Tablets unter 400 Dollar

Billig-Tablets verdrängen das iPad

18.04.2012 von Werner Kurzlechner
Der Trend geht zu günstigen und kleinen Tablets. Die Analysten von Abi Research beobachten eine enorme Wachstumsdynamik, vor allem in China und Indien.
Starke Konkurrenz für das iPad: Apple muss sich mit immer mehr Wettbewerbern herumschlagen.
Foto: Apple

Apple bleibt auf Sicht weltweiter Tablet-Marktführer. Langfristig aber knabbern billigere und kleinere Tablets im Bereich sieben bis neun Zoll ein immer größeres Stück vom Marktkuchen ab. Das gilt insbesondere für die Märkte mit dem höchsten Wachstumspotenzial: China und Indien. Das geht aus einer aktuellen Analyse von Abi Research hervor.

Noch halten Media Tablets mit einem großformatigen Display einen Marktanteil von über drei Viertel des Tablet-Marktes. Diese Zahl aus dem Jahr 2011 sei vor allem dem Erfolg des iPads 2 von Apple zu verdanken, so die Analysten.

Nichtsdestotrotz sei für die kommenden Jahre mit einem Schrumpfen des Anteils zu rechnen. Zurückzuführen sei dies unter anderem darauf, dass sich kleinformatige Tablets aus Sicht der Kunden bequemer transportieren ließen.

Preissegment unter 400 US-Dollar

„Der Großteil neuer Tablet-Modell bedient das Preissegment unter 400 US-Dollar, das vor allem auf Käufer in den Wachstumsmärkten China und Indien abzielt“, erläutert Jeff Orr, Verbraucherforscher bei Abi Research. Die zu erwartende Wachstumswelle in diesem Segment sei vor allem auf die Nachfragedynamik in diesen Märkten zurückzuführen.

Während bei den großformatigen Tablets mit einem Schrumpfen zu rechnen sei, prognostizieren die Analysten für die kleineren Geräte signifikantes Wachstum. Bis 2016 sollen diese Modelle einen Marktanteil von über 60 Prozent erreichen.

Steigende eReader-Verkäufe

Seit vor drei Jahren die ersten Tablets auf den Markt kamen, beobachtet Abi Research eine beeindruckende Dynamik. Mehr als 220 Modelle seien mittlerweile auf dem Markt. Der Hype um das iPad habe auf breiter Front den Weg für diese Produkte geebnet.

Neben den Tablets besteht weiterhin ein vergleichsweise kleiner Markt für den älteren Bruder dieses Gerätetyps, den eReader. Die führenden Anbieter hätten derzeit mehr als 30 Modelle dieses Typs auf dem Markt. 2011 sei dieser Markt um ein solides Drittel gewachsen, für dieses Jahr sei ein Plus von 20 Prozent zu erwarten.

„Die Verfügbarkeit verschiedener Modelle erhöht die Wahlmöglichkeiten für die Kunden und hilft dabei, für eine größere Verbreitung von eReadern zu sorgen“, sagt Analyst Aishwarya Singh. Allerdings hemme die geringere Digitalisierungsgeschwindigkeit lokaler Inhalt im Vergleich zu Tablets die Marktdurchdringung.

Weitere Informationen enthält die Studie „Mobile Internet Device Product Tracker“ von Abi Research.