Internationale Funkausstellung

Berliner Technologie-Trends für den CIO

08.09.2009 von Thomas Pelkmann
Auch das Business kann an der Internationalen Funkausstellung zunehmend Gefallen finden. Neue Smartphones und leistungsfähige Nettops etwa unterstützen das mobile Arbeiten immer professioneller. Wir stellen Ihnen die Toptrends der Messe vor.

Fragt man bei Besuchern und Beobachtern der weltgrößten Messe für Unterhaltungselektronik nach den Toptrends, fällt immer wieder das Wort Konvergenz. Schon lange bei den Zukunftsvisionen ganz oben angesiedelt, gibt es nun vermehrt Endgeräte, die Telefon, Internet und Fernsehen miteinander verschmelzen.

Die Messe-Highlights fürs Business
Das Navi F12 von Falk
Das F12 bietet mehr Speicher, einen Highspeed-Prozessor, realitätsnahe Gebäude und die Möglichkeit, Sonderziele über Sprachkommando oder Bildschirmklick anzusteuern. Das Gerät bietet eine 3D-Ansicht markanter Gebäude und Sehenswürdigkeiten. Durch die verbesserte Sprachsteuerung Pro hört das Navi nun auf Kurzkommandos wie "nächste Tankstelle". Zudem bietet das F12 lernende Navigation, Echt-Sicht, Split Screen Pro und Bluetooth.
Die Highlights
Auch für Business-Anwender gibt es auf der IFA interessante Neuigkeiten. Wir stellen Ihnen die Highlights in Bild und Text vor.
Das Angebot von T-Mobile
T-Mobile präsentiert auf der IFA sein zweites Android-Smartphone, das mehr Mobile-TV und mehr mobile Navigation bieten soll. Das G2 Touch soll nahezu vollständig personalisierbar sein, weil sich die Funktionen mit den Applikationen vom Android Market individuell ausbauen lassen. Außerdem stellt T-Mobile nun MobileTV auch für das iPhone 3G und das iPhone 3GS sowie künftig auch für Netbooks und Laptops bereit. Mit der Software MobileNavigator erweitern T-Mobile-Kunden ihre Android- oder Windows Mobile-Smartphones zu handlichen, leistungsstarken Navigationssystemen. Auch das iPhone wird zum komfortablen Wegweiser. Der MobileNavigator steht für alle iPhones 3G und 3GS mit dem neuen Betriebssystem OS 3.0 im AppStore zum Download bereit.
Der zBoost-One YX400-U
Wenn das Mobilfunksignal zu schwach ist, herrscht Funkstille in so manchem Büro oder Wohngebäude. Der zBoost-One YX400-U wird von innen ans Fenster gestellt und sorgt quasi als Signalverstärker im Umkreis von rund 12 Metern für einen besseren UMTS-Empfang. Damit sollen Gesprächsabbrüche vermindert und Datentransfers über UMTS/HSPA beschleunigt werden. Bis zu vier Teilnehmer im gleichen Mobilfunknetz können sich einklinken.
Der Akoya Mini E2076 D Nettop PC
Das gerät ist außen ein echter Winzling, bietet aber unter der Haube laut Hersteller "alle Funktionen, die schnelles und flexibles Arbeiten ermöglichen". Das Gerät ist so groß wie ein Buch und kommt mit einer 320 GByte großen Festplatte, einem Arbeitsspeicher von 2 GByte sowie dem Prozessor Intel Atom 230. Außerdem an Bord: eine NVIDIA GeForce 9400M On-Board-Grafik, die schnell genug sein soll für die Wiedergabe von HD-Videos, gängigen Spielanwendungen und GPU-beschleunigten Funktionen zur Video- und Fotobearbeitung. Für das mobile Arbeiten dienen die Gigabit LAN-Verbindung sowie der USB WLAN Draft- Stick.
Das HC6800 von Mitsubishi
Das Gerät bietet Full-HD-Qualität und kann aufgrund seiner Lichtstärke nicht nur im dunklen Heimkinoraum eingesetzt werden, sondern auch bei Tageslicht. Der HC6800 verfügt über ein Kontrastverhältnis von 30.000:1, große Bildhelligkeit sowie eine scharfe Full-HD-Optik. Die HQV-Technologie von Silicon Optix sorgt zudem für eine perfekte Bildabstimmung - auch von PAL-Bildern.
Die neuen Kaffemaschinen
Sogar moderne Haushaltstechnik und Business sind längst keine unüberbrückbaren Gegensätze mehr, wie die wachsende Zahl von Kaffeeautomaten in Büroküchen beweist. Aus diesem Grunde sei - stellvertretend für eine große Anzahl vergleichbarer Produkte - der Kaffeevollautomat Melitta Caffeo Lattea genannt. "Mit frisch gemahlenen Bohnen, einzigartiger Milchschaumdusche und 'milk2shower' in fünf Geschmacksrichtungen gelingt der neue Kaffee-Lifestyle höchst aromatisch, vielfältig und unkompliziert", preist der Hersteller das Gerät in schönster Prosa. Mit solchen und ähnlichen Geräte wird Kaffee sicher demnächst auch im Büro immer mehr zum Hochgenuss.

Die neue Generation von Smartphones beispielsweise bietet alle drei Anwendungsformen. Bei TV-Geräten gehört die Kombination von Internet und Fernsehen zunehmend zum Standard. "Es gibt immer mehr Endgeräte, die multifunktional sind", sagt zum Beispiel Telekom-Experte Nikolaus Mohr von der Wirtschaftsberatung Accenture zu diesen Trends.

Als echter Wachstumstreiber erweist sich zudem das mobile Internet, das seinen Boom ebenfalls vor allem den modernen Smartphones verdankt.

Dort könnte demnächst auch Green-IT Einzug halten: So präsentiert Sharp - leider derzeit nur für den japanischen Markt - das solarbetriebene Mobiltelefon "SH002". Es hat auf der Frontseite ein nur 0,8 Millimeter dünnes Solarmodul als Ladeunterstützung. Zehn Minuten Laden mit Sonnenenergie ergibt eine Minute Gesprächszeit, so das Versprechen des Herstellers.

Nettops werden immer leistungsfähiger

Für das Business interessant sind aber auch solche Entwicklungen, die sich zunächst einmal dem Consumer präsentieren: Die so genannten Nettops etwa kommen mit leistungsfähigeren CPUs und Grafikchips auf den Markt. Für mobile Arbeiter werden die Mini-Laptops damit zunehmend zu einer ernst zu nehmenden Alternative zu vergleichsweise sperrigen Notebooks.

Ebenfalls interessant: Desktop-PCs sollen bei gleicher Leistung weniger Strom verbrauchen. Hier bleibt aber abzuwarten, ob dieser Trend auch im Büro zu sehen sein wird, zumal dort mit Thin-Clients andere interessante Energiespar-Alternativen existieren.

Schließlich präsentiert sich auf der IFA eine neue Generation von Navigationsgeräten. So gibt es von Navteq beispielsweise Endgeräte, die Kreuzungen in 3D präsentieren, um so die Fahrer besser über unübersichtliche Straßen lotsen zu können.

Trotzdem: Die Zahl echter Neuheiten hält sich in Grenzen, kommentiert die Gartner-Analystin Carolina Milanesi. Viele Hersteller haben - was neue Geräte angeht - ihr Pulver offenbar schon auf den großen Branchentreffen in diesem Jahr verschossen.

Als das "heißeste" Thema in der Mobilfunkbranche nennt Milanesi die so genannten Appstores. Dabei handelt sich um Onlineplattformen, von denen sich Smartphone-Nutzer gegen Geld oder kostenlos Programme wie Navigationshilfen oder Parkplatz-Suchsysteme - die so genannten Apps - herunterladen können. Hier sind Apple und die Entwicklergemeinschaft um die Google-Software Android Vorreiter. "Die Betreiber tun sich schwer, mit den Appstores der Gerätehersteller mitzuhalten", kommentiert Accenture-Experte Mohr. "Die Hersteller zeigen sich flexibler und schneller, um solche neuen Ansätze zu verfolgen."