7000 LTE-Anträge stauen sich bei der Bundesnetzagentur

Bitkom: Kritik an Regulierungsbehörde

04.03.2013 von Moritz Jäger
Der Hunger der Nutzer auf mobilen Web-Zugriff und seine Dienste reißt nicht ab. In Deutschland bremsen allerdings bürokratische Probleme den Ausbau.

Die Deutschen lieben mobile Datenverbindungen, zumindest wenn man der neuen Studie der Bitkom glauben darf. "Der Markt für mobiles Internet wird bald das mobile Telefonieren als wichtigsten Umsatzbringer für deutsche Telekommunikationsanbieter ablösen", so schreibt der Branchenverband. Weltweit soll der Markt für mobile Datendienste 2013 auf 288 Milliarden Euro anwachsen - ein erstaunlicher Wert.

"Deutschland wird zur digitalen Gesellschaft: Im Jahr 2013 stehen die mobilen Datendienste für rund 44 Prozent des deutschen Markts für Mobilfunkdienste. Der Wachstumstrend bei den mobilen Datendiensten wird sich in Zukunft noch weiter beschleunigen", sagte Jens Schulte-Bockum vom Bitkom-Präsidium. Angetrieben wird der Datenhunger durch Tablets und Smartphones, neue Techniken wie LTE sowie web-zentrierte Anwendungen, etwa Cloud Computing, Video-Streaming oder die automatische Kommunikation zwischen Systemen.

Der Hunger auf mobile Datendienste wächst.
Foto: Bitkom

Die hohe Nachfrage nach mobilen Datenverbindungen stellt die Anbieter aber auch vor Herausforderungen. Um dem massiven Datenanstieg Herr zu werden, müssen die Netze ausgebaut werden, eine der Hoffnungen der Betreiber ist die Übertragungstechnik LTE.

LTE-Ausbau stockt

Allerdings stockt der Ausbau aktuell, laut der Bitkom stauen sich bei der zuständigen Behörde, der Bundesnetzagentur, aktuell 7000 Anträge für neue Basisstationen. "Wir könnten beim Ausbau der mobilen High-Speed-Netze erheblich weiter sein, wenn die Regulierungsbehörde ihre Hausaufgaben gemacht hätte. Die Unternehmen haben bereits vor der Frequenzauktion im Jahre 2010 auf den drohenden Engpass hingewiesen", sagte Schulte-Bockum.

Smartphones vor dem iPhone
Smartphones vor dem iPhone
XDA Terra von HTC. Der Hersteller war damals noch nicht unter eigenem Namen aktiv, sondern produzierte Geräte für nahezu alle Mobilfunkprovider.
Smartphones vor dem iPhone
Der T-Mobile MDA Pro - zum Aufklappen, richtig schwer und mit Frontkamera für (verpixelte) Videogespräche.
Smartphones vor dem iPhone
Der Treo 750v - damals der erste Palm Treo mit Windows Mobile als Betriebssystem.
Smartphones vor dem iPhone
Das Toshiba Portege G500. Mit Windows Mobile und einem Fingerabdrucksensor.
Smartphones vor dem iPhone
Das Nokia E90, ein Nachfolger des extrem populären Communicators. Zum Aufklappen, mit Tastatur und mehreren Bildschirmen (und ohne Vertrag knapp 880 Euro teuer).
Smartphones vor dem iPhone
Das Sony Ericsson M600i - mit Touchscreen und zwei Buchstaben auf einer Taste.
Smartphones vor dem iPhone
Research in Motion mit zwei damals populären Blackberry-Smartphones: Dem Pearl (links) und dem 8707v (rechts).

Nutzen Sie bereits LTE? Oder könnten sie auf schnelles Internet unterwegs verzichten? Wir freuen uns auf ihre Kommentare.