Nutzerprofile schützen

Datenschutz für De-Mail und E-Postbrief

08.10.2012 von Johannes Klostermeier
Auf der Plattform "Safe Address" sollen Nutzer selbst entscheiden können, von wem sie per E-Mail, De-Mail oder E-Postbrief erreichbar sein wollen.
Andreas Schumann will Datenschutz, Adressfreigabe und De-Mail kombinieren. Alles in der Hand der Nutzer.
Foto: Internetpost

De-Mail und E-Postbrief haben das Thema der sicheren Online-Kommunikation auf die öffentliche Agenda gebracht. Die Internetplattform „Safe Address" will sich an diesem möglichen Erfolg mit einem eigenen Angebot zwischen selbstbestimmtem Adresshandel und Datenschutz beteiligen.

„Die Anbieter von De-Mail und E-Postbrief beschränken sich bisher eher darauf, sichere elektronische Umschläge anzubieten. Eine engere Verknüpfung mit Inhalten und Anwendungen ist nicht zu erkennen", meint Andreas Schumann von der Internetpost AG. Dabei komme es laut Schumann aber gerade darauf an, damit Empfänger und Versender die neuen Kommunikationswege annehmen und gleichzeitig die Verbraucherinteressen berücksichtigt werden.

Digitales Postfach

Die neue Plattform "Safe Address" solle den Nutzern die Möglichkeiten geben, selbst zu entscheiden, für welche Unternehmen oder Behörden sie digital per E-Mail, De-Mail oder E-Postbrief erreichbar sein wollen. Verbraucher sollen ihr digitales Postfach hier für Unternehmen und Behörden gezielt öffnen können, damit diese ihnen Informationen, Angebote oder Vertragsbedingungen senden können.

Aber die Verbraucher können auf die gleiche Art und Weise per Mausklick ihr Postfach auch ganz einfach wieder verschließen. Die Nachrichten selbst werden von der Internetpost AG vor dem Versand verschlüsselt und können nach dem Empfang nur vom Empfänger wieder entschlüsselt werden.

Das Angebot beruht auf den weitreichenden gesetzlichen Regelungen in Deutschland zum Datenschutz. Auf der Plattform können Verbraucher bei allen möglichen Unternehmen und Behörden abfragen, welche Daten über sie gespeichert sind. Zur Auskunft sind die Firmen und Verwaltungen verpflichtet. Die Verbraucher haben gleichzeitig ebenfalls per Klick die Möglichkeit, der Nutzung ihrer personenbezogenen Daten außerhalb von Vertragsbeziehungen zu widersprechen oder sie löschen zu lassen.

Alle Nutzerdaten werden laut Internetpost AG durch eine sich in Grünung befindende „Genossenschaft zur Wahrung von Nutzerinteressen" verwaltet. Für die Nutzer soll die Mitgliedschaft in der Genossenschaft für wenig Geld freiwillig möglich sein, als Mitglied hat man Stimmrecht und entscheidet mit über die Geschäftspolitik.

Verwaltung von Opt-in-Generierung und Zugangseröffnung

Aus Sicht von Unternehmen und Behörden könne Safe Address bei der Abwicklung und Verwaltung der Opt-in-Generierung und der Zugangseröffnung für werbliche und vertragliche Kommunikation mit Verbrauchern helfen. Das Angebot ermöglicht es ihnen nach Angaben der Internetpost AG, Verbraucheranfragen nach dem Bundesdatenschutzgesetz auf Auskunft, Widerspruch und Löschung personenbezogener Daten kostengünstig und effizient abzuwickeln.

Die Plattform hat ihren Testbetrieb aufgenommen. Weitere Funktionen sollen nach und nach freigeschaltet werden.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.