Web-Design-Plattform

Adobe kauft Figma für 20 Milliarden Dollar

16.09.2022
Adobe will sein Geschäft mit der Übernahme der Web-Design-Plattform Figma verstärken. Der vereinbarte Kaufpreis von rund 20 Milliarden Dollar soll in bar und eigenen Aktien gezahlt werden.
Adobe Systems hat die Übernahme von Figma für 20 Milliarden Dollar angekündigt.
Foto: Ken Wolter - shutterstock.com

Adobe will sein Geschäft mit der Übernahme der Web-Design-Plattform Figma verstärken. Die Unternehmen haben sich auf einen Kaufpreis von rund 20 Milliarden Dollar geeinigt, wie Adobe mitgeteilt hat. Der Betrag soll in bar und eigenen Aktien gezahlt werden.

Figma wurde 2012 gegründet und ist auf kollaborative Software-Tools zum Erstellen von Web-Designs spezialisiert. Es vertreibt diese als Cloud-Angebote direkt und steht unter anderem in Konkurrenz zum Adobe-Angebot Adobe XD. Dem sieht sich Figma als Spezialist überlegen - selbt wenn Adobe bisher die Möglichkeiten der Integration mit anderen Adobe-Produkten betonte.

Neben einer kostenlosen Nutzungsmöglichkeit, die auf drei Figma-Files beschränkt ist, bietet das Unternehmen Abonnements an. Die kosten beim Design- und Prototyping-Angebot "Figma" pro Nutzer je nach Funktionsumfang 12, 45 oder 75 Dollar pro Monat. Das Whiteboard-Tool FigJam wird für 3 oder 5 Euro pro Monat sowie in einer dauerhaft kostenlosen, allerdings bei Administration und Sicherheitsfunktionen stark eingeschränkten Variante angeboten.

Zu den Kunden von Figma zählen nach eigenen Angaben Unternehmen wie Airbnb, Dropbox, Google, Spotify, Microsoft, Netflix und Twitter. Adobe will die Übernahme im kommenden Jahr abschließen, sofern Aufsichtsbehörden und Aktionäre zustimmen.

Adobe beziffert den Markt, in dem sich Figma bewegt, für 2025 mit einem Gesamtvolumen von 16,5 Miliarden Dollar. Die Übernahme soll Adobe 2023 zusätzliche, jährlich wiederkehrende Einnahmen (ARR) in Höhe von rund 400 Millionen Dollar bescheren. Allerdings ist Figma mit einer Bruttomarge von 90 Prozent hoch profitabel und arbeitet bereits dieses Jahr in der Gewinnzone.

Bei den Anlegern kam der Plan dennoch zunächst nicht gut an: Adobes Aktien reagierten vorbörslich mit einem über zehnprozentigen Kursrutsch. Der einstige Wall-Street-Liebling steht am Finanzmarkt schon länger unter Druck - in den vergangenen zwölf Monaten ist die Aktie mit über 40 Prozent ins Minus geraten. Figma ist nicht an der Börse notiert. (dpa/pma)