CIO-Bericht

Budgetkontrolle: System schlägt Alarm

03.04.2007
Rechnungswesen und Controlling werden für Unternehmen der Sozialbranche immer wichtiger. Nur so kann etwa das Christliche Jugenddorfwerk (CJD) seine knappen öffentlichen Fördergelder optimal nutzen. Ein Bericht von CJD-CIO Andreas Lingk.
Auch wer im Namen Gottes unterwegs ist, muss mit seinem Geld überlegt umgehen. Ein neues System hilft dem Christlichen Jugenddorfwerk bei den Finanzen.

Der Umgang und die Planung der Finanzen sind für das Christliche Jugenddorfwerk so wichtig wie die eigentliche Jugend- und Sozialarbeit. „Wie steht welche Maßnahme aktuell da?“ Diese Frage ist für das CJD von großer Bedeutung, da wir einer der größten freien Träger der Jugendbildung und -ausbildung in Deutschland sind. Wir betreuen mit rund 8.000 Mitarbeitern an 150 Standorten über 150.000 junge Menschen im Jahr. Mehr als 3,5 Millionen junge Leute haben in den vergangenen 60 Jahren im CJD eine Ausbildung erhalten und wurden von christlichem Gedankengut mitgeprägt. Das geht nicht, wenn man nicht einen exakten Überblick über die finanziellen Zusammenhänge hat. Ist eine Maßnahme zum Beispiel ins Minus gerutscht, muss gefragt werden, woran es lag.

Besonders bei größeren Projekten ist es wichtig, den finanziellen Überblick tagesaktuell abrufen zu können – und nicht erst, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. „Entire Controlling“ von der Ulmer Firma Wilken Entire ermöglicht uns, den Deckungsbeitrag jeder Maßnahme, jeder Einrichtung und sogar des gesamten Christlichen Jugenddorfwerks mit einem Mausklick zu errechnen. Dazu hat unser Softwarepartner in der Kostenträgerrechnung eine zentrale Struktur angelegt, in der rund 100 Mandanten integriert sind. Ist eine Maßnahme nicht gedeckt, schlägt das System Alarm.

Wir finanzieren uns aus staatlichen Mitteln der Sozialgesetzgebungsbücher (SGB) sowie aus Fördermitteln und Zuschüssen. Leistungs- und Kostenstrukturen zu verbessern und sie mit moderner Software zu unterstützen, wird bei knappen öffentlichen Kassen immer wichtiger. Deshalb haben wir bereits 2001 begonnen, unsere zentrale Kostenrechnung zu optimieren und ein modernes Controlling eingeführt. Benötigt wurde dazu eine einheitliche Software, die den heutigen und künftigen gesetzlichen Anforderungen im Sozial- und Gesundheitswesen entspricht.

Die Umstellung auf die neue Software (Entire Controlling und Finanz- und Anlagenbuchhaltung von Wilken Entire) erfolgte innerhalb von zwei Jahren und wurde im März 2003 abgeschlossen. Eine Herausforderung bestand darin, dass alle CJD-Einrichtungen mit der gleichen Software arbeiten sollten. Dazu mussten die spezifischen Besonderheiten der unterschiedlichen Sparten berücksichtigt werden. Das Budget umfasste zunächst die Lizenzen und Schulungen für 180 Benutzer. Im Zuge stetiger Erweiterungen arbeiten heute bundesweit 280 Mitarbeiter mit der Lösung aus Ulm. Die CJD-Mitarbeiter sind in der Lage, zu jeder Zeit und von jedem Standort aus schnell und den Status der einzelnen Einrichtungen abzurufen.

Ende 2006 kamen für die CJD-Zentrale nötige Reporting-Funktionen hinzu. Die Software funktioniert ähnlich leicht wie Excel, ermöglicht aber deutlich bessere Auswertungen hinsichtlich eines Controllings im Gesamtkonzern. Umfassende Such- und Anzeigefunktionen sowie eine einfache, weil intuitive Navigation stehen stellvertretend für viele weitere Verbesserungen der aktuellsten Version. Grundlage dafür ist die moderne Java-Technolgie.


Fakten über das Christliche Jugenddorfwerk Deutschland:
Das CJD ist ein gemeinnützig anerkannter, eingetragener Verein. Das CJD bietet jährlich 150.000 jungen und erwachsenen Menschen Orientierung und Zukunftschancen. Sie werden von 8.000 Mitarbeitenden an über 150 Standorten gefördert, begleitet und ausgebildet. Grundlage ist das christliche Menschenbild mit der Vision "Keiner darf verloren gehen!". Das CJD ist Mitglied beim Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und beim CVJM Deutschlands. Gegründet wurde das CJD 1947 auf Initiative von Pastor Arnold Dannenmann. www.cjd.de