Apple-Tablet

Das iPad 2G kommt

12.01.2011 von Christian Möller
Apple wird 2011 neben dem iPhone und den iPods einen weiteren Produkt-Jahreszyklus einführen: Das iPad bekommt einen Nachfolger.
Das aktuelle iPad wird im April 2011 ein Jahr alt.
Foto: Apple

Übernimmt Apple den Produktzyklus des iPhone auf das iPad, dürfte im April ein iPad 2G auf den Markt kommen.

Nachdem Steve Jobs einer Sieben-Zoll-Version eine klare Abfuhr erteilt hat, kann man davon ausgehen, dass das neue iPad wie zuvor mit einem 9,7 Zoll großen Bildschirm kommen wird. Eventuell wird es ein neues Display geben. Angelehnt an das Retina-Display im iPhone 4 (326 Pixel pro Zoll) müsste das iPad 2G 2560 mal 1920 Pixel darstellen. Zum Vergleich: Das ist mehr als beim aktuellen 27-Zoll-iMac (2560 mal 1440 Pixel). Ob der iPad-Grafikprozessor diese Pixelflut verarbeiten kann, ist noch völlig ungewiss.

Hardware-Neuerungen werden sich daher vorwiegend im Inneren des Gerätes verbergen. Als gesichert gilt, dass das iPad 2G mindestens eine, vermutlich aber zwei Kameras bekommen wird. Dadurch wird es zu den Facetime-Videotelefonaten kompatibel. Außerdem wünschen sich viele Entwickler, die Foto-Apps für das iPhone verkaufen, eine iPad-Unterstützung ihrer Programme. Apple wird dem entgegenkommen, indem die Ingenieure, ganz ähnlich wie beim iPhone 4 und beim iPod Touch auch auf der Rückseite des iPad eine Kamera einbauen. Diese dürfte hochauflösende Fotos schießen und HD-Video aufnehmen können.

Um Anschluss an das iPhone 4 und den aktuellen iPod Touch zu halten, wird Apple dem iPad 2G auch das Gyroskop spendieren. Es sorgt bei vielen nützlichen Apps aber vor allem bei Spielen für eine deutlich exaktere Steuerung.

Kein USB-Port im iPad

Gerüchte besagen, dass das neue iPad einen USB-Port bekommt. Wir halten dies für unwahrscheinlich. Die Kunden würden erwarten, dass man alle denkbaren USB-Geräte am iPad nutzen kann, doch eine Maus macht beispielsweise überhaupt keinen Sinn. Auch USB-Geräte wie UMTS- und Bluetooth-Sticks oder Webcams wären am iPad sinnlos, denn diese Funktionalitäten sind in den Basismodellen schon vorhanden. Zu groß wäre zudem der Aufwand für Apple, die vielen unterschiedlichen USB-Geräteklassen per Treiber zu unterstützen. Apple müsste die USB-Treiberprogrammierung, - ähnlich wie beim Mac - den App-Programmierern überlassen. Dadurch wäre die Stabilität des iOS von der Treiberqualität externer Entwickler abhängig. So etwas lässt sich Apple nur sehr ungern aus der Hand nehmen.

Dennoch wird es vermutlich einen neuen Port im iPad geben: einen SD-Kartensteckplatz. Dieser macht viel eher Sinn, denn viele Anwender wollen ihre digitalen Fotos gerne noch vor Ort auf das iPad übertragen und auf dem großen Bildschirm betrachten. Bislang musste man dazu einen speziellen Dock-Adapter kaufen.

Neuer iPad-Prozessor

Apples erste ARM-basierte CPU-Eigenentwicklung namens A4 hatte ihr Debut im iPad und verrichtet inzwischen auch im iPhone 4 und im iPod Touch ihren Dienst. Gut ein Jahr später könnte nun der A5 folgen. Auguren mutmaßen, dass es sich dabei um einen Dual-Core-Chip handeln könnte, doch das ist bei näherer Betrachtung eher unwahrscheinlich. Der Grund: Zwei Rechenkerne sind nur sinnvoll, wenn das Betriebssystem echtes Multitasking erlaubt, also zwei, oder mehr rechenintensive Apps gleichzeitig laufen dürfen. Apple lässt das seit iOS 4 zwar zu, aber nur mit Einschränkungen.

Ein Dual-Core-Prozessor würde auf dem iPad kaum für spürbare Beschleunigung der Apps sorgen. Wichtiger sind Taktfrequenz und die Optimierung der Mikroarchitektur. Der A4-Chip im iPad basiert auf einem Cortex-A8-Kern und läuft mit einem Gigahertz Takt. Apple dürfte beim A5 auf die verbesserte Mikroarchitektur Cortex-A9 oder Cortex-A15 zurückgreifen. Der A4 beinhaltet einen Grafikchip von PowerVR. Auch hier dürfte Apple beim A5 eine verbesserte Version mit höherer Leistung integrieren.

Ein neues iPad wird im April 2011 das Licht der Welt erblicken. Deutlich schneller und mit mehr Funktionen ausgestattet, dürfte es ein würdiger Nachfolger des Ur-iPad werden.

Quelle: Macwelt