Umfrage von CIO.de

Amazon-Ausfall: Cloud-Bedenken bestätigt

24.06.2011 von Christiane Pütter
Der lange Ausfall von Amazons EC2 bestätigt jeden dritten Teilnehmer unserer Umfrage in seiner Cloud-Skepsis. Jeder Siebte stellt nun Cloud-Projekte in Frage.
Die Haltung der CIO.de-Nutzer zum Ausfall bei Amazon.
Foto: CIO.de

Ängstliche Naturen schalten am 6. März keinen Computer ein - das Michelangelo-Virus. Andere bereiten sich auf den Weltuntergang am 21.12.2012 vor - der Maya-Kalender. Und mancher glaubt, am 21.04.2011 habe das Computer-Netzwerk Skynet den Kampf zwischen Menschen und Maschinen gestartet. An diesem Datum, von einer Science-Serie vorhergesagt, legte eine Server-Störung in einem Amazon-Rechenzentrum die Websites hunderter Unternehmen lahm.

Joseph Reger, Vorstand und CTO bei Fujitsu Technology Services, kommentierte: "Amazon hat dem Cloud Computing einen Bärendienst erwiesen." Cloud Computing werde einen Imageschaden davontragen. Aus IT-Sicht sei das die eigentliche Tragik.

Jeder Fünfte spricht von einem Einzelfall

Amazon selbst erklärte den Vorfall - ohne jede Rücksicht auf etwaige mystische Kalendertage - rein technisch. Die Kurzfassung einer ausführlichen Beschreibung auf der AWS-Webseite (Amazon Web Services) lautet so: Der Ausfall war die Folge eines falsch ausgeführten Upgrades der Netzkapazität für den Dienst Elastic Block Store (EBS). Als ein Router dafür kurzzeitig vom Netz genommen wurde, leitete Amazon den Traffic versehentlich auf ein deutlich schwächeres Ersatznetz um. Die Folge war eine Kettenreaktion von Störungen, die schließlich sogar die EBS-Control-Plane, weitere Availability Zones in Mitleidenschaft zog und den Relational Database Service (RDS) in Mitleidenschaft zog.

Wir wollten wissen, wie die Nutzer von CIO.de das sehen, und starteten eine Umfrage. 375 User beteiligten sich. Die Antworten zeigen ein gespaltenes Echo.

Eine relative Mehrheit von 35 Prozent gibt an, der Ausfall habe ohnehin schon bestehende Bedenken bestätigt. 22 Prozent betrachten die Störung dagegen als Einzelfall. An ihrem Vertrauen in Cloud Computing ändere sich nichts.

18 Prozent erklären, sie seien jetzt Cloud-kritisch. 15 Prozent gehen soweit, ihre Cloud-Projekte erneut zu prüfen. Mehr als jeder Zehnte (elf Prozent) hält sich mit einer Aussage zurück und weiß nicht, wie der Vorfall einzuschätzen ist.

Cloud-Skeptiker auf Facebook

14 CIO.de-Leser äußerten sich zu dem Thema auf unserer Facebook-Seite. Sechs von ihnen halten die Störung für einen Einzelfall, fünf erklären sich aufgrund des Vorfalls zum Cloud-Skeptiker und drei sehen bereits vorhandene Bedenken bestätigt.

Beteiligen Sie sich auch an unserer neuen Umfrage. Wir wollen wissen, was Sie vom Mail-Sortieren in E-Mail-Ordner halten.