Tablet-PC: 7 Zoll statt 10 Zoll

Apple iPad muss nachziehen

07.09.2011 von Andreas Schaffry
Bei Tablet-PCs geht es in Richtung 7-Zoll-Bildschirme, ob Samsung Galaxy, Blackberry Playbook oder HTC Flyer. Nur hält Apple noch am 10-Zoll-Format fest.

Der Touchscreen des Apple iPad als Mutter aller Tablet-PCs hat eine Bildschirmdiagonale von 10 Zoll. Das sind umgerechnet 25,4 Zentimeter. Bislang wandelten bei der Bildschirmgröße auch die anderen Hersteller von Tablet-PCs auf den Spuren des Platzhirsches.

Einheitsgröße passt nicht allen

Das iPad von Apple ist die Mutter aller Tablet-PCs. Im Kampf um Marktanteile baut die Konkurrenz kleinere und handliche Modelle mit 7-Zoll-Touchscreen-Diagonale.
Foto: Apple

Doch der einheitliche 10-Zoll-Bildschirm hat ausgedient, schreibt Melissa Perenson in der US-Schwesterpublikation CIO.com. Seit kurzem geht die iPad-Konkurrenz neue Wege. Die aktuelle Tablet-Generation besitzt einen Touchscreen mit einer Diagonale von 7 Zoll oder umgerechnet 17,8 Zentimeter. Dazu zählen Geräte wie das Samsung Galaxy Tab, das Playbook von Blackberry, das Acer Iconia Tab A100, der HTC Flyer oder das von HTC Sprint Evo View.

Eine Zwischenlösung ist das Touchpad von Hewlett Packard (HP) mit einer Bildschirmdiagonale von 9,6 Zoll. Allerdings will HP unter dem Namen Touchpad Go ebenfalls ein 7-Zoll-Tablet auf den Markt bringen,

Günstig im Preis, handlich im Gebrauch

Das Galaxy Tab von Samsung könnte ebenso ein ernster Wettbewerber für das iPad werden wie das Playbook von Blackberry.

Die Vorteile der 7-Zoll Tablet-PCs gegenüber der 10-Zoll-Generation liegen auf der Hand. Zum einen können die kleineren Geräte zu einem günstigeren Preis verkauft werden. Das macht diese auch für Anwenderschichten interessant, die sich bislang noch kein Tablet angeschafft haben. Zum anderen sind die Tablet-PCs im 7-Zoll-Design bequemer zu handhaben und weniger auffällig als die klobigeren 10-Zoll-Geräte wie Melissa Perenson im Selbstversuch herausfand. Sie griff selbst beim gelegentlichen Gebrauch im Flugzeug lieber nach dem Gerät mit dem kleineren Touchscreen.

Ob sich die Geräte mit dem 7-Zoll-Bildschirm tatsächlich gegen die 10-Zoll-Konkurrenz durchsetzen können, wird durch die Software-Kompatibilität entschieden werden.

App-Entwicklung hinkt hinterher

App-Entwickler stehen vor dem Problem, die mobilen Applikationen an die verschiedenen Bildschirmgrößen der Tablet-PCs anzupassen
Foto: RIM

Das Innovationstempo bei den mobilen Geräten ist inzwischen so rasant, dass die Entwicklung mobiler Applikationen hinterherhinkt. Das Layout und die Auflösung der Apps müssen nämlich jedes Mal neu an die jeweilige Bildschirmgröße angepasst werden.

Hier ist das Betriebssystem iOS von Apple im Vorteil, da es derzeit mit dem iPhone, dem iPod und dem iPad nur zwei Touchscreen-Größen unterstützt. Gleiches gilt für das Blackberry Tablet OS. Etwas chaotisch geht es bei Tablets zu, die das Android-Betriebssystem nutzen. Auf 7-Zoll-Geräten läuft Android in den Versionen 2.1, 2.2 und 2.3 wie auch in den Honeycomb-Versionen 3.0 bis 3.2.

iPad in verschiedenen Größen

Allerdings wird auch Apple nicht darum herum kommen, iPads mit verschiedenen Touchscreen-Größen auf den Markt zu bringen. Das jedenfalls meint CIO.com-Autor Tom Kaneshige in seinem Blog. Um Laptops und Desktops zu ersetzen, wird der Konzern künftig die iPad-Größe an die Bedürfnisse verschiedener Nutzergruppen anpassen müssen. Speziell für Künstler, Grafik-Designer und Musiker eigne sich ein 13-Zoll-iPad auf den Markt zu bringen. Für den Gelegenheits-User kommt ein 7-Zoll-Gerät in Frage, welches das Beste aus den zwei Welten - dem 3,5-Zoll großen iPhone und dem 10-Zoll-iPad - vereint.

Der Nachteil: Die verschiedenen Größen sind für App-Entwickler ein Alptraum. Laut Kaneshige ist es noch nicht lange her, dass diese vorhandene Apps für das iPhone, ohne diese vorher zu optimieren, einfach auf das iPad übertrugen. Das Ergebnis waren fürchterlich verpixelte mobile Anwendungen.