IT-Branche: Dienstwagen zwischen 58.000 und 24.000 Euro

Daimler für den Chef, Golf fürs Fußvolk

05.02.2009 von Riem Sarsam
Zeig mir deinen Firmenwagen und ich sag Dir, was Du bist. Die Fahrzeuge von Mitarbeitern in der IT-Branche reichen von der Mercedes S-Klasse bis zum kompakten Japaner. Wer welches Modell fahren darf.

Geschäftsführer von deutschen IT-Unternehmen lieben es beim Firmenwagen groß und deutsch. Das zeigt die Vergütungsstudie "Führungs- und Fachkräfte in der IT-Branche 2008/2009" der Managementberatung Kienbaum". Dabei liegen BMW, Audi und Mercedes bei der Beliebtheit nahe zusammen.

Der 5er von BMW fährt in der Beliebtheitsskala vorn mit.
Foto: BMW Group

29 Prozent der Chefs fahren ein 5er- oder 7er-Modell (in der Reihenfolge der Häufigkeit) aus München, 27 Prozent einen A6 oder A8 aus Ingolstadt und 26 Prozent eine E- oder S-Klasse aus Sindelfingen. Volkswagen liegt mit acht Prozent weit abgeschlagen auf dem vierten Platz.

Bei der Wahl der Marke und Modell können die meisten Geschäftsführer frei entscheiden. Nur einem Viertel wird der Pkw-Typ vom Unternehmen vorgeschrieben. Das Budget für die Anschaffung eines neuen Firmenwagens liegt im Durchschnitt bei 58.000 Euro. Falls gewünscht, kann es aus dem eigenen Geldbeutel um ein Drittel aufgestockt werden.

BMW auf den Fersen ist Audi mit dem A6.

Weniger luxuriös, aber immer noch ganz anständig fahren Führungskräfte von IT-Unternehmen. Ihnen steht ein Budget zwischen 30.000 und 43.000 Euro zu. Die Marke BMW (5er, 3er) ist auch auf Führungsebene mit 37 Prozent am häufigsten vertreten, gefolgt von Audi (A6, A4) mit 33 Prozent.

Nüchternes Design und solide Verarbeitung - der Passat CC.

Im Vergleich zu den Geschäftsführern tauschen allerdings VW und Mercedes die Plätze. Die Wolfsburger landen auf Platz drei, wobei vor allem die Modelle Passat und Sharan gefahren werden. Mit fünf Prozent nutzen schon deutlich weniger Führungskräfte eine C- oder E-Klasse von Mercedes als Firmenwagen.

Das Aufsteigerauto schlechthin - der BMW 3er.
Foto: BMW Group

Auf der Fachebene müssen 24.000 bis 35.000 Euro für einen neuen Firmenwagen reichen. VW schafft mit seinen Modellen Passat und Golf und mit einem Anteil von 40 Prozent klar den Sprung an die erste Position. Mit jeweils 19 Prozent sind Audi (A3, A4, A2) und BMW (3er, 5er) vertreten. Den Rest teilen sich Opel, Volvo, Mercedes und andere Marken wie Ford, Honda oder Toyota.

Leasingraten zwischen 1.100 und 400 Euro

Sind die Firmenwagen geleast, belaufen sich die Leasingraten für die Fahrzeuge von Geschäftsführern auf 600 bis 1.100 Euro. Bei Führungskräften liegen die monatlichen Zahlungen zwischen 480 und 750 Euro, bei Fachkräften zwischen 400 und 600 Euro.

Zehn Prozent der Unternehmen schreiben für die Pkw eine Sonderausstattung komplett vor. Bei 40 Prozent sind es nur einzelne Ausstattungen wie Farbe, Diebstahlsicherung oder Sicherheits-Features. Bei der Hälfte der Firmen können die Mitarbeiter selbst wählen.

Geschäftsführern dürfen ihren Firmenwagen in der Regel auch für private Zwecke nutzen. Dabei muss sich kaum einer an den Kosten beteiligen, bis auf die Versteuerung des geldwerten Vorteils. Auch bei den Führungskräften ist die Privatnutzung eher locker geregelt: Private Fahrten sind bei 83 Prozent der Befragten gestattet, auch im Ausland.

Restriktiver wird die Privatnutzung bei Fachkräften geregelt. Nur 68 Prozent dürfen den Wagen auch privat nutzen. Bei neun Prozent ist diese Freiheit auf das Inland begrenzt.

IT-Jobs ohne Firmenwagen

Es gibt aber auch Berufsbilder in der IT-Branche, die überhaupt nicht auf einen Firmenwagen zurückgreifen können. Dazu zählen IT-Systemadministratoren, Operator, IT-Produkt-Manager, Qualitäts-Manager, IT-Beschaffer und Mitarbeiter im IT-Marketing.

Für die Vergütungsstudie " Führungs- und Fachkräfte in der IT-Branche 2008/2009" untersuchte Kienbaum die Daten von 2.651 Positionen aus 245 Unternehmen.