Projekt zur Terrorabwehr

Capgemini realisiert neuen Datenabgleich im Visumverfahren

07.02.2013 von Johannes Klostermeier
Der Bundestag hatte Ende 2011 das Aufenthaltsgesetz geändert und beschlossen, einen zusätzlichen Datenabgleich zu Sicherheitszwecken durchzuführen. Jetzt wird er umgesetzt.

Der IT-Dienstleister Capgemini wurde im Rahmen eines mit dem Bundesverwaltungsamt (BVA) bestehenden Rahmenvertrages damit beauftragt, das bestehende automatisierte Visumverfahren im Bundesverwaltungsamt um einen Datenabgleich zu erweitern. Das teilte das Unternehmen mit.

Es handelt sich dabei um ein Verfahren zum Abgleich der Visumantragsdaten mit den gesammelten Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden zu Personen, die Verbindungen zum internationalen Terrorismus haben.

Gesetz für Warndatei 2011 beschlossen

Wer ein Viusm beantragt, aber als mit Terrorismus in Verbindung stehend gilt, wird keines bekommen.
Foto: BMI

Bereits Ende 2011 hat der Bundestag das Gesetz zur Einrichtung einer Visa-Warndatei und zur Änderung des Aufenthaltsgesetzes verabschiedet (PDF). Ein wesentlicher Bestandteil dieses Gesetzes – und damit der größte Teil des Umsetzungsaufwands – ist der notwendige Datenabgleich.

Capgemini unterstützt das Bundesverwaltungsamt nach eigenen Angaben bereits seit 2006 bei der Neuentwicklung und Modernisierung seiner Anwendungslandschaft in Bezug auf das Ausländerzentralregister und das Visa-Verfahren. In diesem Zusammenhang wolle man nun bis Mitte 2013 die Visa-Warndatei als ergänzende Anwendung in die bestehende Systemlandschaft des Visa-Verfahrens integrieren.

Die neue Visa-Warndatei soll die innere Sicherheit in Deutschland erhöhen, sagt die Politik.
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„Auf Grundlage des bestehenden Rahmenvertrages und in Fortführung der Zusammenarbeit mit Capgemini wird das bereits im Koalitionsvertrag benannte Verfahren umgesetzt", sagte Ulrich Maßolle, der zuständige Abteilungsleiter beim Bundesverwaltungsamt. Eine besondere Herausforderung seien dabei die umfangreichen Sicherheitsanforderungen im und an das Projekt. Capgemini profitiere dabei von seiner großen Erfahrung beim Thema Visa-Verfahren. Das Projekt sei ein weiterer Baustein zur Erhöhung der inneren Sicherheit in Deutschland, so Maßolle.

Konzept, Entwicklung und Test der Software

Bei dem Vorhaben handelt es sich um ein klassisches Individualsoftware-Entwicklungsprojekt, von der Konzeption über Entwicklung und Test bis hin zur Produktivsetzung. Realisiert wird es auf Basis der Register Factory, mit deren Hilfe umfangreiche neue gesetzliche Anforderungen effizient und kurzfristig umgesetzt werden könnten.