Moderates Wachstum in allen europäischen Ländern

Briten investieren am meisten in IT

06.11.2006 von Tanja Wolff
Britische Firmen und Behörden werden in diesem Jahr 61 Milliarden Euro in IT-Güter und -Services investieren. Mit voraussichtlich 57 Milliarden Euro ist Deutschland der zweitgrößte Einkäufer in Europa. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Beratungsunternehmens Forrester Research.

Laut der Analyse wird die Schweiz etwa 14,6 Milliarden und Österreich 6,5 Milliarden Euro in IT investieren. Für Deutschland und Österreich kann mit einem Anstieg von vier Prozent zum Vorjahr gerechnet werden. In der Schweiz hingegen werden die Ausgaben um drei Prozent sinken.

Bei den IT-Services und beim Outsourcing werden die Deutschen mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 23 Milliarden Euro in diesem Jahr Spitzenreiter sein. Im Vergleich zu 2005 ist das ein Wachstum von fünf Prozent. Für Computer-Equipment und Software werden deutsche Firmen rund zwölf Milliarden Euro aufwenden. Nur Großbritannien wird in diesen Bereichen mehr ausgeben.

"2005 war hinsichtlich der IT-Investitionen in ein Europa ein recht starkes Jahr. Dieses Jahr hingegen stellt sich bisher durchwachsen mit einem Mix aus positiven und negativen Vorzeichen dar", sagt Andrew Parker, Vice President bei Forrester Research. Hervorzuheben sei, dass in allen europäischen Ländern 2006 nominal ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts zu erwarten ist. Das wird mit 3,9 Prozent sogar 0,2 Prozent über dem im Vorjahr liegen.

Der Untersuchung zufolge hatten die IT-Anbieter im ersten Quartal 2006 mit acht Prozent einen höheren Anteil an den europäischen Umsätzen als im Vorjahreszeitraum. Negativ bewertet wird allerdings, dass die europäischen CIOs in diesem Jahr mit einer durchschnittlichen Budgeterhöhung von gerade einmal 1,6 Prozent rechnen.

Europa hinter den USA

Trotz des Wachstums liegen die Europäer bei der Nutzung der Technologie weiterhin hinter den USA. Und das, obwohl führende multinationale Konzerne in Europa auf demselben Technologie-Status sind. Anders sieht die Situation bei kleinen und mittelständischen Firmen und Behörden außerhalb Großbritanniens oder Skandinaviens aus. Sie sind bei den IT-Investitionen und dem Einsatz von Technologien zur Produktivitätsverbesserung noch nicht auf dem Stand der USA.

Die Analyse zeigt allerdings auch, dass die europäische Behörden und Firmen bald die Chance haben an Amerika aufzuschließen. Der Grund: US-Unternehmen werden in den kommenden Jahren mit einem langsameren Wirtschaftswachstum und engeren IT-Budgets zu kämpfen haben.