Freitags im Dezember

Am häufigsten verlieren Menschen Smartphones

08.01.2013 von Andrea König
1,24 Gegenstände kommen jedem durchschnittlich pro Jahr abhanden. An Freitag- und Samstagabenden im Dezember, 18 Uhr, ist die Verlustgefahr am größten, so Mozy.
Deutsche verlieren im Vergleich zu Engländern, Franzosen, Iren und Amerikanern weniger Gegenstände.
Foto: Mozy

Es ist immer ärgerlich, etwas zu verlieren. Das liegt nicht nur am finanziellen Verlust, sondern auch an der Zeit, die man meist für die Suche aufbringt. Verbindet man mit dem verlorenen Gegenstand dann auch noch Erinnerungen, erschwert das den Verlust zusätzlich. Im Durchschnitt verliert jeder 1,24 Gegenstände pro Jahr, von denen weniger als die Hälfte wieder aufgefunden werden. Die Kosten eines verlorenen Gegenstands betragen im Schnitt 137,90 Euro. Diese Zahlen stammen aus einer Umfrage von Mozy, einem Anbieter für Online-Backup-Lösungen.

Schuld an den meisten Verlusten ist menschliches Versagen. Nicht einmal ein Fünftel der verlorenen Gegenstände wurde gestohlen. Die Umfrageteilnehmer nannten als Gründe für das Verschwinden vielmehr ihre eigene Zerstreuung, Vergesslichkeit oder übermäßige Belastung. Dinge gehen besonders oft dann verloren, wenn Menschen stark beschäftigt und viel unterwegs sind. Die Zeit um 18 Uhr an Freitagen und Samstagen im Dezember zählt zu den Unglückszeiten, in denen die meisten Gegenstände abhandenkommen.

Der Ländervergleich zeigt: Deutsche sind im Vergleich zu Engländern, Franzosen, Iren und Amerikanern keine großen Verlierer. Nur 36 Prozent von ihnen verlieren einen oder mehrere Gegenstände im Jahr. Darunter sind jedoch mehrere Dinge, deren Abhandenkommen einen oft empfindlich trifft und viel Aufwand verursacht: Dazu zählen Schmuck (24 Prozent), Smartphones und Mobiltelefone (18 Prozent) und Geldbeutel (17 Prozent).

Dies sind die zehn Gegenstände, die in Deutschland am häufigsten verloren gehen:

Die Top-Ten-Liste verlorener Gegenstände in Deutschland:

1. Schmuck
2. Sonnenbrille
3. Smartphone oder Mobiltelefon
4. Geldbeutel/Brieftasche
5. Regenschirm
6. Ausweis/Reisepass
7. Fahrrad
8. Schlüssel
9. Bank- oder Kreditkarte
10. Unterlagen

Ihren Geldbeutel verlieren Männer in Deutschland häufiger als Frauen (23 Prozent versus 15 Prozent). Umgekehrt verhält es sich bei Smartphones, die in Deutschland öfters Frauen als Männern abhanden kommen (21 Prozent versus 13 Prozent). Fast jedes vierte verlorengegangene Mobiltelefon ist in die Toilette gefallen. Die Auswertung spart nicht an Details: Bei 97 Prozent dieser Toilettenverluste versuchten die Betroffenen, ihre Geräte zu retten. Wie oft das gelungen ist, verrät die Studie nicht.

Am häufigsten gehen Deutschen beim Einkaufen im Supermarkt Dinge verloren. In der Rangliste der Orte, an denen Befragte aus Deutschland ihre Besitztümer verlieren, folgen Zug, Auto sowie Bus. Am fünfthäufigsten verlieren Befragte aus Deutschland etwas am Arbeitsplatz.

US-Amerikanern kommen oft Laptops abhanden

Im weltweiten Vergleich stehen Smartphones auf Platz eins der verlorenen Gegenstände. Bei ihrer intensiven Nutzung verwundert das nicht. Für viele sind die mobilen Geräte zum ständigen Begleiter geworden - sie ersetzen Uhr, MP3-Player, Fotoapparat, Diktiergerät, Zeitung, EC-Karte und Telefon und werden dafür ständig zur Hand genommen.

Dies sind neben dem Smartphone die neun Gegenstände, die weltweit am häufigsten verloren gehen:

Die Top Ten-Liste verlorener Gegenstände weltweit:

1. Smartphone
2. Schmuck
3. Sonnenbrille
4. Schlüssel
5. Bank- oder Kreditkarte
6. Kleidung
7. Regenschirm
8. Geldbeutel/Brieftasche
9. Ausweis/Reisepass
10. Unterlagen

Umfrageteilnehmer aus den USA verlieren doppelt so häufig wie Befragte aus Deutschland ihren Laptop. Ihr Schlüssel kommt ihnen sogar viermal so häufig abhanden. Bei Deutschen ist es zweieinhalb Mal wahrscheinlicher als bei Briten oder Franzosen, dass sie ihren Geldbeutel verlieren.

Am meisten Ärger verspüren Umfrageteilnehmer dann, wenn sie Bank- oder Kreditkarten verlieren. An zweiter und dritter Stelle stehen Laptops und Smartphones. 57 Prozent der Betroffenen, die ein solches Gerät verloren haben, gaben an, sich mehr über den Verlust der Daten als über den Verlust des Gerätes selbst zu ärgern.

Kurios: Alte Kanonenkugel verloren

Neben den am häufigsten verlorenen Gegenständen enthält die Umfrage auch eine Verlustliste der ungewöhnlichsten Gegenstände. Dazu zählen zum Beispiel ein Huhn, ein Handschellenschlüssel, 100.000 britische Pfund in Gutscheinen, eine Kanonenkugel aus dem 17. Jahrhundert, ein Gebiss, ein Safe, ein Samuraischwert sowie ein einzelner Prada-Schuh.

Die Auswertung stammt von Mozy, einem Anbieter für Online-Backup-Lösungen für Endkunden und Unternehmen. Es wurden 3500 Personen in Deutschland, England, Frankreich, Irland und den USA befragt.