Windows XP bald dominantes Betriebssystem

Britische IT-Manager eher pessimistisch

30.09.2004 von Detlef Scholz
Gut die Hälfte der britischen Geschäftsverantwortlichen rechnet mit höheren IT-Ausgaben im nächsten Jahr. Fast 40 Prozent erwarten dagegen eine Minderung der IT-Investitionen. Das folgt aus einer Umfrage der Markforschungsorganisation National Computing Center.

Etwa jeder zehnte Entscheidungsträger in britischen Unternehmen geht von gleich bleibenden IT-Ausgaben aus. Insgesamt spiegeln die Antworten gemäß den Studienautoren ein etwas pessimistischeres Bild wider als bei der Umfrage im vorigen Jahr. Optimistisch stimmt dagegen die durchschnittliche Wachstumsrate beim IT-Budget. Sie liegt bei 1,9 Prozent und übertrifft damit den Vorjahrswert von 1,4 Prozent.

Das stärkste IT-Wachstum werden die Bereiche Gesundheit und Bildung (je drei Prozent), geschäftliche Dienstleistungen (sechs Prozent) und die IT-Zulieferindustrie (zehn Prozent) verzeichnen. Mit fallenden IT-Ausgaben muss dagegen in den Segmenten öffentliche Hand (minus sieben Prozent) sowie Herstellung und Finanzwesen (je minus ein Prozent) gerechnet werden. In diesen Segmenten wurde aber auch im laufenden Jahr viel in Entwicklung und neue IT-Anlagen investiert. Gemäß den Analysten fallen Ausgaben für operative IT-Zwecke regelmäßiger an als Ausgaben für Entwicklung und IT-Anlagen.

Durchschnittlich gaben Unternehmen gut zwei Drittel ihrer IT-Budgets für operative Zwecke (inklusive Personal) aus. Knapp 30 Prozent des Geldes floss in Entwicklung und Neuanschaffungen. Die Endanwender beanspruchten fast fünf Prozent des IT-Etats.

Windows XP ist das Betriebssystem, zu dem in den nächsten zwei Jahren am häufigsten per Upgrade gewechselt wird. Gegenwärtig läuft ein gutes Drittel aller PCs in britischen Firmen noch unter älteren Windows-Versionen (9x oder NT). Ein weiteres Drittel nutzt Windows 2000. Nicht einmal jeder vierte PC arbeitet derzeit mit XP. Die Verantwortlichen gehen aber davon aus, dass innerhalb von zwei Jahren nahezu alle älteren Windows-Versionen ersetzt werden. 60 Prozent werden dann XP anwenden, jeder fünfte Windows 2000.

Auch Thin Clients werden der Umfrage gemäß stärkere Verbreitung finden. Entsprechende Systeme nutzen derzeit 16 Prozent aller Organisationen. Jeder 20. Desktop ist heute ein Thin Client. In den kommenden zwei Jahren wird sich die Anzahl der Firmen, die Thin-Clients nutzen, auf 25 Prozent erhöhen. Gut jeder zehnte Desktop wird dann ein Thin Client sein.

Die Anzahl der Linux/Unix-basierten Workstations ist kleiner als im vorigen Jahr. Dennoch prognostiziert die Umfrage bei diesen Applikationen wieder ein starkes Wachstum. Es sieht so aus, als ob Linux nun als ernsthafte Alternative zu Markenprodukten angesehen wird. Dennoch komme es noch nicht zum endgültigen Durchbruch, so die Marktforscher.

Für die Studie, die per Web im Juli und August dieses Jahres durchgeführt wurde, befragte das NCC 168 Entscheidungsträger.

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