IT-Manager setzen auf Governance

Bisher nur unbefriedigende Planungs-Tools für CIOs

25.02.2005 von Ingo Butters
Auch die IT-Veranwortlichen großer Blue-Chip-Unternehmen können bei ihrer Projektplanung bisher kaum auf ausgereifte Forecasting- und Modellwerkzeuge zurückgreifen. Laut einer Studie des Software-Anbieters Niku wollen deshalb zwei Drittel der europäischen IT-Verantwortlichen künftig IT-Governance und –Management einsetzen.

Bessere Steuerung der IT durch Governance.

Mehr als zwei Drittel (64 Prozent) der befragten CIOs verwalten ihre Portfolios an IT-Projekten, Programmen und Initiativen derzeit noch mit Tabellen oder MS Project. Unter dem Einsatz solch eher rudimentären Planungs-Tools leidet die Qualität der Entscheidungsfindung: 37 Prozent der befragten CIOs entscheiden sich für Abbruch oder Weiterführung eines Projektes nur auf Basis des vorhandenen Budgets.

Abhilfe soll hier vor allem die Einführung von IT-Governance- und IT-Management-Systemen schaffen. Von den Befragten verfügt bisher nur jeder Zehnte eine entsprechende Lösung in seinem Unternehmen. 18 Prozent arbeiten derzeit an der Einführung, ein Drittel plant die Implementierung solcher Systeme in den nächsten ein bis zwei Jahren.

IT-Portfolio-Management auf Platz 1 der Prioritätenliste

Wie wichtig den CIOs das Thema ist, zeigt sich auch an ihrer Prioritätenliste. Für 71 Prozent steht die Einführung eines IT-Portfolio-Managements an erster Stelle. Für gut die Hälfte (54 Prozent) stehen Neudefinition und Umbau von Geschäftsprozessen im Vordergrund. Beinahe ebenso viele – 52 Prozent – wollen verstärkt daran arbeiten, durch Marketing die Bedeutung der IT zu vermitteln.

Dass den IT-Verantwortlichen das Thema Governance so am Herzen liegt, spiegelt sich in den Herausforderungen wider, die die CIOs nach eigener Schätzung in der nächsten Zeit meistern müssen.

Im Zentrum steht dabei das Management von Kosten und Ressourcen: 45 Prozent betrachten die Verwaltung ihrer IT-Ressourcen und die Performance-Messung als große Herausforderung, 41 Prozent den Rentabilitätsnachweis der IT-Ausgaben.

Positive Effekte für Ressourcen- und Planungs-Management

Nachholbedarf gibt es noch immer bei der Abstimmung zwischen IT-Strategien und Unternehmenszielen: 41 Prozent der Befragten sagen, dass dies zu den großen Aufgaben der nächsten Jahre gehört.

IT-Governance wird nach Einschätzung der CIOs hier einen wichtigen Beitrag leisten. Im Einzelnen erhoffen sich die IT-Verantwortlichen durch solche Systeme bessere Möglichkeiten für ihr Portfolio-Management hinsichtlich Planungs-, Budgetierungs- und Leistungseinschätzung.

Positive Effekte werden ebenfalls für das Projekt- und Programm-Management erwartet: Zeit, Status, Ressourcenbelegung und Kostenkalkulation sollen durch das Instrument IT-Governance ausgefeilter und aussagekräftiger erfasst werden.

Für die Studie befragte Niku 114 CIOs und Senior IT Executives multinationaler Unternehmen aus Europa. Im Durchschnitt verantwortet jeder der befragten CIOs mehr als 800 Mitarbeiter.

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