Prozess-Management

Bloß keinen Mega-Trend verschlafen

18.01.2008 von Alexander Galdy
Wer bei Megatrends zu spät kommt, den bestraft der Wettbewerb. Unternehmen, die sie aber frühzeitig erkennen und sich ihrer bedienen, haben einen entscheidenden Vorsprung gegenüber der Konkurrenz. Mehr als die Hälfte der Firmen sieht deshalb laut einer Studie von Steria Mummert Consulting im Aufspüren von Mega-Trends eine der wichtigsten Herausforderungen.

So will beispielsweise jeder zehnte Betrieb Ist-Daten und Kennzahlen künftig stärker erfassen und auswerten. Auf dieses Weise sollen diese besser für Zukunftsprognosen genutzt werden. 45 Prozent sehen dagegen Nachholbedarf beim Prozess-Management. Das Ziel ist aber dasselbe: Schon am Beginn des Jahres sollen wichtige Weichen zum künftigen Umgang mit Mega-Trends gestellt werden.

Die Auswirkungen von Mega-Trends schätzen die Befragten für die verschiedenen Bereiche des Unternehmens sehr unterschiedlich ein: Rund 40 Prozent der Führungskräfte erwarten vor allem für das Management, Marketing und im Vertrieb konkrete Auswirkungen. In der Produktion werden sich die großen Zukunftsentwicklungen nach Ansicht von nur einem Viertel unmittelbar bemerkbar machen.

Unterschiede bei der Daten-Erfassung

Um die großen Trends früh zu erkennen, sind umfangreiche interne Daten-Auswertungen und Marktforschungen notwendig. Dabei zeigt sich, dass gerade die Daten-Erfassung in den verschiedenen Branchen sehr unterschiedlich erfolgt. Knapp über die Hälfte der Finanzdienstleister hat ein umfassendes System zur Bestimmung der Kennzahlen eingeführt, um sich abzeichnende Mega-Trends in die Geschäftsstrategie einbinden zu können.

Im Gesundheitswesen verfügt mit 40 Prozent schon weniger als die Hälfte über ein entsprechend gutes Prozess-Management. Die Telekommunikations-, IT- und Medien-Branche will hier künftig stärker investieren. Bisher hat nur rund ein Drittel der befragten Unternehmen seine Abläufe so angepasst, dass fundierte Trend-Prognosen möglich sind.

Ein funktionierendes Prozess-Management im Umgang mit Mega-Trends macht sich auch im Geschäftserfolg bemerkbar, wie die Studie zeigt. Die befragten Unternehmen, deren Umsatz-Prognosen auf Wachstum stehen, haben mehrheitlich in das Aufspüren von großen Zukunftsentwicklungen investiert.

Kennzahlen als Basis für Trend-Prognosen

Knapp jeder zweite Umsatzgewinner verfügt bereits über eine detaillierte Erfassung von Kennzahlen. Diese Daten dienen den Betrieben als Basis für Trend-Prognosen und werden regelmäßig ausgewertet. Bei den Umsatzverlierern stellt dagegen nur jedes fünfte Unternehmen den Ist-Zustand der Geschäftsentwicklung anhand von Kennzahlen fest und wertet die Daten mit Blick auf die Zukunftsentwicklung aus.

Klare Unterschiede zeigen sich außerdem bei der Größe der befragten Firmen: Während 55 Prozent der Konzerne mit mehr als 1.000 Mitarbeitern über ein gutes Prozess-Management verfügen, liegt der Anteil in kleinen und mittleren Betrieben deutlich niedriger. So beträgt die Quote im Mittelstand 37 Prozent und bei den kleineren Unternehmen 27 Prozent.

Die Analyse "Mega-Trends" stellt die Ergebnisse einer Online-Befragung dar, die von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsförderung durchgeführt wurde. 361 Fach- und Führungskräfte nahmen an der Umfrage teil.