Beus bekommt 500 Millionen Euro aus zweitem Konjunkturpaket

Bitkom-Kritik: Zu wenig Geld für IT-Dienstleister

11.02.2009 von Andrea König
Die Millionen aus dem Konjunkturpaket sollen verstärkt in Gebäudesanierungen von Schulen und Hochschulen fließen. Falsch, findet der Branchenverband Bitkom. Von schnelleren Internetverbindungen für Schulen etwa könnten auch mittelständische IT-Firmen profitieren.

500 Millionen Euro aus dem zweiten Konjunkturpaket sollen in die bundesdeutsche IT fließen. Diesen Betrag nannte der Bundes-CIO Hans Bernhard Beus in einem Interview mit den VDI Nachrichten.

Aus dem bundesdeutschen Konjunkturpaket bekommt Beus 500 Millionen Euro.
Foto: MEV Verlag

Mit den zusätzlichen Mitteln will Beus die zentralen IT-Strukturen der Bundesregierung stärken und die IT-Organisation des Bundes weiter verbessern. Zudem äußerte er Interesse an umweltschonenden Investitionen: "Wir werden auch bei Green IT investieren." Und Beus will Bürgerportal-Projekte ausbauen und große Infrastrukturprojekte wie den elektronischen Personalausweis verstärkt vorantreiben.

Nach eigenen Angaben verfügt Beus über einen Gesamtetat von drei Milliarden Euro. "Der öffentliche Bereich insgesamt macht vom bundesdeutschen IT-Kuchen rund 20 Prozent aus und der Anteil wächst", sagt Beus. Künftig wolle er die Nachfragemacht bündeln, um bessere Preise zu erreichen.

Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer kritisierte die starke Ausrichtung der Bundeshilfen auf die Gebäudesanierung von Schulen und Hochschulen. Scheer fordert laut Wirtschaftswoche mehr Geld für schnelle Internverbindungen, Computer und E-Learning-Software.

Mittelständische IT-Dienstleister sollen von Konjunkturpaket profitieren

Denn von einer solchen Ausrichtung auf den Ausbau von Internetverbindungen und dem Einsatz von Bildungssoftware würde besonders die mittelständische IT-Wirtschaft profitieren, so der Verband. "Die deutsche IT-Branche ist sehr mittelständisch geprägt. Sie zählt mehr als 50.000 Unternehmen. Diese Firmen würden Aufträge erhalten, wenn in Schulen und Hochschulen neue Netzwerke aufgebaut und Software installiert wird", sagte Scheer der Wirtschaftswoche.

Das zweite Konjunkturpaket war Ende Januar von der Bundesregierung beschlossen worden. Es ist das größte Konjunkturpaket der Nachkriegsgeschichte. Insgesamt wurden für dieses und für das kommende Jahr Konjunkturhilfen in einem Umfang von rund 50 Milliarden Euro vorgesehen. Kernstück des Pakets sind Investitionen in Bildung und Infrastruktur.