloads. Dass die Produkte auch noch von Dritthändlern - als Konkurrenz zu ebay - angeboten werden hilft der Übersichtlichkeit wenig und so mancher hat schon versehentlich bei einem anderen Händler mit einem Klick bestellt. Produktempfehlungen und Nutzerrezensionen sorgen für reichlich Durcheinander auf jeder Detailseite zu einem Produkt.

Auf dem iPad macht der SchaufenMedia Endesterbummel bei Amazon Spaß und die Bestellung gelingt einwandfrei.
Foto: Stefan von Gagern

Trotz der Kritikpunkte ist Amazon nach wie vor eine Top-Adresse für den Einkauf im Web: Schnelle Ladezeit, Produktsuche mit Vorschlägen, viel Service wie Sendungsverfolgung, günstige Liefer- und Zahlungsmöglichkeiten, sowie bequeme Retourenabwicklung und Kundenservice (kostenloser Rückruf des Service-Centers) bilden ein Gesamtpaket, das Kunden zufrieden macht. Eine Stärke ist nicht nur der schnelle Versand, sondern auch Innovationen wie die Prime-Mitgliedschaft, mit der Kunden gegen Jahresgebühr ohne weitere Kosten bei Bestellung bis 16 Uhr am nächsten Tag liefern lassen können.

Auch die Personalisierung ist vorbildlich: Produktvorschläge, basierend auf den letzten Suchen und Einkäufen können vom Kunden angepasst werden. Mit kostenlosen Apps für Smartphones und Tablets hat Amazon auch mobil die Nase vorn: Mit "Window Shop" macht das Stöbern auf dem iPad fast so viel Spaß wie in einem echten Geschäft, die App fürs iPhone oder die mobile Website erledigt zuverlässig und bequem Bestellungen von unterwegs.

Fazit: Rein optisch ist Amazon inzwischen zwar ein überfrachteter und unübersichtlicher Gemischtwarenladen geworden. Dafür setzen Auswahl, Bestellung und Service nach wie vor Maßstäbe. Gewohnten Kunden fallen die Mängel eh kaum auf.

Otto.de: Riesensortiment fast barrierefrei

Die Produktsuche lässt sich leicht nach bestimmten Kriterien, wie zum Beispiel nur Flachbild-TVs mit 200 Hertz-Feature, einschränken.
Foto: Stefan von Gagern

Dem Traditionsversand aus Hamburg ist es auch online anzusehen, dass der Katalog immer noch eine wichtige Rolle spielt: Produkte können nicht nur nach Suchwort, sondern auch nach Bestellnummer ausgewählt werden. Für die Zielgruppe der Katalog-Shopper sicherlich praktisch, für reine Online-Käufer eher überflüssig und zum Glück nicht zwingend. Otto begrüßt den Kunden mit bunten, großflächigen Fotos, die Produktgrupppen und Angebote anpreisen. Eine Farbkodierung für verschiedene Produktgruppen unterstützt die Übersicht, die aber aufgrund des breiten Universalsortiments bei Otto leicht zu verlieren ist. Dafür erscheinen die Detailseiten zu Produkten sehr aufgeräumt. Wer tiefer in die Informationen oder Kundenbewertungen einsteigen will, kämpft jedoch mit vielen Pop-up-Fenstern. Löblich sind die vielen Möglichkeiten zum Produktvergleich und der Sortierung, zum Beispiel nach Preis, Größe oder Farbe, die Direktauswahl von Top-Marken in bestimmten Produktgruppen oder der schnelle Vergleich von mehreren Produkten. Benutzerfreundlich ist auch das prominent platzierte Navigationspfad, mit dem das zurückspringen zur Oberkategorie einfach gelingt.

Die barrierefreie Version des Shops bietet verschiedene Schriftgrößen und Kontrasteinstellungen beispielsweise für Sehbehinderte an.
Foto: Stefan von Gagern

Sehr lobenswert: Otto hat auch an Barrierefreiheit gedacht. Unter der Adresse einfach.Otto.de finden zum Beispiel Seh- oder Hörbehinderte eine weitgehend barrierefreien Zugang zu allen Produkten aus dem normalen Shop. Otto gibt offen zu, dass noch keine hundertprozentige Barrierefreiheit erreicht ist, arbeitet aber daran Hürden für verschiedene Nutzer abzubauen. Auf dem Smartphone bietet der Versand zwar keine Apps, aber eine gute Mobilversion der Site unter m.otto.de. Otto zeigt sich sehr kundenfreundlich und flexibel bei Bezahlmöglichkeiten, jedoch finden sich auch negative Erfahrungsberichte von Erstbestellern, die nach einer Bestellung per Brief darüber informiert wurden, dass Kauf auf Rechnung noch nicht möglich sei - obwohl es auf der Website angeboten wurde.

Fazit: Otto ist es insgesamt gut gelungen, sein Riesensortiment in aufgeräumte, flotte und übersichtliche Seiten zu verpacken, in denen jeder so tief einsteigen kann wie er will und bequem einkaufen kann.

Neckermann.de: Guter Berater mit Design-Schwächen

Die Navigationselemente und das Sucheingabefeld sind bei Neckermann zu kontrastarm und klein ausgefallen.
Foto: Stefan von Gagern

Die Übersichtsseiten von Neckermann zeigen große Fotos, die für Produktgruppen oder Angebote trommeln und sich in Animationen abwechseln. Dafür sind die Navigationselemente beim zweiten großen Katalogversender in Deutschland eher klein und unübersichtlich ausgefallen. Kleine Schrift und kontrastarmes Grau auf Grau bei Navigationselementen dürften Nutzern mit Sehschwächen Probleme bereiten. Auch das Sucheingabefeld ist klein geraten, wie auch das Formular zur Anmeldung im Shop.

Gut gelungen sind die interaktiven Kaufberater für verschiedene Produktgruppen, die zum Beispiel die richtige Digitalkamera aus dem Sortiment nach Funktionsumfang herauspicken.
Foto: Stefan von Gagern

Das gleiche Problem gilt für die Beschreibungstexte auf Produktdetailseiten und Kundenrezensionen. Zum Glück lässt sich der Shop über die Darstellungsgröße der Schrift im Browser lesefreundlicher einstellen - doch nicht jeder kennt diesen Trick. In Sachen Ladezeit verhalten sich die Seiten teils auffallend träge. Oft baut sich erst nach mehreren Sekunden die nächste Seite auf und der Nutzer kann zusehen wie Schritt für Schritt die vielen Grafiken erscheinen.

Gut gelungen sind die verschiedenen Auswahlmöglichkeiten für Produkte: Für bestimmte Bereiche gibt es Produktberater, die zum Beispiel passend zur Figur passende Klamotten aus dem riesigen Sortiment herauspicken. Der Preisbereich lässt sich einfach per Schieberegler einstellen. Zudem stehen in Beratungsintensiven Produktgruppen Kundenberater per Chat bereit. Ein Stöber-Modus schlägt in schick animierter Schaufensterbummel-Manier, passende Produkte vor. Klickt der Nutzer eines an, erscheinen Alternativen. Viele Möglichkeiten bietet Neckermann auch beim Bezahlen an: Neben Rechnung, Überweisung und Kreditkarte ist auch PayPal im Angebot.

Fazit: Neckermann punktet mit guten Online-Produktberatern und innovativen Möglichkeiten zur Produktauswahl. Schwächen im Design trüben den Gesamteindruck.

Tipps für die erfolgreiche Website
Unternehmen sollten im Design ihrer Corporate Website elementare Erfolgsregeln beachten. Welche, finden Sie hier:
Regel 1:
Story Telling - auch jenseits der aktuellen Fakten hat jedes Unternehmen interessante Geschichten zu erzählen.
Regel 2:
Texte und Bilder sollten Online-gerecht aufbereitet sein.
Regel 3:
Multimedia-Elemente machen die Seite attraktiv.
Regel 4:
Dialogorientierte Websites punkten.
Regel 5:
Das Serviceangebot muss zielgruppengerecht sein.
Regel 7:
Gängige Begriffe sind verständlicher.
Regel 8:
Die Gestaltung sollte das Corporate Design widerspiegeln und sich an Online-Styleguides orientieren.
Regel 9:
Die Zielgruppenansprache muss einheitlich sein.
Regel 10:
Eine barrierearme Programmierung erweitert das Kundenspektrum.
Regel 11:
Suchmaschinenoptimierte Seiten werden schneller gefunden.

Cyberport.de: Aufgeräumter Technik-Spezialist

Einkaufswagen, Merkliste und Vergleiche bleiben per Leiste am unteren Rand bei Cyberport mit Produktfotos gut im Blick.
Foto: Stefan von Gagern

Cyberport ist zwar auf Technik-Hardware und Haushaltsprodukte spezialisiert und muss daher nicht wie Universalversender ein fast uferloses Sortiment in seinen Shop quetschen, aber zeigt dennoch eindrucksvoll wie eine breite Auswahl übersichtlich präsentiert werden kann. Trotz rollbarer Hauptseite, bleibt am unteren Rand der Seite immer die Merkliste und der Warenkorb kleben. Die Leiste zeigt darin platzierte Waren übersichtlich mit Mini-Foto. Detailseiten schaffen den Spagat viele Informationen auf einmal zu zeigen, aber dennoch übersichtlich zu bleiben: Zum Beispiel hat Cyberport das Datenblatt, Nutzerrezensionen und häufig gestellte Fragen in weitere per Reiter umschaltbare Seiten verfrachtet. Damit sieht der Kunde nur das was er braucht, ohne mit Pop-up-Fenstern hantieren zu müssen. Zu jedem Produkt schlägt der Shop passendes Zubehör vor. Mit einer Vergleichsliste fällt es leicht mehrere Produkte gegeneinander antreten zu lassen.

Bei manchen Produktgruppen kann die Auswahl mit Schiebereglern für bestimmte Eigenschaften eingeschränkt werden.
Foto: Stefan von Gagern

Vorbildlich sind auch zusätzliche Auswahlmöglichkeiten: Zum Beispiel lassen sich bei Laserdruckern nicht nur der Preis, sondern auch Kriterien wie Speicher und Papierzufuhr per Schieberegler einschränken. Eine Schlagwortwolke veranschaulicht Trends, Marken und Produkte die beim Versender gerade stark gefragt sind. Nur eine Mobilversion des Shops hat Cyberport noch nicht umgesetzt.

Fazit: Cyberport zeigt wie ein gut bedienbarer, aufgeräumter Shop aussieht und hilft mit praktischen Funktionen bei der Produktsuche. Nur an mobile Geräte hat Cyberport momentan noch nicht gedacht.

Etsy.de: Marktplatz mit neuen Ideen

Die interaktive Zeitmaschine macht Spaß und zeigt immer die neuesten Artikel.
Foto: Stefan von Gagern

Etsy ist ein Marktplatz für Selbstgemachtes und hat derzeit noch eher "Geheimtipp"-Status, da der amerikanische Shop erst vor kurzem deutsch gelernt hat. Wie kommt er dann in unseren Reigen eher etablierter E-Commerce-Anbieter? Etsy ist innovativ und ein Vorbild in Sachen Design! Statt "Schweinebauch" und marktschreierischen Angeboten verpackt der Laden, in dem kleine Bastler ihre oft wunderschönen Produkte feilbieten, in ein ebenso hübsches und aufgeräumtes Schaufenster - obwohl darin tausende Produkte von vielen Händlern zu finden sind.

Etsy sucht auch Produkte nach Farben heraus. Die Abbildungen lassen sich auf der Fläche herumschubsen.
Foto: Stefan von Gagern

Richtig cool wird es im Bereich "Einkaufsoptionen". Hier kann der Kunde nach Farben stöbern und Etsy filtert passende Produkte aus dem Sortiment. Gefundene lassen sich wie auf einem Leuchttisch herumschubsen. Eine Zeitmaschine wandert in die Vergangenheit - geordnet nach dem Einstelldatum der Produkte. Wer nur Sachen aus seiner Umgebung oder von einem bestimmten Ort finden will, shoppt lokal und eine Verknüpfung zu Facebook sucht tatsächlich nach passenden Geschenkideen für die Freunde aus dem sozialen Netz.

Fazit: Etsy hat nicht nur in Sachen Optik, sondern auch Innovation die Nase vorn. Wer ausprobieren möchte wie die "nächste Generation" des Online-Shoppings aussehen könnte, findet hier ein leuchtendes Beispiel.

Tvino.de: Aus dem Video in den Warenkorb

TVino verkauft Weine aus unterhaltsamen Video-Episoden.
Foto: Stefan von Gagern

"Weit und Leidenschaft" ist das Motto bei TVino.de, einer neuen Mischung aus Internet-TV und Online-Shop, genannt Video-Commerce. Im Mittelpunkt des Shops steht Hendrik Thoma, ein bekannter Master-Sommelier, der in witzig und gut gemachten Video-Episoden stets ein paar edle Tropfen verköstigt und Insider-Tipps gibt - zum Beispiel zu welchem Essen welcher Wein passt, wie man richtig dekantiert. Zum Sommer gibt’s auch ein Special zum Grillen und passenden Weinempfehlungen. Der Clou: Während der laufenden Folge kann der Besucher die vorgestellten Weine direkt in den Warenkorb legen, später zur Kasse gehen und bestellen. Die Episoden sind keinesfalls eine plumpe Verkaufsveranstaltung, vielmehr gibt es hier wirklich gute Infos ohne aufdringliche Werbung oder Kaufzwang. Hinter dem Video-Shop steht das Hawesko, das hanseatische Wein- und Sektkontor. Natürlich stammen die vorgestellten Weine aus diesem Sortiment. (Anm. d. Red.: Wer sich für weitere Wein-Shops mit persönlicher Note interessiert, möge bitte auch unseren Buchtipp "Hau rein" lesen.)

Die iPhone-App bietet den vollen Funktionsumfang - schickt den Nutzer zum Bestellen aber in den mobilen Browser.
Foto: Stefan von Gagern

Der Bestellprozess funktioniert schnell und tadellos und auch die Optik und Übersichtlichkeit des Shops stimmt und passt zum Thema Wein. Vor kurzem ist TVino auch mit einer Gratis App auf dem iPhone präsent. Die klasse gemachte App bietet den vollen Funktionsumfang der Website für unterwegs, leitet nur zum Bestellvorgang den User in den Webbrowser - allerdings auf eine nicht fürs iPhone optimierte Seite zum Bestellen.

Fazit: Das Medium Video passt sicher nicht zum Verkauf aller Waren, bei TVino und Wein ist die Kombi rundum gelungen. Der Shop zeigt wie man auch im Web unterhaltsam und emotional Produkte an den Mann bringen kann. Zudem ist die Shop-Integration in die Video-Plattform elegant und unaufdringlich gelöst.

So optimieren Sie ihre Firmenwebsite
Wer heute seine Kunden im Web schlecht bedient, verliert sie an die Konkurrenz. Spezialisten führender Internet-Agenturen erklären anhand von elf Tipps, wie Sie ihre Firmenwebsite kundenfreundlicher gestalten können.
1. Stellen Sie den Kunden in den Mittelpunkt:
Jeder einzelne Besucher Ihrer Online-Präsenz sollte möglichst das Gefühl haben, die Website spricht nur ihn an. Dies erreicht man bei Textinhalten etwa durch einen gewissen Sprachstil oder beim Design durch ein bestimmtes Gestaltungskonzept, mit dem sich der Nutzer sofort identifizieren kann.
2. Unterstützen Sie die Firmenidentität durch mediengerechtes Design:
Für eine Unternehmenswebsite ist es wichtig, das Corporate Design mediengerecht anzuwenden und zu erweitern. Die Zutaten für eine Online-Präsenz mit "positiver Ausstrahlung" liegen in Design-Fragen, etwa in der Farbwahl und -Zusammenstellung. Begnügen Sie sich aber nicht damit, dass Sie ein Design "schön" oder "passend zu uns" finden. Design ist kein Selbstzweck.
3. Bleiben Sie ehrlich und glaubwürdig:
Das Vertrauen zu einem Internet-Anbieter entscheidet maßgeblich, ob eine Online-Bestellung beziehungsweise eine erste Kontaktaufnahme erfolgt oder eben nicht. Ein eher unbekannter Anbieter aus dem Mittelstand sollte indes versuchen, Vertrauen aufzubauen durch die Schaffung einer attraktiven "Web-Persönlichkeit". Dabei gilt: Glaubwürdigkeit ist Trumpf.
4. Begreifen Sie Usability als Schlüssel zum Erfolg:
Würden Sie bei einem Händler einkaufen, dessen Produkte schwer zu finden und schlecht gekennzeichnet, Preise kaum zu ermitteln sind und zudem weit und breit kein Verkäufer zu sehen ist? Wahrscheinlich nicht. Aus diesem Grund stellt "Web Usability" einen der wichtigsten Erfolgsfaktoren für einen Web-Auftritt dar und wird von Experten oft als Schlüssel zur Online-Transaktion bezeichnet.
5. Bieten Sie zielgruppenspezifischen Content an:
Web-Experten heben bei der Frage des richtigen Web-Inhalts eines hervor: Der Content sollte in jedem Falle auf die Bedürfnisse der verschiedenen Nutzergruppen zugeschnitten sein. Hier empfehlen sie daher, immer wieder die Perspektive der Besucher einzunehmen und nicht nur aus der Firmensicht heraus den Content zu entwickeln.
6. Begreifen Sie Ihre Website als mächtiges Kommunikationstool:
Anders als bei Großunternehmen, die durch ihre Web-Auftritte ihre Marken etablieren wollen, stehen bei den Mittelständlern in erster Linie die Produkte und Dienstleistungen im Vordergrund, mit denen der jeweilige Markt optimal bedient werden soll. Servicequalität und Relevanz der Inhalte sollten daher der Maßstab für alle Maßnahmen auch im Web sein, zum Beispiel im Bezug auf den Content, Interaktions- und Kontaktmöglichkeiten, sowie Feedbackzeiten.
7. Erläutern Sie komplexe Sachverhalte mittels Rich-Media:
Der Einsatz von Rich-Media lohnt sich nach Einschätzung der Experten immer dann, wenn es die Ziele der Website wirklich unterstützt. Das beginnt bei der Emotionalisierung und endet bei der Produktpräsentation oder der Verdeutlichung komplexer Abläufen oder Zusammenhängen. So werden mit einer illustrierenden Animation komplexe Sachverhalte einfacher vermittelt als durch seitenlange Textbeschreibungen.
8. Optimieren Sie die Suchfunktion:
Nach Angaben vom DMC-Experten Truckenmüller werden in vielen E-Commerce-Systemen mehr als die Hälfte der Transaktionen über eine erfolgreiche Suchanfrage eingeleitet. Eine effektive Suchfunktion ist aber immer sinnvoll, selbst wenn keine Produkte online verkauft werden.
9. Optimieren Sie Ihre Website für Suchmaschinen:
Für den Erfolg eines Internet-Auftritts ist es auch entscheidend, diesen nicht nur für Menschen, sondern auch für Suchmaschinen zu optimieren. Denn in den unendlichen Weiten des Internets muss Ihre Homepage zunächst mal gefunden werden. Sie können mittels verschiedener Maßnahmen aktiv dazu beitragen, dass Ihre Website schneller gefunden wird als die von der Konkurrenz. Das Zauberwort heißt dabei "SEO" (Search Engine Optimization).
10. Aktualisieren Sie den Content regelmäßig:
Eine Firmen-Homepage ist nie fertig. Mit Hilfe von Usability-Tests können Sie an Hand von Layouts und Klick-Dummys die Schwachstellen und Optimierungspotentiale Ihrer Website identifizieren und im weiteren Verlauf umsetzen. Darüber hinaus können Sie auf die Web-Statistiken zurückgreifen, um das Verhalten Ihrer Besucher zu analysieren und entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung Ihres Web-Angebots einzuleiten.
11. Machen Sie Ihre Website Smartphone-freundlich:
Wenn Sie Ihre Website-Statistiken verfolgt haben, haben Sie mit größter Wahrscheinlichkeit selbst bemerkt, dass immer mehr Besucher auf Ihre Website mobil zugreifen. Insofern ist es heutzutage auch erforderlich, den Content und das Web-Design für mobile Endgeräte wie iPhone, iPad, Android, Blackberry und so weiter zu optimieren und anzupassen.

Weltbild.de: Nüchtern, aber solide

Die Detailseiten von Weltbild bleiben insgesamt übersichtlich.
Foto: Stefan von Gagern

Wer Weltbild hört, denkt zunächst nur an Bücher. Die gehören zwar immer noch zum Schwerpunkt der Ladenkette und auch des Online-Shops, doch das Sortiment ist auch hier inzwischen sehr breit gefächert: Von Musik über Technik und Haushaltsgeräten ist hier alles vertreten. Günstig sind nicht nur die Preise, enthält eine Bestellung ein Buch ist die gesamte Lieferung portofrei. Zudem gewährt der Versand auch Erstbestllern die Zahlung auf Rechnung. Ein E-Book-Shop ist ebenfalls am Start, jedoch noch in der Betaversion. Hier können verschiedene Genres im ePub-Format eingekauft werden.

Die Seiten im Shop kommen zwar etwas nüchtern und schmucklos daher, laden dafür aber angenehm flott. Eine Bestellung bei Weltbild ist schnell abgeschlossen. Auch die Detailseiten bieten viele Infos, wirken aber dennoch nicht so überfrachtet wie in manchem anderen Shop. Eine mobil angepasste Version oder App für Smartphones gibt es bislang noch nicht.

Fazit: Weltbild gewinnt sicher keinen Design-Preis und hat auch nichts Besonderes in Sachen Interaktivität vorzuweisen, ist aber dennoch ein solider, benutzerfreundlicher Online-Shop in dem Stöbern und Bestellen Spaß macht. In Sachen Unterstützung mobiler Geräte und interaktiver Funktionen muss Weltbild aber noch nachlegen.

Zalando.de: Schöner Schuhe shoppen

Zalando wirkt für einen Schuh- und Kleidungsshop angenehm aufgeräumt.
Foto: Stefan von Gagern

Der Schuhshop mit dem Schreifaktor ist bekannt durch seine witzige TV-Werbung, in der kostenlose Versand und Rückversand herausgestellt wird. Tatsächlich ein wichtiger Service für den Online-Einkauf, wenn es um Kleidung und Schuhe geht - schließlich passen die gelieferten Klamotten oft doch nicht. Das ganze klappt bei Zalando auch, dazu kommen 100 Tage Rückgaberecht und flexible Bezahloptionen, zum Beispiel auch per Paypal. Jedoch finden sich im Internet auch negative Erfahrungsberichte von Kunden, die öfter vom Rückgaberecht Gebrauch machten und dann auf die Bezahlungsart Vorkasse zurückgestuft wurden.

Spezielle Kriterien helfen schnell den passenden Schuh zu finden.
Foto: Stefan von Gagern

Der Shop wirkt immer aufgeräumt. Kleidung und Schuhe online zu kaufen ist grundsätzlich nicht einfach, hier helfen aber Auswahl nach Farbe, Größen und Übergrößen, Preis, Marken, Sonderangebote und vieles mehr die Produktauswahl schnell und effizient einzuschränken. Besonders bei Schuhen stehen noch sinnvolle Kriterien bereit, wie zum Beispiel Obermaterial und Schafthöhe. Auf den Detailseiten hilft eine schnelle und unkomplizierte Zoomfunktion einen Artikel genauer unter die Lupe zu nehmen. Ein Kasten am unteren Rand zeigt zuletzt angesehene Produkte und macht den erneuten Aufruf leicht. Auf dem Smartphone tritt Zalando nur mit seiner gewöhnlichen Website an.

Fazit: Zalando hat nicht nur eine witzige TV-Werbung, auch das Shop-Design überzeugt mit sauberer Optik und cleveren Auswahlmöglichkeiten. Mobil hat der Versender aus Berlin hingegen noch wenig zu bieten. (Computerwoche)