In "CIOs auf dem Schleudersitz" berichteten wir kürzlich über eine vermehrte CIO-Fluktuation in den USA. Abbie Lundberg, die Chefredakteurin unserer US-Schwesterpublikation CIO, beobachtete dort Anzeichen für ein vermehrtes Stühlerücken.
Der Trend scheint nicht unbedingt auch für Europa zu gelten. Gerade veröffentlichte die Personalberatung Harvey Nash die Zahlen ihrer jährlichen CIO-Befragung. Die belegen: Viele britische IT-Führungskräfte stehen neuen Herausforderungen offen gegenüber. Den Job wechseln sie deshalb aber nicht.
Drei Viertel der IT-Chefs wären an einen neuen Posten interessiert. 63 Prozent erwarten einen Jobwechsel in den kommenden zwei Jahren, 35 Prozent sogar schon in den nächsten zwölf Monaten.
Der Vergleich mit den Umfragewerten vom Vorjahr zeigt aber: Die tatsächliche Anzahl an Wechslern ist deutlich niedriger. Von den 34 Prozent veränderungswilliger CIOs nahm nur weniger als die Hälfte eine neue Tätigkeit auf. Das entspricht einer Fluktuationsrate von 15 Prozent. Ein Jahr zuvor lag diese mit 23 Prozent noch deutlich höher.
Weniger Jobwechsel, weniger Vakanzen
Der Grund für diese Entwicklung liegt nicht in der Zufriedenheit mit dem Job. Obwohl die Fluktuationsrate sank, nahm die Unzufriedenheit zu: Die Frustquote der IT-Leiter kletterte im vergangenen Jahr von 17 auf 25 Prozent.
Auslöser für die sinkenden Jobwechsel könnte die schlechte Konjunktur sein, vermuten die Experten von Harvey Nash. Sie erwarten, dass die Wirtschaftslage für Nervosität unter den CIOs sorgt und so die Zahl der Wechsler und Vakanzen niedrig hält.
Die Personalberatung Harvey Nash sprach für ihre Jahresumfrage mit 360 britischen CIOs und IT-Führungskräften.