Tesla-Chef Musk

Apple wird unser Rivale, nicht Google

03.06.2016
Der heilige Gral in der Autoindustrie ist derzeit das fahrerlose, autonome Auto. Alle Autohersteller forschen derzeit daran, auch Google ist in diesem Bereich sehr engagiert. Doch Elon Musk, der Chef des Elektro-Autobauers Tesla, sieht nicht Google, sondern vielmehr Apple als zukünftigen Rivalen an. Angst hat er aber vor dem großen Namen nicht.
Multimilliardär und Unternehmer Elon Musk
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Auf der Code Conference 2016 in Kalifornien plauderte Elon Musk, der Mitgründer des Bezahlsystems PayPal, des Raumfahrtunternehmens Space X und des Elektro-Autobauers Tesla, munter über seine Zukunftspläne. Neben Cyborg-Technik sprach der Investor auch über selbstfahrende Autos - ein Ziel, das zusammen mit so gut wie jedem anderen Autobauer weltweit auch Musk mit Tesla verfolgt. Dabei ging der Multimilliardär auch auf die beiden Mobilfunkgrößen Google und Apple ein. Doch seine Analyse zu den beiden Unternehmen überrascht auf den ersten Blick: Nicht Google sieht er als Konkurrenten, sondern den iPhone-Hersteller.

Mit der Mittelklasse-Limousine Model 3 peilt Tesla nun auch den Massenmarkt an - wenn das Elektroauto in ausreichend Stückzahlen erhältlich ist.
Foto: Tesla

Das mag aufgrund der Tatsache überraschen, dass zwar Apple immer Interesse am automatisierten Fahren bekundet hat und entsprechende Investitionen tätigte, greifbare Produkte sind dabei bislang aber nicht herausgekommen. Ganz anders bei Google: Der Suchmaschinenriese hat sogar schon autonome Fahrzeuge auf die Straße gebracht, die bereits abertausende Testkilometer zurückgelegt haben. Etwas vorzuweisen hat also zweifelsohne Google.

Trotz Zigtausenden von autonom zurückgelegten Kilometern und einem fertigen Modell sieht Musk in Google keine Konkurrenz.
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Die Erklärung für seine Vermutung liefert Musk ebenfalls: "Google hat einen tollen Job dabei gemacht, das Potential eines automatisierten Transportwesens auzuzeigen, aber sie sind kein Autohersteller. Daher werden sie ihre Produkte eher an andere Unternehmen lizenzieren." Als Konkurrenten sieht Musk Google daher nicht. Das wäre bei Apple passender, so der Entrepreneur. Doch auch wenn Apple oft eine besondere Kraft nachgesagt wird, Neuerungen oder auch bestehender Technik wie dem Touchscreen oder dem Smartphone allgemein Verbreitung zu verschaffen, hat Musk keine Angst vor dem iPhone-Macher.

Seiner Meinung nach kommt Apple womöglich etwas zu spät. Er glaubt nicht an eine Massenproduktion für selbstfahrende Autos von Apple vor dem Jahr 2020. Dennoch wünschte er seinem potenziellen Konkurrenten Glück: "Ich denke, es ist toll, dass sie das auch machen und ich hoffe, dass es funktioniert." Das klang auch schon mal anders. In der Vergangenheit hatte Musk Apple abfällig als "Tesla-Friedhof" bezeichnet und stichelte damit auf das Abwerben von Tesla-Mitarbeitern durch Apple.

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