Job-Karrieren

CIOs überraschend zufrieden mit ihrem Job

09.09.2009 von Meridith Levinson und Andrea König
IT-Chefs in Amerika verfallen angesichts der Krise nicht in Wehklagen. Im Gegenteil: Sie werden immer zufriedener mit ihren Jobs. Trotzdem sind die Zeiten für Headhunter gut.

Die Personalberatung Execunet hat amerikanische CIOs nach ihrem Befinden gefragt und überraschende Antworten erhalten. Trotz Krise und Budgetkürzungen fühlen sich die IT-Chefs besser als in den Vorjahren, berichtet unsere amerikanische Schwesterpublikation CIO.com.

Beinahe zwei Drittel der befragten (64 Prozent) 306 IT-Chefs sind zufrieden mit ihrem Job. Das sind elf Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Damals gefiel es nur 55 Prozent der CIOs bei ihrem Arbeitgeber. 2007 waren sogar nur 41 Prozent der Befragten glücklich im Job, obwohl es der Wirtschaft damals deutlich besser ging.

Die Gründe für die Zufriedenheit der CIOs sind unterschiedlich. Am häufigsten antworten die Befragten, dass sie ihre Arbeit mögen (13 Prozent), 12,5 Prozent loben das Verhältnis zu ihrem Chef und 10,2 Prozent die gute Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern.

Auch wenn die Zufriedenheit überwiegt, beschrieben sich 36 Prozent der befragten IT-Chefs als unzufrieden im Job. Am häufigsten begründen die CIOs ihren Unmut mit fehlenden Aufstiegschancen beim Arbeitgeber (14 Prozent). 11,3 Prozent sind unglücklich mit ihrem Gehalt und zehn Prozent wünschen sich mehr Herausforderungen am Arbeitsplatz.

In der Krise lernen CIOs den Job schätzen

Mark Anderson von der Personalberatung Execunet findet es gar nicht so ungewöhnlich, dass die Zufriedenheit mit dem Job in Krisenzeiten zunimmt. Die Menschen würden ihre Jobs schlichtweg mehr schätzen, wenn um sie herum Köpfe rollen. Einen Naja-Job findet man in der Regel immer noch besser als Arbeitslosigkeit.

Diese Auslegung der Umfrageergebnisse stützt eine weitere interessante Antwort der CIOs. Die kleben nämlich nicht an ihrem Sessel, sondern sagten überwiegend: "Ja, wenn der Headhunter anruft, hören wir uns das Angebot an."

Neben CIOs wurden auch andere Führungskräfte befragt - hier steigt die Zufriedenheit ebenso. Insgesamt bescheinigen sich 70 Prozent der teilnehmenden 3.187 Personen Wohlbehagen im Job. Ein Jahr zuvor waren es nur 61 Prozent. Mit ihren durchschnittlichen 64 Prozent liegen die CIOs damit unter dem Mittelwert aller Befragten. Zufriedener als die IT-Chefs waren Führungskräfte aus Marketing, aus dem Personalbereich und Berater. Weniger zufrieden waren Führungskräfte aus dem Ingenieurs- und Salesbereich.

Die Zufriedenheitsstudie wurde von der Personalberatung Execunet in Norwalk (Connecticut) durchgeführt.