Mehr Sicherheit nötig

Blindes Vertrauen in Laptop-Verschlüsselung

22.04.2010 von Andrea König
Weil viele Angestellte ihrer Laptop-Verschlüsselung großes Vertrauen schenken, vernachlässigen sie andere Sicherheitsmaßnahmen. Eine Studie fürchtet vor allem den Faktor Mensch.

Bereits im vergangenen Jahr veröffentlichte das Ponemon Institute Zahlen, die keinen Grund zur Freude bieten. Mehr als 300 Laptops gingen 2008 jede Woche auf dem Frankfurter Flughafen verloren. Der Verlust eines einzigen Laptops kann bis zu 50.000 US-Dollar kosten.

Das Vertrauen in die Laptop-Verschlüsselung ist groß.
Foto: DMS Expo

Besonders bitter ist so ein Verlust, wenn wichtige Daten auf dem Laptop nicht verschlüsselt sind. Für eine aktuelle Studie hat sich das Ponemon Institute nun erneut mit dem Thema befasst.

Noch immer nutzen nicht alle Angestellten Laptops mit Verschlüsselungs-Technologien. Neun Prozent der befragten IT-Spezialisten haben keinen verschlüsselten Laptop. Bei den Führungskräften ohne IT-Bezug sind es 18 Prozent.

Die Studienautoren bemängeln, dass zahlreiche Nutzer ohne IT-Hintergrund sich nicht einmal an einfache Vorsichtsmaßnahmen halten. Sie verwenden keine komplexen Passwörter, ändern sie nicht regelmäßig, geben sie weiter oder lassen ihren Computer schon mal unbeaufsichtigt.

Deutsche sind vorsichtiger

Weitere Studienergebnisse:

Faktor Mensch größte Gefahr

Die Studienautoren sorgt, dass viele Angestellte sich nicht an einfache Vorsichtsmaßnahmen wie komplexe Passwörter oder Laptops im Hotelsafe halten. Sie befürchten, dass sich die Nachlässigkeit auf zu großes Vertrauen in die Verschlüsselungslösungen zurückführen lässt. "Der Faktor Mensch ist vielleicht das schwächste Glied bei den Bemühungen der Organisationen, ihre Daten vor Bedrohungen zu schützen", heißt es in der Studie.

Die Studie des amerikanischen Marktforschungsinstituts Ponemon Institute wurde unter dem Titel "2010 - Der Faktor Mensch bei der Verschlüsselung von Laptops in Deutschland" veröffentlicht. Auftraggeber war die Firma Absolute Software. Es wurden 360 IT-Spezialisten und 331 in IT-fremden Bereichen tätige (Non-IT-) Führungskräfte befragt.