Amazon macht eigenem E-Book-Reader Kindle Konkurrenz

Bücher aufs iPhone

30.04.2009 von Andrea König
In den USA hat Amazon vor kurzem eine kostenfreie Applikation fürs iPhone herausgebracht. Mit der können Bücher auf dem Apple-Gerät gelesen werden. Damit macht Amazon seinen E-Book-Reader Kindle eigentlich überflüssig. Ein Gartner-Analyst erklärt warum.

Amazon hat eine kostenlose iPhone-Applikation veröffentlicht, mit der die E-Books des Amazon-Geräts Kindle auch auf dem iPhone gelesen werden können. Was eigentlich Lust auf das Kindle-Gerät selbst machen soll, mutet wie eine Weiterentwicklung an. Denn während der Kindle Bilder nur in schwarzweiß wiedergibt, zeigt das iPhone Farbbilder.

Eine kostenfreie Applikation bringt Kindle-Bücher in den USA aufs iPhone.

Deutsche Nutzer müssen sich noch gedulden. Bislang gibt es hierzulande weder das Kindle-Gerät noch die zugehörige iPhone-Applikation. Doch die Diskussionen um diese neue Applikation haben Deutschland längst erreicht.

Die Kindle-Applikation für das iPhone bietet:

- Kindle Bücher auf dem iPhone lesen.

- Die ersten Kapitel verfügbarer Bücher kostenfrei lesen.

- Kindle-Bücher, die man bereits erworben hat, ein zweites Mal kostenfrei herunterladen. Amazon.com hat sich den Kauf gemerkt.

- Die Schriftgröße verändern, Lesezeichen setzen und Anmerkungen lesen, die man auf dem Kindle verfasst hat.

iPhone-Applikation für Kindle-Bücher

"Was denkt Amazon sich eigentlich dabei?" fragt Gartner-Analyst Mark McDonald in einem Blog-Eintrag. Er greift in seinem Beitrag die Kritik an der Strategie von Amazon auf. Mit der iPhone Applikation habe sich das Unternehmen einen Ersatzartikel geschaffen. Denn mit der Applikation kann man etwas kostenfrei bekommen, für das man normalerweise 325 Dollar bezahlt.

Das müsse aber nicht heißen, dass der Kindle damit Geschichte ist. McDonald nennt einige Gründe, weshalb die Strategie von Amazon aufgehen könnte:
- Erstens erschließe das Unternehmen mit der iPhone-Applikation völlig neue potenzielle Käuferschichten für den Kindle.

- Zweitens kommt es mit diesem Schritt Konkurrenten wie beispielsweise Sony zuvor. Im März hat Sony seinen E-Book-Reader auf den deutschen Markt gebracht.
- Dritter Argumentationspunkt: Geld mache Amazon vor allem mit den Büchern, nicht mit dem Gerät. Und die Bücher müssten Nutzer nach wie vor kaufen.

Wann der Kindle in Deutschland erhältlich sein wird, ist unklar. Einen Überblick über alle E-Book-Reader finden Sie hier.