Agis will 600 Stellen auslagern

Allianz sucht Partner für IT-Tochter

02.08.2006 von Thomas Zeller
Der Finanzkonzern Allianz sucht einen Partner für Teile seiner IT-Tochter Agis. "Wir bereiten gerade die Ausschreibungsphase vor", sagte Kurt Servatius, Vorsitzender der Agis Geschäftsführung. Von dem Outsourcing-Projekt sollen rund 600 der insgesamt 1.986 Stellen bei dem Dienstleister betroffen sein.

Gegenstand der geplanten Zusammenarbeit, die langfristig ausgerichtet werden soll, sind Desktop-, Netz- und Telekommunikations-Services für die Allianz Deutschland und die Dresdner Bank. Das umfasst Bereitstellung, Installation, Betreuung und Wartung.

Die Steuerungs- und Beratungsleistungen für die Allianz Gruppe und die Geschäftsfelder Rechenzentrumsbetrieb, Druckbetrieb und Projektgeschäft bleiben Kerngeschäft der Agis. Einen geeigneten Partner will der IT-Dienstleister noch in diesem Jahr finden.

"Wir suchen einen Partner, der eine gewisse Mindestgröße aufweist und zusätzlich die ausgelagerten Services als Kernkompetenz ansieht", so Servatius. "Zudem wollen wir den Partner langfristig an unser Unternehmen binden".

Über die betroffenen Arbeitsplätze werden Beratungen mit den Arbeitnehmervertretungen im Laufe der kommenden Woche aufgenommen, hieß es bei der Allianz. Zu möglichen Einsparungen durch das Outsourcing-Vorhaben wurden keine Angaben gemacht.

Einen direkten Bezug zum umstrittenen Umbau des Deutschlandgeschäfts der Allianz habe das Outtasking-Projekt nicht, sagte Servatius. "Allerdings beschleunigt die Entwicklung beim Kunden unsere Planungen."

Neue Strukturen

Die deutsche Allianz-Tochter ADAG strafft in Deutschland ihre Strukturen, deshalb sollen bis 2007 im Innendienst des Versicherers gut 5.000 Vollzeitstellen abgebaut werden. Hinzukommen weitere knapp 2.500 Stellen bei der Dresdner Bank. Der IT spielt bei der Umstrukturierung eine zentrale Rolle, da sämtliche Konzernsparten an eine einheitliche IT-Plattform angeschlossen werden sollen.

Die Agis hat als IT-Dienstleister der Allianz und der Dresdner Bank bereits eine tief greifende Restrukturierung hinter sich. In den vergangenen Jahren hat sie sieben Rechenzentren konsolidiert und nach München verlagert. Dabei wurden insgesamt 550 Stellen abgebaut.