IDC: Anwender sehnen sich nach helfender Hand

Cloud Computing immer vertrackter

20.12.2012 von Werner Kurzlechner
Ohne Integrationsdienstleister ist Cloud Computing offenbar kaum noch machbar. Jedenfalls zeigt eine Studie von IDC und Infosys, dass die Anwender immer mehr den Überblick verlieren. Das liegt an einer unübersichtlichen Anbieter-Landschaft und der wachsenden Popularität von Hybrid Cloud Computing.
Hybrid Cloud auf der Überholspur: die wichtigsten Studienergebnisse im Überblick.
Foto: IDC

Die Vorzüge von Cloud Computing werden immer offensichtlicher, immer mehr Firmen nutzen die Services aus der Wolke. Allerdings gibt es auch eine Kehrseite: Weil es ebenfalls immer mehr Cloud-Anbieter gibt und stärker als früher eine Mischform aus Private Cloud und Public Cloud genutzt wird, gerät die Lage auf dem Markt zusehends unübersichtlicher. Die Anwender scheinen sich geradezu nach einer helfenden Hand mit Überblick zu sehnen.

Das geht aus einer internationalen Studie von IDC im Auftrag des Dienstleisters Infosys hervor. Befragt wurden dafür 326 Unternehmen aus den USA, Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Die Ergebnisse sind im Whitepaper „Adoption of Cloud: Private Cloud is Current Flavor but Hybrid Cloud is Fast Becoming a Reality” zusammengefasst, das bei Infosys erhältlich ist.

„Wir sehen einen eindeutigen Aufwärtstrend, in organisationsumfassende Cloud-Dienstleistungen zu investieren“, interpretiert IDC-Analyst David Tapper die Resultate. „Durch die Vielzahl an Dienstleistern und die Komplexität hybrider Cloud-Umgebungen kann es für die meisten Unternehmen sehr schwierig werden, die diversen Aspekte des Ökosystems zu managen, zu kontrollieren und zugleich die Flexibilität zu behalten, die besten Cloud Services auszuwählen“, schränkt der Analyst aber sogleich ein.

Die Studie zeige, dass die Anwender sich einen verlässlichen Cloud Ecosystem Integrator an ihrer Seite wünschen. Dieser soll sie dabei unterstützen, ihre Investitionen in die Cloud zu optimieren. 56 Prozent der Umfrageteilnehmer arbeiten bereits mit einem externen Dienstleister zusammen oder spielen mit dem Gedanken, einen Service Provider zu engagieren.

Zwar geht aus der Studie eindeutig hervor, dass die Private Cloud noch immer die beliebteste Cloud-Option ist. 69 Prozent bevorzugen die Variante eines klar abgegrenzten Raumes in der Wolke. Allerdings setzen inzwischen zwei Fünftel der Befragten auch oder ausschließlich auf Hybrid Cloud Computing.

69 Prozent bevorzugen Private Cloud

Die IDC-Studie zeigt, dass Cloud-Ansätze sowie die Einführung hybrider Clouds je nach Branche variieren. So verfügen beispielsweise 53 Prozent der Unternehmen in der Telekommunikationsindustrie über formalisierte Cloud-Strategien und Roadmaps. Im Bereich der Finanzdienstleistungen sind es lediglich 38 Prozent. Geht es jedoch um hybride Cloud-Einführungen, liegen die Finanzdienstleister mit 64 Prozent vorne. Es folgen die Bereiche Gesundheitswesen mit 47 Prozent, Industrie mit 40 Prozent und Handel mit 37 Prozent.

37 Prozent begründen ihren Schritt in die Cloud mit Produktivitätsgewinnen, ein Viertel erhofft sich Kosteneinsparungen. 56 Prozent der Umfrageteilnehmer arbeiten zudem bereits mit einem externen Dienstleister zusammen oder spielen mit dem Gedanken, einen Service Provider zu engagieren. Hierdurch möchten sie erfahren, wie sie ihre Cloud-Strategie verbessern, eine Roadmap entwickeln und die neue Technologie effizient implementieren können.

52 Prozent der Befragten halten die Auswahl der besten Cloud-Anbieter und die reibungslose Integration der einzelnen Provider für sehr wichtig. 48 Prozent der Unternehmen messen zudem Datensicherheit und Integration, Automatisierung sowie dem Zusammenspiel von Anwendungen in privaten, öffentlichen und Vor-Ort-IT-Umgebungen eine große Bedeutung bei.